Ihre Sakralenergie aktiviert ist, kein Zurück mehr. Sie hat so viel Schwung, dass sie in Gang bleiben muss, bis die Erfahrung abgeschlossen ist. Daher sollten Sie in Ihrer Entscheidung sicher sein, ob Ihr Zeit- und Energieeinsatz in jeder Hinsicht gerechtfertigt ist.
Im Sakralzentrum ist die Bauchreaktion beheimatet. „Ich folge meinem Bauchgefühl“, sagen Sie vielleicht, und das ist bei Ihnen eine natürliche Reaktion und ein verlässlicher Führer. Sie werden diese Reaktion aus dem Inneren erkennen: entweder ein im Ton aufsteigendes „M-hm“ bei etwas, das sich richtig anfühlt, oder ein mit Stirnrunzeln verbundenes „N-n“ bei etwas, das sich falsch anfühlt. Das ist Ihr Bauchgefühl – nicht zu verwechseln mit Ihren Emotionen. Eine Bauchreaktion kann sich auch ohne Ton als Ansteigen oder Zusammenziehen von Energie bemerkbar machen, die Sie zu jemandem oder etwas hinzieht oder davon abstößt.
Es ist eine fortdauernde Tragödie, dass Leute mit definiertem Sakralzentrum oft ohne Anerkennung durchs Leben gehen, dabei aber schuften wie ein Ackergaul, ein Sklave oder ein Hilfsarbeiter, um die Projekte anderer zum Erfolg zu führen. Möglicherweise glauben sie selbst, dass sie zu nichts anderem taugen. Es gibt da draußen jede Menge Angestellte, die sich nicht wertgeschätzt fühlen, und zahllose Assistenten, Assistentinnen, Sekretärinnen, deren kraftvolle Energie und unermüdlicher Einsatz im Vergleich kaum belohnt und gesehen werden, aber ihren Chef groß dastehen lassen. Es heißt, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine kluge Frau steht. Ich würde das weniger geschlechtsspezifisch ausdrücken und lieber sagen: „Bei erfolgreichen Leuten sollte man immer schauen, wer hinter ihnen steht und ob bei dieser Person das Sakralzentrum definiert ist.“ In den meisten Fällen wird das so sein. Was täten diese Leute, und wo wären sie jetzt ohne Sie?
Machen Sie sich klar, dass Sie dazu gemacht sind, ein Kraftwerk zu sein. Manche von Ihnen sagen vielleicht, dass sie sich nicht so fühlen, und das kann auch sein, wenn ihre Energie nicht auf die richtige Art eingesetzt wird. Worauf ich hinweisen will: Es sind die Potenziale und Reserven im Inneren, die darauf warten, genutzt zu werden.
Wenn Sie Ihren Motor dann in Gang setzen, werden Sie merken, dass andere Leute Schwierigkeiten haben mitzuhalten und das kann Ihnen das Gefühl geben, Sie müssten deren Aufgaben zusätzlich zu Ihren eigenen übernehmen. Es wird Ihnen auffallen, dass es Ihnen Schwung gibt und Sie zufrieden brummen, wenn Sie Ihr ganzes Gewicht in eine Unternehmung einbringen, die Ihnen zusagt, also muss es das Richtige sein. Überempfindlichkeit, Langeweile, Frust oder Ungeduld bei einer Tätigkeit legen nahe, dass Sie sich auf das Falsche eingelassen haben. Lernen Sie, auf Ihr Bauchgefühl zu achten. Warten Sie auf das „Mhm“ mit dem aufsteigenden bzw. das „N-n“ mit dem abfallenden Ton als Hinweis darauf, wo es langgeht.
Mit dem definierten Sakralzentrum ist Sexualität für Sie eine Antriebskraft. Das heißt nicht, dass Sie von Haus aus ein Frauenheld bzw. eine Verführerin sind, sondern dass Sie das Potenzial für ein anhaltendes, befriedigendes Sexualleben in sich tragen, vorausgesetzt, Sie verbinden sich mit den richtigen Menschen. Dazu müssen Sie Disziplin und Unterscheidungsvermögen aufbringen, statt die Energie bei jeder sich bietenden Gelegenheit freizusetzen. Wenn Sie bezüglich Ihrer Sexualpartner im Einklang mit Ihrem Bauchgefühl sind, werden Sie Harmonie finden. Wenn Sie sich rücksichtsloser Hemmungslosigkeit hingeben, werden sich wahrscheinlich Frust und Depressionen einstellen. Es kann sein, dass Sie sich manchmal durch Partner und Projekte überlastet und unzufrieden fühlen und sich fragen, womit Sie das verdient haben. Die Antwort ist einfach: Sie haben sich wahllos auf Leute und Projekte eingelassen. Sie haben zu viel auf sich genommen. Sie haben zu viel versprochen. Daher ist es lebenswichtig, dass Sie Ihre Bedürfnisse mit einbeziehen – und zwar als Erstes! Niemand ist unentbehrlich, nicht einmal jemand mit definiertem Sakralzentrum.
