TIPP
Teetrinken mit 2-fach-Wirkeffekt
In den Sommermonaten frisch aus dem Garten: Salbeiblättertee. Das Frauenkraut lindert nicht nur (nächtliche) Schweißausbrüche, sondern tut auch den Nerven gut. Nutzen Sie das Teetrinken zugleich als Ritual für den Stressabbau. Gönnen Sie sich jeden Tag kleine Ruheinseln für den Teegenuss.
Danksagung
Nur mein Name steht auf dem Buchtitel – doch um einen ganzheitlichen Ratgeber zu erstellen, ist die fruchtbare Zusammenarbeit eines ganzen Teams notwendig. Ich danke daher allen, die an der Erstellung des Buches beteiligt waren. Allen voran gilt mein Dank meinem Verleger Raphael Mankau, mit dem es immer eine Freude ist, an neuen Buchkonzepten zu arbeiten. Meiner Lektorin Diana Napolitano, die mit mir um jede Wortkürzung diskutieren musste und dabei nie die Nerven verlor.
Ich danke meinen Interviewpartnern/innen zum Themenkreis bioidentische Hormone: Frau Elisabeth Buchner von der Hormonselbsthilfe, Frau Dr. Rebekka Leist, TCM- und Frauenärztin, und dem Apotheker Herrn Zeise-Wallbrecher von der Klösterl-Apotheke in München. Und natürlich den vielen Frauen und meinen Freundinnen, die ihre Erfahrungen mit ihrem Hormonkarussell mit mir geteilt haben!
Und natürlich gilt mein Dank Ihnen, liebe Leserin, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben. So viel Wissen in einen kleinen Kompakt-Ratgeber zu packen, das war gar nicht so leicht! Aber ich freue mich, wenn gerade dieses Format gut ankommt: Es passt in jede Handtasche, informiert umfassend, und Sie finden ganz schnell Rat!
Basiswissen Klimakterium
Wie kommt es zu dem Auf und Ab der Hormone?
Welche Aufgaben haben Östrogen und Progesteron?
Gibt es Umweltfaktoren, die das hormonelle Zusammenspiel negativ beeinflussen?
Warum ist Stress ein richtiger »Hormonstörer«?
Wenn die Jahre wechseln
Es wechseln nicht nur Lebensumstände, Haarfarbe, Kilos auf der Waage und Hormonwerte – auch unser innerstes Wesen wird von diesem »change of life« berührt.
Wechseljahre – brandneu in der Evolution?
Gleich zu Beginn möchte ich einen (r)evolutionär vielleicht ganz neuen Blick auf die Wechseljahre werfen. Denn ich kenne tatsächlich von vielen Frauen die Meinung »ich brauche keine Hilfe, man muss es einfach durchleiden«.
Bei den Jägern und Sammlern lag die Lebenserwartung bei nur rund 30 Jahren, und die meisten Frauen verstarben, noch bevor sie in die Wechseljahre gekommen wären. Und auch bei keinem Säugetier der Welt gibt es Wechseljahre oder eine so lange degenerative Lebensphase, die mehr als ein Drittel der gesamten Lebenszeit ausmachen würde. So gesehen sind die Wechseljahre ein brandneues Geschehen in der evolutionären Entwicklung. Heutzutage haben Frauen in Deutschland eine Lebenserwartung von rund 83 Jahren, das heißt, wir leben im Durchschnitt 40 Jahre lang im Dreiklang von Prämenopause, Menopause und Postmenopause.
Bei einem Hormontiefstand mit den damit assoziierten Beschwerden sollten wir uns durchaus Unterstützung holen, denn es ist normal, dass mit zunehmendem Alter Drüsentätigkeiten nachlassen können.
Wandel, Weisheit, Freiheit
So evolutionär bedingt unsere körperlichen Symptome vielleicht sein mögen, so wohnt der Zeit des Wechsels – wie allen Geschehnissen – natürlich auch ein geistiger Aspekt inne: der Wandel. Nicht nur unser Körper verändert sich, alles wandelt sich. »Pantha rhei«, wie die Griechen sagen, »alles fließt« – auch der Schweiß. Und wir dürfen uns diesem Fluss anvertrauen. In dieser Lebensphase ändern sich auch häufig die äußeren Umstände. Die Kinder gehen aus dem Haus, die Eltern werden vielleicht pflegebedürftig, die ersten tieferen Falten zeigen sich – nichts mehr ist so, wie es war. Mit dieser neu beginnenden Lebensphase müssen wir erst mal klarkommen. Und das Leben ruft uns jetzt dazu auf, alles neu zu hinterfragen.
