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Lebendige Seelsorge 5/2017


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       THEMA

       Kindheit und Zeitgenossenschaft

      Eine soziologische Skizze

      Von Heinz Hengst

      Kinderschutz, Kinderbildung, Kinderpartizipation

      Historische Wurzeln und aktuelle Provokationen

      Von Hubertus Lutterbach

      Partizipation ohne Leiter

      Die Replik von Heinz Hengst auf Hubertus

      Lutterbach

      Kinder als lernende Subjekte inmitten ihrer Lebens- und Lernsysteme

      Die Replik von Hubertus Lutterbach auf Heinz

      Hengst

      Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder!

      Die Macht der Bilder und die Ohnmacht des Wachsens

      Von Hans-Joachim Sander

       PROJEKT

       Mit dem „Circo Fantazztico“ auf Tournee durch Europa

      Von Ruth Baumannn

       INTERVIEW

       „Wir versuchen, Unterstützung zu geben.“

      Ein Gespräch mit Andrea Stippel

       PRAXIS

       Kinderwunsch – ein Weg mit Gott?

      Von Birgit Hoyer

      Die Gnade der Kindertheologie

      Zur Erklärung eines religionspädagogischen

      Zugangs am Beispiel der Auslegung von Lk 16, 19-31

      Von Mirjam Zimmermann

      Kinderarmut – „Mama, sind wir eigentlich arm?“

      Von Michael Schäfers

      Ich habe das Recht, eine Brasilianerin zu sein.

      Von Regina Reinart

      Kinder für Kinder, von Haus zu Haus

      Von Markus Offner

       FORUM

       Auf die Straße!

      Sozialpastoral als Selbstverwirklichung der Kirche

      Von Stefan Silber

       POPKULTURBEUTEL

       Die dritte Kaffeewelle

      Von Stefan Weigand

       NACHLESE

       Glosse: Urbi et orbi

      Von Annette Schavan

      Buchbesprechungen

      Impressum

      Hildegard Wustmans Mitglied der Schriftleitung

      Liebe Leserin, lieber Leser,

      die Geburtenrate in Deutschland erholt sich langsam. Das liegt zum einen daran, dass Akademikerinnen wieder mehr Kinder bekommen und zum anderen am Zuzug. Dennoch können diese Entwicklungen den Bevölkerungsschwund nicht stoppen. Vielleicht ist gerade diese Tatsache ein Grund dafür, warum Kinder in vielfacher Hinsicht im Mittelpunkt stehen. Sie sind ein rares Gut, gewünscht und ersehnt. Zugleich ist die Kindheit eine prekäre Lebensphase.

      In der vorliegenden Ausgabe der Lebendigen Seelsorge stehen Kinder im Mittelpunkt. Zunächst kommt der Kindheitssoziologe Heinz Hengst zu Wort, der im Besonderen der Frage nachgeht, welche Antworten Kinder z. B. durch ihr Tun auf gesellschaftliche Herausforderungen geben. Eine ganz andere Perspektive aus dem Bereich Kirchengeschichte stellt Hubertus Lutterbach zur Verfügung, der Aspekte des Kinderschutzes, der Kinderbildung und der Teilhabemöglichkeiten von Kindern historisch ergründet und darauf basierend Herausforderungen für die Gegenwart formuliert.

      Hans-Joachim Sander geht dem Narrativ des Reiches Gottes nach und lenkt dabei den Blick auf besondere Macht-Ohnmacht-Konstellationen. Ruth Baumann berichtet vom Projekt „Circo Fantazztico“, einer Theatergruppe von Kindern und Jugendlichen aus Costa Rica. Das Interview mit der Kinder- und Jugendpsychiaterin Andrea Stippel gewährt Einblick in die Lebenswelten und die Behandlung psychisch erkrankter Kinder und Jugendlicher. Wie sehr Kinder gewünscht werden und welche Not es für Frauen (Paare) bedeutet, wenn diese Sehnsucht nicht gestillt werden kann, ist eine pastorale und theologische Herausforderung. Einen Einblick in diese Zusammenhänge schenkt der Beitrag von Birgit Hoyer. Dass Kinder theologisch aktiv und kreativ sind, dokumentiert der Beitrag von Mirjam Zimmermann am Beispiel einer Bibelinterpretation von LK 16,19-31.

      Michael Schäfers lenkt den Blick auf ein gesellschaftliches Armutszeugnis: Kinderarmut in Deutschland und Österreich. Der Beitrag von Regina Reinart führt in ein indigenes Dorf im Bundesstaat Mato Grosso do Sul, Brasilien. Sie zeigt darin auf, welche Auswirkungen Vertreibung, Gewalt, Großgrundbesitz und einhergehende Monokulturen und Massentierhaltungen für die dort lebenden Familien mit ihren Kindern haben. Markus Offner stellt die Sternsingeraktion vor, in der Kinder für Kinder aktiv werden.

      Liebe Leser/innen, ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche und anregende Lektüre,

      Ihre

      Prof. Dr. Hildegard Wustmans

      Kindheit und Zeitgenossenschaft

      Eine soziologische Skizze

      Studien zum Thema Kinder und Religion sind fast immer zustimmend oder kritisch auf entwicklungspsychologische Ansätze fixiert. Die folgenden Überlegungen sollen Denkanstöße für eine andere Perspektive geben. Heinz Hengst

      Meine Mama sagt, dass Gott die Kinder macht‘, sagt Jennifer am Tisch.

      ‚Es gibt keinen Gott‘, sagt Mikael.

      ‚Damit kann es jeder halten, wie er möchte‘, wirft der Sozialpädagoge Hans-Erik ein. ‚Jeder kann glauben, was er will.‘

      ‚Glaubst Du an Gott, Jennifer?‘

      ‚Nein, aber es gibt jemanden im Fernsehen, der an Gott glaubt.‘

      ‚Es gibt keinen Gott‘, sagt jetzt auch Benny.

      ‚Aber früher‘, sagt Jennifer mit Nachdruck.

      ‚Ja in den alten Zeiten‘, schaltet sich Khalil, der libanesische Junge, ein, ‚da war es wohl so.‘

      ‚Aber Du, Khalil, feierst Du Weihnachten oder ähnliche Feste?‘, fragt Hans-Erik. ‚Du glaubst an Allah.‘

      ‚Uh-hm.‘“

      (Daun, 51)

      Diese kleine Konversation, die Anfang der Achtzigerjahre in einer schwedischen Kindertagesstätte aufgezeichnet wurde, ist ein guter Impulsgeber, nicht nur für