man erstens verstehen kann, was Christsein überhaupt ausmacht; und zweitens, dass der Inhalt dieser Formel auch für Nicht-Religiöse gewinnbringend sein kann. Trotz ernsten Inhaltes bemüht sich das Buch dabei um leichte, allgemein verständliche und mitunter sogar saloppe Sprache.
2. Wer sich für die Fundamente der Kurzformel interessiert, kann ein dickeres Buch zur Hand nehmen. Dieses liegt ab Frühjahr 2021 vor 1
3. Zum Buchinhalt gibt es zwei Filme auf youtube. Da ist zunächst eine Theologische LateNightShow aus dem Oktober 2019. Existenztheologie vor der Kamera – das war ein spannendes Experiment! Gäste mit sehr plastischen Lebensgeschichten füllen die Begriffe der Kurzformel mit Inhalt. So erhält man biografisches Anschauungsmaterial zu den Inhalten dieses Buches
4. Um der typischen theologischen Schwere zu entrinnen, tritt in dieser Show auch ein Comedian auf. Theologie sorgt für Witz, das ist doch mal was! Auch er orientiert sein Programm an der Kurzformel.
5. Wer Inhalte gerne musikalisch vertieft, wird auf einen Konzertfilm zur Kurzformel verwiesen, den wir gedreht und auf youtube gestellt haben. Man darf sich auf absolute Meisterleistungen von Chor und Orchester freuen. Interpretiert werden Werke von Johann Sebastian Bach
6. Gibt es für die Augen-Leute auch Bilder, die die Kurzformel visualisieren? Hier geht der Dank an die Benediktinerabtei Kornelimünster. Sie haben uns die Bildrechte für den Elija-Zyklus ihrer Klosterkirche erteilt. Alle Bilder finden Sie im Internet; eines auf der beigelegten Karte
7. Hören, Sehen, Lachen… nun fehlt noch der Geruchssinn. Ja, man kann theologische Inhalte auch zum Riechen bringen. Reiben Sie mal die Karte! Sie ist duftlackiert; verströmt wird der erste unserer vier Raumdüfte zur Kurzformel: Er heißt PHRONESIS.
Theologie mit allen Sinnen! Alle wichtigen Informationen zu den Internet-Fundstellen und Hintergründen finden Sie auf der Karte, im Buch selbst und direkt nach dieser Vorbemerkung als gut nachschlagbarer Überblick.
Gönnen Sie sich das volle Panorama!
Ihr Matthias Sellmann
Theologie mit allen Sinnen – alle Fundstellen auf einen Blick2
… die Kurzformel sehen | Interviewfilme in der Theologischen Late NightShow ‚Sellmann’s Guter Abend‘ | https://youtu.be/TX0z9tGxSo8 (Gehen Sie auf youtube; schreiben Sie in die Suchmaske: ‚zap bochum‘ und ‚Sellmanns Guter Abend‘) | |
…über die Kurzformel lachen | Comedy-Schnipsel aus der Theologischen LateNightShow ‚Sellmann’s Guter Abend‘ | https://youtu.be/TX0z9tGxSo8 (Gehen Sie auf youtube; schreiben Sie in die Suchmaske: ‚zap bochum‘ und ‚Sellmanns Guter Abend‘) | |
… die Kurzformel hören | Konzertfilm zu Johann Sebastian Bach | https://youtu.be/c_Xyx7bMu2E (Gehen Sie auf youtube; schreiben Sie in die Suchmaske: ‚zap bochum‘ und ‚Bachkantaten‘) | |
… die Kurzformel sehen | Bilder des Elija-Zyklus der Benediktinerabtei Kornelimünster | https://abteikornelimuenster.de/ spirituelles/bilder- brooksgerloff.html?view=article&id=171:elija- %E2%80%93-zuden-altarbildern-von-janetbrooks-gerloff&catid=48 (googlen Sie: ‚Abtei Kornelimünster‘ und ‚Elija‘) | |
… die Kurzformel riechen | Das Projekt ‚Raumdüfte für Kirchen und kirchliche Gebäude‘ | https://zap-bochum.de/projekt/weil-mehr-alsweihrauch-moeglich-ist-diezapaerothek/ (googeln Sie: ‚zap bochum‘ und ‚aerothek‘) | |
… die Kurzformel studieren | Das ausführliche Buch im Echter-Verlag | Matthias Sellmann: Geistliche Klugheit als Lebenskompetenz. Fundierungen einer Kurzformel des christlichen Glaubens, Würzburg 2021 |
1. Einführung
Was fehlt, wenn die Christen fehlen? Zu diesem Buch
Die Nachricht letztes Jahr machte schnell die Runde. Und obwohl sie viele hatten kommen sehen, markierte es doch einen echten Punkt, als es dann amtlich war: Voraussichtlich im Jahr 2033 werden weniger als die Hälfte der in Deutschland Lebenden zu einer christlichen Kirche gehören. So um das Jahr 2060 herum stellen sie nur noch ein Drittel. 3 Allein im Jahr 2019 haben mehr als 500. 000 Menschen ihren Kirchenaustritt erklärt.
