sie stammt ausschließlich von GSM-900, außer den schmalen Spikes um 17:43:30, 17:46:30 und 17:57:30 Uhr, die durch WLAN erzeugt wurden. Die Skala auf der linken Seite reicht von 0 bis 500 µW/m2. Oben: Puls (Herzfrequenz) der Probandin. Die Herzfrequenz steigt meistens nach deutlich weniger als einer Minute nach Beginn der erhöhten Strahlenbelastung. Die Wirkung hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. von der Dauer der Strahlung und von der Belastung unmittelbar zuvor.
Gehirn, gepulste Strahlung
Durch die Aufweichung der Blut-Hirn-Schranke können Giftstoffe ins Gehirn gelangen, die es nachhaltig schädigen. Den größeren Einfluss auf die unmittelbare Reaktion des Gehirns hat aber vermutlich die Pulsung der Funkstrahlung. Ihre Frequenzen liegen zum Teil im Bereich der Gehirnströme und verändern sie.
Dabei muss man bedenken, dass das Einströmen der Calcium-Ionen in die Zellen bei jedem Puls erfolgt und damit – wie oben beschrieben – bei jedem Puls einen Nervenimpuls erzeugen kann. (Ein Techniker würde sagen, die Zellen bilden einen Gleichrichter.)
So ist es nicht verwunderlich, dass der deutsche Medizinphysiker Lebrecht von Klitzing 1993 feststellte,66 dass gepulste Mobilfunksignale schon bei 10.000 µW/m2, also weit unter den Grenzwerten, die Gehirnströme des Menschen verändern. Später konnte er diesen Effekt bereits bei 1.000 µW/m2 nachweisen.67 Ungepulste Wellen dagegen verändern das EEG nicht.68
Erstaunlich war bei diesen Experimenten, dass der Effekt schon bei einer Bestrahlung von zwei bis drei Mal 15 Minuten auftrat und dann viele Stunden anhielt. Seltsam war, dass ausschließlich mit 217 Hz gepulst wurde, dass also keine der üblichen Frequenzen des EEG (Elektroencephalogramm) verwendet wurde, beispielsweise die der Alphawellen. Geändert wurden aber genau diese, obwohl sie mit etwa 8 Hz einen ganz anderen Frequenzbereich umfassen. Bisher wurde noch nicht verstanden, wie eine 217 Hz-Pulsung Gehirnströme mit 8 Hz derart beeinflussen kann. (Damals enthielt dieses GSM-Signal noch keine 8 Hz-Pulsung.)
Natürlich reagieren die Gehirnströme nicht nur auf die Handystrahlung des GSM-Mobilfunks, so wie das in den von Klitzing‘schen Versuchen der Fall war. Besonders deutlich ist dieser Effekt bei WLAN.
Bei den Hirnströmen unterscheidet man:
Deltawellen | 0,1–4 Hz | Treten im Tiefschlaf auf: Hormonproduktion, Stärkung des Immunsystems |
Thetawellen | 4–7 Hz | Treten in der Einschlaf- und der Traumphase vor dem Aufwachen auf; wichtig für Kreativität, Lernfähigkeit, Gedächtnis |
Alphawellen | 7–13 Hz | Wichtig für Entspannung, Biorhythmus, Aufmerksamkeit |
Betawellen | 13–27 Hz | Bei Hektik, Stress, Alarmbereitschaft |
Gammawellen | 30–70 Hz | Bei Konzentration, Angstzuständen, körperlicher Höchstleistung |
Taktung einiger Funkanwendungen
→Schnurlostelefone nach dem DECT-Standard: 100 Hz
→WLAN: 10 Hz (Bereich der Alphawellen)
→GSM-Mobilfunk (2G): 2,08 Hz und 2,33 Hz (Bereich der Deltawellen), 8,03 Hz (Bereich der Alphawellen), 217 Hz
→Behördenfunk TETRA: 0,98 Hz (Multirahmenfrequenz, Bereich der Deltawellen), 17,65 Hz (Sender des Mobilteils, Bereich der Betawellen), 70,6 Hz (Sender der Basisstation, Bereich der Gammawellen)
Man sieht, dass einige dieser Taktungen Ströme im Gehirn verursachen, die dieselben Frequenzen wie die natürlichen Gehirnströme haben. So ist es nicht überraschend, dass man schon früh den Einfluss von Funkstrahlung festgestellt hat, insbesondere natürlich auf die Alphawellen.69 Diese koppeln wiederum an die natürliche Strahlung der Erde („Schumann-Resonanzen“), die unsere Aufmerksamkeit und den Biorhythmus beeinflusst. Es sind aber nicht nur die Alphawellen, die durch Pulsungen der verschiedenen Funkdienste gestört werden.70 Durch WLAN werden bei männlichen Ratten unerwarteterweise besonders die Beta- und Thetawellen verändert.71 Alle Gehirnwellen von 0,1–30 Hz sind unmittelbar an die neurochemischen Aktivitäten gekoppelt.
