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Veronika Schönhofer-Nellessen
Dipl. Sozialpädagogin
Geschäftsführung Palliatives Netzwerk für die Städteregion Aachen e. V., Leitung Servicestelle Hospiz
Aachen, Deutschland
Prof. Dr. phil. Christian Schütte-Bäumner
Dipl.-Pädagoge, Dipl. Soz.Päd. (FH), Sozialarbeiter, Krankenpfleger
Professur für Theorien und Methoden Sozialer Arbeit mit der Fokussierung auf gesundheitsbezogene, klinische Aspekte der Sozialen Arbeit, derzeit Dekan der Fakultät Sozialwesen
Hochschule RheinMain, Wiesbaden
Wiesbaden, Deutschland
Prof. Dr. phil. Thomas Schumacher
Dipl. Sozialpädagoge, M.A., Professur für Philosophie in der Sozialen Arbeit
Katholische Stiftungshochschule München (KSH)
München, Deutschland
Karla Steinberger
Dipl. Sozialpädagogin/Case Managerin, Leitung Psychosoziales Team
Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, Klinikum der Universität München
München, Deutschland
Jürgen Wälde (verstorben)
Sozialarbeiter, Theologe, Trauerbegleiter
Christophorus Hospiz Verein e. V.
München, Deutschland
Ulrike Wagner
Dipl.-Sozialpädagogin (FH), Palliativfachkraft
Lehrkraft am KWA Bildungszentrum Pfarrkirchen
Pfarrkirchen, Deutschland
Prof. Dr. Maria Wasner, M.A.
Kommunikationswissenschaftlerin,
Professorin für Soziale Arbeit in Palliative Care
Katholische Stiftungshochschule München (KSH) und
Koordinationsstelle Kinderpalliativmedizin
Dr. von Haunersches Kinderspital Klinikum der Universität München
München, Deutschland
Karl Werner
Dipl.-Sozialpädagoge (FH), Heilerziehungspfleger, Systemtherapeut (SE), Coach (SE),
Klinik für forensische Psychiatrie und Psychotherapie
Bezirkskrankenhaus Parsberg
Freiberuflich als Systemtherapeut (SE), Coach (SE), Supervisor tätig.
Prof. Dr. Karin Wilkening
Dipl. Psychologin, Professorin für Soziale Arbeit (em.)
Hochschule Ostfalia
Wolfenbüttel, Deutschland
Ulla Wohlleben
Dipl.-Sozialpädagogin (FH)
Christophorus Hospiz Verein e. V.
München, Deutschland
Geleitwort zur 2. Auflage Soziale Arbeit in Hospiz und Palliative Care – vielfältig, unscheinbar, wirkmächtig
Die Konzepte, die der Hospizbewegung zugrunde liegen und die später auch in der Palliative Care und Palliativmedizin übernommen worden, haben mich von Anfang an fasziniert. Vielleicht, weil ich hier Antworten auf drängende Fragen des Lebens und Sterbens entdecken konnte und weil sie sich von vielen herkömmlichen Konzepten so wohltuend unterschieden, vielleicht aber auch deshalb, weil ich so vieles von dem, was mir an der Sozialen Arbeit wichtig ist, entdecken konnte. Die Arbeit in interprofessionellen Teams auf Augenhöhe – im Gesundheitsbereich keine Selbstverständlichkeit – war vielversprechend. Sozialarbeitende gehörten zum Kernteam, hieß es zudem. Cicely Saunders, die Grand Dame der Hospiz- und Palliativbewegung, die neben anderen Berufen auch den der Sozialarbeiterin erlernt und ausgeübt hatte, hat eindeutige Spuren hinterlassen. Ist doch wunderbar!
Sozialarbeiterische Grundüberzeugungen und Denkmuster finden sich denn auch in den Konzeptionen von Hospiz und Palliative Care wieder. Und zwar so stark, dass Douglas McDonald bereits 1991 die Frage stellte, ob die Soziale Arbeit Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden sei, weil das Spezifische der Sozialarbeit schwer herauszudestillieren sei (McDonald 1991). Diese Schlagkraft der Sozialen Arbeit ist einerseits überaus erfreulich, macht es andererseits aber auch schwieriger, sich im Kreis des großen interprofessionellen Teams eindeutig abzugrenzen. Dazu kommt eine Eigenschaft der Sozialen Arbeit, sich Veränderungen und widrigen Umständen flexibel anzupassen, welche sie manchmal unscheinbar wirken lässt. Schließlich gehört die Soziale Arbeit innerhalb der Gesundheitsdienste zu den Randprofessionen, zumindest wenn man die Anzahl der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in diesem Bereich mit Professionen wie Pflege und Medizin vergleicht.
Dieser Befund hat mich sehr nachdenklich gemacht und mich zur Frage geführt, ob es denn im Hospiz- und Palliativbereich überhaupt noch Sozialarbeit als eigenständige Profession brauche. Der damalige Pflegedirektor des St. Christopher‘s Hospizes in London gab mir vor fast 20 Jahren eine bemerkenswerte Antwort auf diese Frage: er meinte, die Soziale Arbeit sei die »Hefe im Teig«, also fürs erste einmal unscheinbar, aber dann doch sehr wirkmächtig. Denn, was wäre der Teig wohl ohne Hefe?
Knapp 20 Jahre später lässt sich sagen: Der Teig ist aufgegangen! Zwar nicht überall gleichmäßig, nicht überall auf gleiche Weise, aber er ist aufgegangen. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind aus den Kernteams und Palliative Care nicht mehr wegzudenken, würde ich gern sagen. Das stimmt leider nicht immer und nicht an jedem Ort. Aber im Grunde genommen konnte sich die Soziale Arbeit in diesem Bereich gut entwickeln und beweisen, dass der Beitrag der Sozialen Arbeit ein wesentlicher Beitrag zum Gelingen einer guten Hospiz- und Palliativversorgung ist.
Das lässt sich nicht nur auf der nationalen Ebene etwa in Deutschland oder in Österreich gut nachverfolgen, sondern ist auch auf der europäischen Ebene nachweisbar. Die Task Force Social Work der European Association of Palliative Care (EAPC) hat in den Jahren 2015–2017 eine europaweite Studie zur Sozialen Arbeit in Hospiz und Palliative Care in Europa durchgeführt. 32 Dachorganisationen aus 25 Ländern sowie 360 Sozialarbeitende aus 29 Ländern beteiligten sich an der Onlinebefragung. Das Erfreuliche zuerst: Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind in allen Bereichen der Hospiz- und Palliativversorgung zu finden, am häufigsten in Hospizen, Palliativstationen, in Krankenhaus-Konsiliardiensten und in ambulanten Palliativdiensten, wie z. B. der SAPV. Schwächer vertreten sind sie bei ambulanten Hospizdiensten und in Tageshospizen. Auch wenn die Ausprägung von Land zu Land und von Region zu Region ganz unterschiedlicher Gestalt sein kann, ist dieser Befund