Philipp Elhaus
Christian Hennecke
Herausgeber
Gottes
Sehnsucht
in der Stadt
Auf der Suche
nach Gemeinden
für Morgen
Philipp Elhaus
Christian Hennecke
Herausgeber
Gottes
Sehnsucht
in der Stadt
Auf der Suche
nach Gemeinden
für Morgen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹http://dnb.d-nb.de› abrufbar.
© 2011 Echter Verlag GmbH, Würzburg
www.echter-verlag.de Umschlag: Peter Hellmund Umschlagbild: KNA-Bild, Bonn Satz: Hain-Team, Bad Zwischenahn (www.hain-team.de) Druck und Bindung: CPI books GmbH ISBN 978-3-429-03440-5 (Print) ISBN 978-3-429-04618-7 (PDF) ISBN 978-3-429-06016-9 (Epub)
Inhalt
Fresh expressions: Die ökumenische Frage nach einer neueren Kirchengestalt
Eine weltkirchliche Lerngemeinschaft: Deutschland – England
Dirk Stelter: Die anglikanische Kirche Reformatorisch und katholisch zugleich
John Finney: Fresh Expressions. Anglikanische Antworten in postmodernen Kirchensituationen
Philipp Elhaus: Ich bin ganz viele. Eine evangelische Perspektive zur Zukunft der Gemeinde
Volker Roschke: Fresh expressions of church. Ein neues Betriebssystem für eine Kirche von morgen
Medard Kehl: „Mach ein leichtes Zelt daraus“ – zur Architektur der Kirche von morgen
Aufbrechende Kirchenlandschaften: ein neuer Blick auf eine Kirche, die im Kommen ist
Christian Hennecke: Mind the gap. Ein Erfahrungsbericht
Volker Roschke: Kirche zukunftsfähig aufstellen. Erfahrungen mit church planting in Deutschland
Christina Brudereck: Gottes Sehnen in der Stadt
Matthias Paul: Wo kommen wir denn dahin? Nach London
Christian Schröder: „Meine Kirche ist Open Source“
G. Burkhard Wagner: „nebenan“ in der Platte
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
Vorwort
Ebenso lustvoll wie spannend war es, als wir im September 2009 mit einer ökumenischen Reisegruppe nach London aufbrachen, um Beispiele für eine missionarisch ausgerichtete Kirche und für fresh expressions of church kennen zu lernen. Wir waren ordentlich vorbereitet, hatten viel gehört über „unchurched“ und „dechurched“, über Säkularisierung und Entkirchlichung wie über die missionarische Neuausrichtung in der anglikanischen Kirche. „Gott spricht mit uns in einer Sprache, die wir verstehen“, hatte Bischof Finney bei der Vorbereitung gesagt, „der Sprache des Geldes“. So waren wir neugierig. „Dem englischen Patienten geht es besser“, hatten wir ja gelesen (s. S. 39 ff).
Die erste Begegnung hatten wir in der St. Johns Church beim Hyde Park. Ein Grundlagengespräch mit Kerry Thorpe, bei dem man sofort merkte: Von dieser konsequent auf Außenstehende gerichteten missionarischen Perspektive können wir viel lernen. Da geht es nicht mehr um die altbackene Alternative von Komm-Struktur und Geh-Struktur. Nicht: ‚Geh, damit die anderen kommen‘, sondern: ‚Geh, um bei den Menschen zu leben‘. Das erfordert eine Pluralität von kirchlichen Lebensformen, die in England auf regionaler Ebene entstehen, die aber auch der Bischof von sich aus auf den Weg bringen kann.
Schon vor dem Gespräch entdeckten wir im Eingang der Kirche eine Preisliste. Ein Trauergottesdienst kostet hier 125 Pfund, eine Trauung 254 Pfund. Für Kirchennutzung sowie Tätigkeiten des Pfarrers und des Music Director sind saftige dreistellige Beträge festgesetzt. (Schön übrigens: Die Taufe kostet ganze 12 Pfund. Ein Missionssakrament ist sie – dort wie hier.) Die Liste macht schnell deutlich: So vertraut vieles erscheint, die kirchlichen Strukturen sind doch auch sehr unterschiedlich. Unser Kirchensteuersystem ist dort fremd. Damit treten die Folgen von religiöser Pluralisierung und Säkularisierung offenkundig viel schärfer zu Tage als bei uns. Unser System ist vergleichsweise stabiler. Es ermöglicht damit vieles an guter Arbeit. Aber es birgt die Gefahr, sich über die geistliche Erosion