Wenn Sie zufällig sowohl das Sakral- als auch das Herzzentrum definiert haben, sind Sie ein richtiger Wirbelwind an Energie, ein Tatmensch ohne Ende. Ihr Leistungsniveau kann unfassbar sein, aber Sie müssen wirklich die Dinge finden, die Sie richtig gern tun – und müssen Zeit finden zur Erholung, denn sonst können ihre gewaltigen Anstrengungen und Ihre anhaltende Energie auch dazu führen, dass Sie flach auf dem Rücken landen.
Wenn Ihr Sakralzentrum offen ist
Sie werden irgendwann herausfinden, dass Sie nicht für ein Leben auf der Überholspur gemacht sind. Sie haben von Natur aus keinen dauernden Antrieb. Sie sind nicht mit Durchhaltevermögen geboren und haben keinen dauerhaften Zugang zu der Energie der Lebenskraft. Das heißt nicht, dass Sie arbeitsscheu wären, aber Ihre besten Beiträge kommen tendenziell eher schubweise oder durch die Zusammenarbeit in einem Team. Wenn man diese natürliche Gegebenheit nicht erkennt, besteht die Gefahr, dass man mit den „Tatmenschen“ mitzuhalten versucht und dabei ausbrennt.
Um ein Beispiel zu nennen: Eine Bekannte von mir arbeitete im Vertriebsbereich, der ja durch erbarmungslosen Druck bei der Verfolgung von Zielen, Sollzahlen, Gewinnquoten gekennzeichnet ist. Sie war nicht dazu gemacht, sich in einer energetisch dermaßen hoch aufgeladenen Umgebung zu bewegen, aber ihr Job erforderte das. Sie brach schließlich bei der Arbeit zusammen, völlig geschafft von dem konditionierenden Einfluss der Designs um sie herum. Es war einfach so, dass Ihr Design mit der Situation nicht zurechtkam. Sie wäre viel besser eingesetzt gewesen, wenn man ihr ein Team gegeben hätte, das sie managen und bei dem sie hätte zusehen können, wie diese kollektive Energie am besten zur Geltung kommt. Inzwischen hat sie genau so eine Stelle und ist glücklich damit.
Der Schlüssel liegt hier darin, dass Sie eine objektivere Sicht einnehmen, die die Energien der anderen spiegelt und dadurch einen konditionierenden Einfluss in weise Gelassenheit verwandelt, die Sie bestärkt und nicht erschöpft. Sie sollten lernen, Ihre Kräfte einzuteilen – outzusourcen und zu delegieren, statt sich selbst im Sturm mitreißen zu lassen.
Was sexuelle Energie angeht, sind Sie mit einer gewissen Unschuld ausgestattet. Ihre Triebe und Bedürfnisse werden nicht so ausgeprägt sein wie die von Menschen mit einem definierten Sakralzentrum und die Sexualität wird nicht eine so erbarmungslos treibende Kraft in Ihnen sein – es sei denn, Sie verbinden sich mit jemandem mit definiertem Sakralzentrum. Dann werden Sie dessen Energie spiegeln, und das kann dem Ganzen einen höheren Stellenwert geben. Gewöhnlich liefert der Partner mit dem definierten Zentrum die Energie für das, was im Schlafzimmer passiert, und oft werden Sie diese Energie lenken und leiten. Weise Gelassenheit heißt hier zu wissen, wann Sie sich mit den Energien anderer verbinden und wann Sie besser Ihre eigene Natur achten und sich zurückziehen sollten.
Die Emotionen
Gefühle
Rechts vom Sakralzentrum ist das emotionale Zentrum, bei dem es um unsere Gefühle geht. Hier pendelt das Leben zwischen Freude und Traurigkeit, Schmerz und Leidenschaft, Schuld und Vergebung. Von allen neun Zentren ist dies das intensivste – einfach deswegen, weil es so viel aufrührt. Es ist einzigartig insofern, als es sowohl zu den drei Zentren der Bewusstheit und Wahrnehmung als auch zu den vier Motoren gehört. Das bedeutet, dass hier ein andauernder Balanceakt stattfindet zwischen Bewusstheit und dem Drang zu handeln.
Anatomisch betrifft dieses Zentrum in hohem Maße die Bauchspeicheldrüse, die Nieren, den Magen, die Lungen und das Nervensystem. Das ist vielleicht der Grund dafür, dass zahlreiche Leute bei erhöhten emotionalen Problemen einen Besuch beim Arzt erwägen. Es ist der Grund dafür, dass emotionale Situationen uns das Essen verleiden oder zu Fress- und Saufgelagen veranlassen können und dass Schmerz zu Problemen mit den Nerven führen kann. Es ist auch das Zentrum, das mit Süchten in Verbindung steht, egal ob es sich um Sex-, Alkohol-, Ess oder Drogensucht handelt.
Dies ist zwar das komplexeste Zentrum, aber doch vielleicht dasjenige, das am leichtesten zu verstehen ist, denn Emotionen liegen im Kern der menschlichen Natur. Es geht bei diesem Zentrum um emotionale Bewusstheit. Es geht darum zu erkennen, welche emotionalen Erfahrungen gut für Sie sind und welche nicht. Natürlich hängt alles davon ab, ob Ihre Emotionen definiert sind oder nicht.