(durch Vergiftungen)
→ Radiologisch (durch Strahlenbelastungen)
→ Kausal erblich bedingt (wie etwa Diabetes Typ I oder Phenylketonurie)
Alle Störungen nicht-somatischer Ursache sind somit psychisch motiviert. Daher sind auch nur deren Symptome mit somatischen Therapien zum Verschwinden zu bringen, nicht aber deren Ursache.
Wir sprechen hier also wieder von Steuerungsbefehlen, aufgrund derer ein Körper krank, aber auch gesund werden kann. Traumatisierungen müssen somit weder lang dauern noch über Jahre wiederholt werden, um ein Symptom zu erzeugen. Ein einziger Eindruck kann reichen, um auf körperlicher Ebene etwas zu bewirken, was sich immer deutlicher ausprägt. Je größer die emotionale Eindruckstiefe (der emotionale Impact, wie ich es nenne) auf den Menschen ist, desto reichhaltiger sind die daraus resultierenden neuronalen Verschaltungen und desto größer ist die Verhaltensänderung.
Wenn es uns also in der Praxis gelingt, eine Erkenntnis hervorzurufen, die den gleichen emotionalen Impact hat wie das Ursprungstrauma, und sich hieraus eine einfache Verhaltensalternative ergibt, verändert sich schlagartig das pathologische Verhaltensmuster. Der Effekt: Psychosomatische Krankheiten heilen, psychische Störungen verschwinden – nachhaltig, ohne Nebenwirkungen und Rückfall.
Dass ein psychisch motiviertes Symptom keine Krankheit oder gar Dummheit ist, sondern ein intelligenter, selbst erzeugter Schutz vor Machtlosigkeit, wird sehr deutlich, wenn man sich etwas eingehender mit unserer Fähigkeit der Datenverarbeitung und -speicherung beschäftigt.
Unser Gehirn – ein Großrechner aus Wasser
Ich habe mich oft gefragt: Warum sind Symptomerzeugung und ihr Gegenteil, die Heilung, überhaupt durch bloße Informationsverarbeitung möglich? Was steckt hinter Reiki, Hypnose, Schamanismus, Geistheilung, Placeboeffekt, Homöopathie und Radionik? Wie bitte schön soll das gehen, Heilen durch Suggestionen, Informationen oder rituelle Handlungen? Und warum geht das bei Schmerzen, Krämpfen, Stottern, Schwerhörigkeit, Ängsten sogar in Sekunden – im Gegensatz zu der Heilung von Knochenbrüchen, Verbrennungen, Infektionen oder angeborener Blindheit?
Die Antwort: Weil unser Gehirn die entsprechenden Informationen an den Körper sendet. Unser Gehirn ist das am meisten unterschätzte Organ. Es besteht zwar zu etwa 75 Prozent aus Wasser, ist aber unvorstellbar lern-, speicher- und rechenfähig. Es verfügt über etwa eine Billion Nervenzellen mit je 1.000 Verbindungen zu anderen Neuronen. Diese Verbindungen können simultan 200 Operationen pro Sekunde ausführen, was einer maximalen Rechenleistung von bis zu zehn Teraflops (eine Million Gigabyte pro Sekunde) entspricht. Dies wäre die Datenmenge von mehr als 2.100 Kinofilmen auf DVD pro Sekunde! In einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, Wissen (Heft 15/2007) heißt es: „Etwa elf Millionen Sinneswahrnehmungen in der Sekunde bombardieren den Menschen, selbst dann, wenn er bloß abends auf dem Sofa herumlümmelt: Das fahl werdende Sonnenlicht, das Brutzeln und der Duft des Abendessens aus der Küche, der Druck des Sofakissens im Rücken und vieles mehr verarbeitet das Gehirn, ohne dass das Bewusstsein davon etwas mitbekäme.“
Höchstens drei Prozent dieser Datenmenge können überhaupt vom Bewusstsein wahrgenommen und verarbeitet werden – der Rest ist unter- und unbewusst. Unterbewusst sind beispielsweise Mimik und Gestik, unbewusst sind Vorgänge wie das Wachstum und die Zellerneuerung. Unbewusst nehmen wir aber auch Luftdruck, Bedrohung, Pheromone (bestimmte Duftstoffe), Allergene oder die Informationen aus homöopathischen Mitteln wahr.