Übrigens, entgegen der landläufigen Meinung, dass die Wechseljahre nur hier in den westlichen Industriestaaten stattfinden und alles nur »psycho« sei, soll auch erwähnt werden, dass die ethnographische Forschung anderes berichtet. So sprechen auch die Mafi-Frauen in Nordkamerun von Hitzegefühlen, Müdigkeit und Schwindel. Auch die Maori-Frauen in Neuseeland kennen Hitzewallungen und verstärktes Schwitzen. Und obwohl sie in einem völlig anderen Kulturkreis leben, erfahren auch sie die Wechseljahre als Übergang, als »change of life«, nach dem viele einen Autoritätszuwachs erfahren, sich als Stammesälteste profilieren oder politische Aktivistinnen werden.
Und so bringen die Wechseljahre mehr als nur lästige Symptome, sie fordern uns Frauen auch zu einem inneren Wandel auf. Und zwar radikal. Wer bin ich, was mache ich, was macht mir Freude, und in welche Richtung möchte ich mein zukünftiges Leben ausrichten? Wohin geht der Ruf meines Herzens?
Wie Zahnwechsel oder Pubertät sind laut der Anthroposophischen Medizin nach Rudolf Steiner die Wechseljahre ein wichtiger Entwicklungsprozess, bei dem es um die Neugestaltung der zweiten Lebenshälfte geht, um das Emporsteigen auf eine neue Lebensstufe. Auch die Auseinandersetzung mit dem Älterwerden gehört hier dazu. Und in einer Welt, die dominiert wird von superschlanken Topmodels, ist es für uns Frauen zugegebenermaßen nicht immer leicht, den Weg der Heldin zu gehen und den gebührenden Platz als weise Frau einzunehmen.
Das Wort Klimakterium bedeutet übersetzt übrigens: »Übergang zu Wichtigerem«. Und wichtig sind jetzt nur Sie. Nehmen Sie sich in diesem Lebensabschnitt mehr Zeit für sich selbst. Stressabbau, inneres Reflektieren, Massagen, Yoga. Eine cleane und stoffwechselgesunde Ernährung unterstützt Ihr Wohlbefinden und begleitet Sie auf dem Weg in Ihre neue Weiblichkeit und Freiheit.
Über den Sieben-Jahres-Rhythmus
Laut der Anthroposophie entwickeln sich die Wesensglieder im Sieben-Jahres-Rhythmus. Um das siebte Jahr erfolgt der Zahnwechsel, mit 14 sind wir mitten in der Pubertät. Körperlich-geistige Vorgänge sind dabei miteinander verbunden. Genauso wie in der Siebener-Zeitphase von 49 bis 56. Sie wird dem »Lebensgeist« zugeordnet. Jetzt geht es um mehr Vergeistigung, indem man alte, einengende Lebensgewohnheiten loslässt. So wird neue Wachstumskraft frei. Man könnte auch sagen, die Wechseljahre sind der Zeitabschnitt, in dem sich die Fortpflanzungskraft in Schöpferkraft umwandelt. Künstlerische Tätigkeiten unterstützen jetzt besonders, denn durch sie können Lebensveränderungen besser wahrgenommen und nachvollzogen werden.
WECHSELJAHRE ALS SEGEN
INFO
In früheren Zeiten bekamen Frauen bis zu 12 Kinder. Da war es evolutionär wichtig, dass die Fortpflanzung durch das Herunterfahren der Hormone eingeschränkt wurde, denn mit jedem weiteren Kind stieg das Sterberisiko der Mutter bei der nächsten Geburt an. Doch für das Überleben der jüngsten Kinder war das Leben der Mutter unabdingbar. Noch im 19. Jahrhundert glaubten manche Ärzte, dass jede Eizelle ihrer Bestimmung folgen müsse. Frauen sollten daher permanent schwanger sein und nicht zwischen den Schwangerschaften menstruieren. Für diese Frauen waren die Wechseljahre mit der einhergehenden Unfruchtbarkeit ein wahrer Segen.
Wenn die Hormone verrücktspielen
Aus dem Altgriechischen übersetzt bedeutet das Wort »Hormon« so viel wie »antreiben«. Und in der Tat, das beschreibt die Funktion dieser Botenstoffe ganz bezeichnend. Sie werden von verschiedenen Drüsen gebildet und ins Blut abgegeben. Auf den Oberflächen unserer Körperzellen befinden sich unzählige Rezeptoren, an denen die hormonellen Botenstoffe andocken und so biochemische Stoffwechselprozesse in Gang bringen, steuern und regulieren.
Sind unsere 400 000 Follikel (Eizellen) aufgebraucht, schaltet der Organismus auf die Drosselung der Hormonproduktion um; zuerst von Progesteron, dann von Östrogen. Nach der Menopause produziert der Körper weiterhin geringe Mengen von Östrogen