Solche Zahlen belegen: Christsein wird zum Minderheitenphänomen. Wir bewegen uns in die nach-christliche Gesellschaft.
Nun können sich die, denen etwas an Kirche liegt, die Fakten schönreden: Wo bitte steht, dass man Mehrheit sein muss, um präsent zu sein? Haben sich nicht auch andere schon gesundgeschrumpft? Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen! Und überhaupt: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast…
Trotzdem – so richtiger Humor will nicht aufkommen. Und das übrigens auch bei vielen nicht, die in Distanz zur Kirche stehen und noch nie den Wunsch verspürt haben, hier Mitglied zu werden. Selbst rudimentäre Kenntnisse reichen, um die enorme kulturelle Zäsur zu bemerken, die diese Zahlen ausdrücken.
– Das große christliche Abendland mit der Prägekraft so vieler Jahrhunderte: Es soll vorbei sein?
– Die Power, die einen Kölner Dom gebaut hat: erschöpft?
– Die politische Intelligenz, die die europäische Idee und den Sozialstaat mitkonzipiert hat: erblasst?
– Die ehrfurchtgebietende Feiergemeinschaft, die einen Festkreis aus Weihnachten, Ostern und Pfingsten rund um die Welt gespannt hat und die sowohl in Palästen wie in Baracken Momente der Ewigkeit kreiert: nur noch Folklore?
– Dieser Erzähl-Container aus unendlich vielen Geschichten und Geschichtchen rund um Heilige und Möchtegerne, Alltagsweisheiten, Bauernregeln und Kalendersprüchen: sprachlos, auserzählt?
– Und nicht zuletzt: Diese seltsamen Typen, diese Christinnen und Christen, die oft so linkisch daherkommen, so modeunfähig und nervig weltverloren, die man aber andererseits oft auch als so enorm engagiert erlebt, so alltagstauglich; diese ambivalenten Gutmenschen aus der Nachbarschaft: Leute von gestern?
Ob man es nun bedauert oder nicht – dass sich da eine kulturelle Tektonik verschiebt, das dürfte klar sein. Ebenso klar ist, dass der Schnee von gestern heute nicht mehr nass macht. Wenn eine Kirche meint, sie dürfe aus den Errungenschaften von gestern Privilegien und Komfortzonen für heute ableiten, ist das ein Irrtum. Wir müssen alle nach vorne kommen – und wenn dafür die meisten im Christentum keine echte Ressource mehr sehen, muss man das wohl erst mal akzeptieren.
Trotzdem: Wenn schon Abschied, dann auch mit vollem Bewusstsein und an der richtigen Stelle. Und wenn schon nach-christliche Gesellschaft, dann at it’s best. Soll heißen: Es wäre schade, ein Christentum von dem her in Erinnerung zu behalten, was für es selbst gar nicht die Hauptsache war Und es wäre schön, das zu behalten, was weiterhin seinen Nutzen bringt.
Das ist das Projekt dieses Buches.