Der bewusste Verstand kann Datenmengen vereinfachend reduzieren und somit dem sofortigen Zugriff verfügbar machen. Die Begriffe dafür sind reflektieren, abstrahieren und rationalisieren. Eines meiner Lieblingsbeispiele hierfür: Wenn ich Sie fragen würde, wo genau sich bei Ihrem Auto der Rückwärtsgang befindet, dann würden etwa 75 Prozent aller Befragten den Arm oder die Hand bewegen, um den Schaltweg nachzuzeichnen. Die restlichen 25 Prozent würden nur mit dem Kopf wackeln und mit den Augen rollen, um so zu versuchen, an die Koordinaten der Schalthebelposition heranzukommen. Damit erleben sie etwas Unterbewusstes nach und können die wichtigsten Daten dem Verstand übergeben. Angenommen, die Antwort lautet: „Hinten, links“, dann wären einige, für die Antwort auf meine Frage unwichtige Daten weiterhin unterbewusst. Dies wäre etwa, wie lang der Schaltweg ist, wie sich der Knauf in der Hand anfühlt und welche Muskeln Sie beim Schalten benutzen müssen. Doch wenn Sie sich die rationalisierte Antwort „hinten, links“ merken, werden Sie, wenn Sie in ein paar Monaten noch einmal von jemandem nach dem Rückwärtsgang gefragt werden, wie aus der Pistole geschossen und ohne mit der Wimper zu zucken antworten können „hinten, links“, ohne sich erneut in die Lage versetzen zu müssen. Das genau beschreibt den methodischen Hintergrund meines Ansatzes. Die Frankfurter Diplompsychologin Manuela Pietza beschrieb 2014 in ihrer Doktorarbeit über die Wirksamkeit von Quantenheilung, dass Patienten aufgefordert werden, sich an irgendeine problematische Situation – ein Trauma, ein Gefühl, das ihnen Schwierigkeiten bereitet, eine körperliche Beeinträchtigung – zu erinnern, diese Erinnerung als körperliches Gefühl im Körper zu spüren und dann die Erinnerung durch eine imaginäre Lösung des Problems zu ersetzen. Interessanterweise konnte Dr. Pietza damit belegen, dass Verankerungsrituale wie Klopftechnik, 2-Punkt-Methode oder Punktierungen beliebig, quasi überflüssig sind. Allein das Bewusstmachen der körperlichen Verortung, versehen mit der Idee einer Lösung, entkoppelte den Auslöser vom Symptom. Genau darum geht es mir: keine Rituale, sondern ganz bewusstes rationales Entkoppeln. Je weiter wir in der Erinnerung zurück zum ursprünglichen Stressereignis gehen, desto fundamentaler werden Generalisierungen entkoppelt!
Alles, was wir vereinfachen, kann unser Gehirn direkt abrufen. Der Verstand verarbeitet zwar nicht so große Datenmengen wie das verborgene Bewusstsein, kann sich aber leider über fast den gesamten Rest der Wahrnehmung und Koordination hinwegsetzen, indem er die Aufmerksamkeit bewusst kon-zentriert, also zusammen- und dadurch von anderen Dingen abzieht. Der Zugriff auf das Einfache wird dabei dem Komplexen vorgezogen. Deswegen sind Gefühle auch so schwer in Worte zu fassen – die Datenmenge ist oft zu groß, um sie zu vereinfachen.
Und genau hier offenbart sich ein weiterer ideologischer Kraftakt: Wir müssen nicht nur akzeptieren, dass wir ein Unterbewusstsein haben, das mit weit über 90 Prozent den größten Anteil der Datenverarbeitung einnimmt, sondern dass die unterbewussten Gedanken zudem logisch und präzise sind. Wir sind uns unserer Gedanken nicht bewusst, diese steuern aber unseren Körper und unser Verhalten, und das auch noch intelligent und nachvollziehbar. Doch genau damit tun wir uns fast alle so unglaublich schwer. Lieber schlagen wir uns dreimal am Tag mit der flachen Hand vor den Kopf und schimpfen, wie dumm wir doch wären, weil wir mal wieder den Haustürschlüssel vergessen haben, uns die Suppe angebrannt ist oder wir beim Einparken das Auto beschädigt haben. Wir fluchen über unsere unzuverlässige Verdauung, jammern über Kopfschmerzen und rennen wegen einer Katzenhaarallergie zum Arzt, obwohl Katzenhaare an sich keinen Menschen der Welt krank machen können. Wir, das Wunderwerk der Evolution, die Krone der Schöpfung, fühlen uns hilflos wie Kleinkinder, obwohl wir das handlungsfähigste Wesen der Erde sind.
In den ersten 36 Monaten des Lebens (ab Zeugung) verfügt der Mensch über keinerlei rationales und zeitliches Erfassungsvermögen. Weder Zukunft noch Vergangenheit fließen in die kontextuelle Orientierung des Kindes mit ein. Begriffe wie morgen, gleich oder vorhin sind noch bedeutungslos. Bis die zeitlich-kontextuelle Wahrnehmung sich zu entwickeln beginnt, werden beispielsweise auch momentane Gefahren als absolute und andauernde Gefahren empfunden. Emotionales Erleben wird stets als Gegenwart eingeordnet. Was es nicht wahrnimmt, existiert für das Kind nicht. Untermauert wird diese Beobachtung durch die Forschung verschiedener Entwicklungstheoretiker. Sicher einer der bekanntesten ist der Pionier der Entwicklungspsychologie, der Schweizer Psychologe Jean Piaget (1896 – 1980). In seinem theoretischen Modell der kognitiven Entwicklung beschreibt er, dass ein Kind vor dem zweiten Lebensjahr (ab Geburt) noch nicht in der Lage ist, Gegenstände außerhalb seines Sichtfeldes zu vermuten. Es hat keine sogenannte Objektpermanenz, das bedeutet: aus den Augen, aus dem Sinn.
Im Umkehrschluss heißt das aber: Was erlebt wird, ist permanent präsent. Zur Erinnerung: Ein Kind hat kein teleologisches (zeitlich nach vorn gerichtetes und absichtlich aufrufbares) Bewusstsein. Alles Erlebte wird im verborgenen Unterbewusstsein