Das hat das Militär der UdSSR, der USA, von Großbritannien und China veranlasst, die Auswirkung solcher Pulse nicht nur auf die Gesundheit, sondern auch auf die psychische Verfassung zu untersuchen.72 Naturgemäß weiß man wenig darüber. Das steht für uns auch nicht im Vordergrund. Wichtiger sind die Folgen im Alltag, die mit der ständigen Störung der Gehirnströme verbunden sind. Sie wirken sich auf unser Denken, Lernen, unser Gedächtnis und unsere Konzentration aus und können Stress erzeugen.73 74
Man erwartet natürlich, dass sich solche Einflüsse insgesamt in der Bevölkerung bemerkbar machen. Tatsächlich liegen Daten aus der Schweiz vor, die einen steilen Anstieg psychischer Krankheiten und von Erkrankungen der Nerven und Sinnesorgane seit 1998 feststellen.75 Von Nordirland und den USA weiß man, dass in der dortigen Bevölkerung immer mehr Autismus,76 Demenz und Alzheimer77 diagnostiziert werden. Das ist natürlich kein Beweis für irgendetwas, sondern nur eine notwendige Konsequenz der Behauptung, dass Funkstrahlung bestimmte Funktionen des Gehirns beeinträchtigt. Man muss immer im Auge behalten, dass dieser Anstieg sicher nicht auf eine einzige Ursache zurückgeführt werden kann.
Schlafstörungen
Wenn man bis hierher gelesen hat, ist klar geworden, dass es bei den biologischen Wirkungen der Funkstrahlung nicht nur auf die Stärke der Strahlung und die Frequenz ankommt. Es wurde gezeigt, dass noch weitere physikalische Eigenschaften eine Rolle spielen wie die Pulsung und die Polarisation.78 Natürlich ist auch die Dauer der Einwirkung von Bedeutung. Außerdem produziert der Körper im Schlaf mehr von bestimmten Stoffen, wie etwa des Hormons Melatonin, als im wachen Zustand. Deshalb stört Funkstrahlung nicht nur den Schlaf selbst, wie gleich gezeigt werden wird, sondern auch die Synthese vieler wichtiger körpereigener Stoffe, die während des Schlafs erfolgt. Auch die sehr diffizile Balance dieser Stoffe kann beeinträchtigt werden.
Bild 8 Unten: gesamte Funkstrahlung (Leistungsflussdichte in mW/m2 = 1.000 µW/m2). Oben: die zugehörigen Schlafstadien einer Probandin.
Nach dem, was über die Änderungen des EEG berichtet wurde, ist zu erwarten, dass auch der Schlaf durch Funkstrahlung beeinflusst wird. Das wird auch in mehreren Studien experimentell beobachtet,79 siehe auch Bild 8. Es zeigt, dass Spitzen der Funkstrahlung einen unruhigen Schlaf verursachen, der durch kurze Wachzeiten unterbrochen wird. Dabei ist interessant, dass es auf die Pulsung ankommt: Gepulste Magnetfelder ohne Funkstrahlung haben denselben Effekt wie gepulste Funkstrahlung,80 aber nicht ungepulste Funkstrahlung.81
Fruchtbarkeit
Wie stark Funkstrahlung die Fruchtbarkeit schädigt, wurde in einer ganzen Reihe von Experimenten nachgewiesen. Ihre besondere Bedeutung liegt darin, dass nicht nur viele Arbeitsplätze, sondern im zunehmenden Maß auch Schulen mit WLAN ausgestattet werden. Die Eltern haben meist keine Möglichkeit, ihre Kinder vor dieser Strahlung zu schützen.
Abgesehen von den übrigen Folgen, auf die noch eingegangen werden muss, werden sowohl die Jungen als auch die Mädchen stark beeinträchtigt. Das legt zumindest eine ganze Reihe von Tierversuchen nahe. Bei Männern wurde dies ebenfalls nachgewiesen; die Experimente halten jedoch den strengen wissenschaftlichen