als Therapieleitfaden – als diagnostisches und klinisches Barometer.
Sie finden damit heraus, welche Qualitäten Vata, Pitta oder Kapha provoziert oder gestört haben.
Jede Substanz, jedes Nahrungsmittel, jede Krankheit und jede psychische Störung lassen sich auf diese Weise klar definieren. Jeder kann es täglich zum inneren Ausgleich nutzen.
Machen Sie den Test:
Vergleichen Sie bei Übergewichtigen, welche Qualitäten Kapha vermehren (1a, 2a, 6a, 8a, 9a und 10a), und Sie verstehen, warum.
Die Anleitung zum Abnehmen finden Sie in folgenden entgegengesetzten Qualitäten:
1b, 2b, 3b, 4b, 8b, 9b und 10b.
Das Tridosha-Konzept – die ayurvedische Drei-Säfte-Lehre
Die ayurvedische Ernährungslehre besteht nicht aus strengen Regeln und Verboten. Sie appeliert vielmehr an die Fähigkeit jedes Menschen, die individuellen Bedürfnisse seines Körpers zu erkennen. Um diese verstehen zu lernen, ist es unabdingbar, die eigene Konstitution zu kennen.
Sie ist der Schlüssel zur Pflege, Gesunderhaltung und Heilung von Körper, Geist und Seele.
Die drei Doshas beschreiben die Ordnungskräfte des Lebens
Bei der Empfängnis erhält jeder Mensch seine Grundkonstitution durch genetische Anteile von Mutter und Vater, deren psycho-emotionale Muster und die Qualität der Jahreszeit der Zeugung. Es handelt sich um eine individuelle Kombination der drei Doshas. Diese drei Bioenergien sind im menschlichen Organismus vitale Regulationsprinzipien mit ganz konkreten Aufgabenbereichen. Dosha bedeutet: „das, was geneigt macht“ – welche Eigenschaften folglich bei Übertreibung zu Gesundheitsstörungen führen können. Es handelt sich hier um die genetischen Schwachpunkte. Die menschliche Konstitution ist mit der Volljährigkeit (zwischen dem 18. und dem 21. Lebensjahr) voll ausgeprägt und demgemäß sicht- und messbar. Sie begleitet jedes Individuum sein ganzes Leben hindurch.
In seltenen Fällen wird ein Mensch von einem einzigen Dosha geprägt. Häufiger sind Kombinationen zweier oder aller drei Doshas. Dieses für den Menschen charakteristische Verhältnis der drei Prinzipien resultiert aus der jeweiligen Lebensaufgabe. Es gibt folglich keine „gute“ oder „schlechte“ Konstitution. Ergänzend zu den westlichen Untersuchungsmethoden wird der ayurvedische Arzt die individuelle Konstitution mithilfe der ayurvedischen Diagnostik (Pulsdiagnose u. a.) oder anhand eines vedischen Horoskops ermitteln.
Prakruti ist die erste Schöpfung des Kosmos – die Natur. Sie ist die individuelle, unveränderliche Eigenfrequenz der uns innewohnenden Natur. Sie entspricht dem genetisch determinierten Reiz-Reaktions-Muster an Gewohnheiten/Eigenheiten, Sympathien/Antipathien – sie ist unser „psychosomatisches Temperament“. Durch die Natur der fünf Elemente können wir uns selbst erkennen. Wir lernen zu verstehen, wie wir geschaffen wurden. Diese Erkenntnis öffnet uns Tür und Tor zu Selbstheilung, Glück und Harmonie in Familie, Partnerschaft und Beruf.
Jeder Mensch ist ein Individuum – ein Unikat der Natur
Alle Menschen sind mit einer individuellen Konstitution ausgestattet. Sie lässt uns in besonderer Weise auf Umwelteinflüsse reagieren. Jeder empfindet bezüglich der Jahreszeiten, der klimatischen Veränderungen, Tag- und Nachtzeiten, Farben, Klänge, Musik, Nahrungsmittel, Geschmacksrichtungen, Düfte, Berührung u.v.m. anders. Auch unsere Gewohnheiten, unsere Neigungen zu bestimmten Krankheiten, unsere Verdauung, unser Nervenkostüm und unsere körperliche und psychische Belastbarkeit sind genetisch festgelegt.
