11.1Pilzinfektionen – HIV-positive Patienten
11.2Pilzinfektionen – neutropenische Patienten
12Perioperative Antibiotikaprophylaxe (PAP)
13HIV-Postexpositionsprophylaxe (PEP)
14Gezielte Antibiotikatherapie und Infektionen mit multiresistenten Erregern
14.1Gezielte Antibiotikatherapie
14.2Infektionen mit multiresistenten Erregern
15Verfügbare Antiinfektiva in den Kliniken der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH (03/21)
15.1Antibiotika (24-h-Dosis = für Erwachsene)
15.3Virustatika (außer antiretrovirale Substanzen)
16Empfehlungen zur (Höchst-)Dosierung bei Niereninsuffizienz und Hämodialyse
16.1Therapiehinweise zu Vancomycin
17Antiinfektiva in der Schwangerschaft (Positivliste)
18Tagestherapiekosten Antibiotika/Antimykotika
Hinweise zur Antibiotikatherapie
Antibiotika sind keine Antipyretika! Nur bei infektiöser Ursache verordnen. Fieber ohne weitere Entzündungsparameter (Leukozytose oder -penie, Linksverschiebung, CRP-, PCT-Erhöhung etc.) ist keine Indikation zur Therapie!
Gezielte Therapie anstreben, vor Beginn der antimikrobiellen Therapie Erregernachweis durchführen, z.B. Wundabstriche, Blutkulturen bei V.a. Endokarditis, Sepsis oder Pneumonie. Mikroskopie erlaubt oft schnellen Rückschluss auf Erreger.
Vor Beginn der Antibiotikatherapie Allergien erfragen.
Aktuelle Resistenzsituation in der Region bzw. Klinik bei der Therapieentscheidung berücksichtigen.
Kalkulierte (initiale) Antibiotikatherapie bis zum Eintreffen des Ergebnisses des Erregernachweises und der Resistenzbestimmung.
Welcher Erreger kommt infrage?
Wurde der Erreger innerhalb oder außerhalb des Krankenhauses erworben?
Anamnese: Auslandsaufenthalt, stationäre Behandlung, Dauer des Klinikaufenthalts, Verlegung aus einem Pflegeheim?
Nachweis von Wunden?
Besonderheiten des Patienten: Nieren-, Leberfunktion, Schwangerschaft?
Meist ist bei den heute verfügbaren Präparaten eine Antibiotika-Monotherapie ausreichend.
Nach Erhalt der Resistenzbestimmung Umsetzen der Antibiotika auf wirksame Substanzen bzw. Präparate mit einem schmaleren Spektrum.
Das Vorliegen eines Antibiogramms stellt keine Indikation zur Antibiotikatherapie dar.
Gleichzeitige Anwendung mehrerer nephro- bzw. ototoxischer Substanzen vermeiden.
Bei der Gabe von Aminoglykosiden und Glykopeptiden ab Tag 3 regelmäßige Serumspiegelkontrollen (Toxizität, ausreichende Wirkspiegel). In der Regel ist eine Aminoglykosidgabe über 3–5 Tage ausreichend (und dann auch sicher). Ausnahme: Endokarditis!
Therapiedauer: Antibiotika so lange wie nötig und so kurz wie möglich! In der Regel können Antibiotika 3 Tage nach Entfieberung abgesetzt werden (Ausnahme z.B. Tonsillitis, Endokarditis).
Frühzeitige Umstellung von i.v.- auf p.o.-Applikation (s. SEQ, Sequenztherapie).
Falls der Patient 2–3 Tage nach Beginn der antibiotischen Therapie nicht entfiebert und ein Erregernachweis nicht gelingt: Alle Ursachen eines Therapieversagens (s.u.) erwägen. Gegebenenfalls wirkungslose Antibiotikatherapie absetzen und, falls der Zustand des Patienten dies erlaubt, nach mehrtägiger Antibiotikapause erneute Diagnostik durchführen!
Reserveantibiotika sind mit einem § gekennzeichnet. Diese sollten als Sonderanforderung (Freigabe durch Chef- oder Oberarzt) bestellt werden.
Zu Beginn der Antibiotikatherapie Indikation und voraussichtliche Therapiedauer festlegen und dokumentieren.
Therapieversagen
Häufige Gründe für den Misserfolg einer Behandlung von Infektionskrankheiten:
Falsches Antibiotikum (primäre oder erworbene Resistenz des Erregers).