Ohne exakte Typbestimmung ist eine genaue Lebensplanung, Therapie oder Beratung unmöglich
Krankheit (Vikruti) und Natur (Prakruti) eines Menschen haben im Ayurveda zwei Gesichter. Der traditionelle Ayurveda-Arzt bestimmt exakt die angeborene Persönlichkeit der Natur eines Menschen und die davon abweichende Persönlichkeit seiner Störung/Krankheit. Er verlässt sich dabei auf die Wahrnehmung der äußeren Erscheinung eines Menschen, seinen Körperbau, seine Gestik, seine Mimik, seinen Habitus etc. Andererseits ist die Diagnose der Organpulse, der Zunge und der Körperausscheidungen von entscheidender Bedeutung. Großen Raum nimmt die ausführliche Befragung über Krankheiten, Gewohnheiten, das Essverhalten, das soziale Umfeld und die seelische Verfassung/Grundstimmung ein.
Tridosha beschreibt die drei psychosomatischen Regulationsprinzipien
Wir stellen Ihnen nachfolgend kurz die typischen körperlichen und seelischen Grundmuster vor, von denen jeder von uns Anteile in sich trägt: Vata (der Luftikus), Pitta (der Hitzkopf) und Kapha (der stille Genießer).
Im Lauf eines Lebens droht das Zusammenspiel der Doshas immer wieder aus dem Gleichgewicht zu geraten
Tritt z. B. Vata stärker in Erscheinung, hat das Unruhe, Schwäche und Austrocknung zur Folge. Die ayurvedische Therapie zielt darauf ab, diesen Überschuss durch ausgleichende Behandlungen und eine die Doshas regulierende Kost abzubauen. Manche Erkrankungen deuten auf die Störung eines Doshas hin. Komplexere chronische Krankheiten haben ihre Ursache in der Beteiligung mehrerer Doshas. Der Grad der Abweichung zwischen Konstitution (Prakruti) und falscher Lebensführung und Ernährung definiert die erworbene Dosha-Störung (Vikruti). Sie bestimmt den individuellen Diätplan, die Therapie und damit die Wahl der Heilmittel.
Ayurveda propagiert, das Leben zu genießen
Solange kein Konflikt zwischen dem Mikrokosmos (Mensch) und dem Makrokosmos (Umwelt) entsteht, können wir maßvoll das Ego (Ahamkara), die Sinne (Jnanendriya) und die Seele (Jivatma) befriedigen. Krankheit wird immer die Folge sein, wenn wir den Körper mit überflüssiger oder einseitiger Nahrung überladen oder uns entgegen den natürlichen Rhythmen und Zeitzyklen verhalten.
Der Luftikus – Vata
Physische Merkmale
Der Vata-Typ ist durch die Eigenschaften vom Luft- und Raumelement gekennzeichnet: kalt, rau, trocken, unruhig, leicht, veränderlich. Er ist schlank und hager und gehört zur Gruppe der sogenannten Leptosomen oder Astheniker. Er verkörpert das Bewegungsnaturell. Diese Menschen haben meist eine trockene faltige Haut, trockene Schleimhäute, neigen zu Verstopfung oder Blähungen und leiden unter chronischen Schmerzen und Verspannungen.
Gewohnheiten und Triebstruktur
Der Vata-Typ ist leicht erregbar, himmelhoch jauchzend im einen und zu Tode betrübt im nächsten Moment. Typisch sind seine schnelle Auffassungsgabe, Arbeitsweise, Gestik und Bewegung – all seine Tätigkeiten führt er in Hast und Hektik aus. Er hat kein Zeitgefühl, kennt keine Grenzen und kann sich oft schwer entscheiden. Sein Appetit, seine Ess- und Schlafzeiten, sein Sexualleben, sein ganzer Lebenswandel sind von Turbulenzen, Unregelmäßigkeiten und Extremen durchzogen.
Genetische Schwachpunkte/Disposition
Die Schwachpunkte der Vata-Geborenen sind der Dickdarm, der Bewegungsapparat, die Sinnesorgane, die Atemorgane und das Nervensystem. Das Vata-Naturell neigt in diesen Bereichen zu Schmerzen, Krämpfen, Durchblutungsstörungen, Kälte- und Zugempfindlichkeit, Verspannungen, Knochen- und Gelenkproblemen, Erkrankungen der Atem- und Harnwege, des