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Die Bibel nach Martin Luther (1984) - Leseausgabe


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Boden. 23Da zogen die Israeliten hinauf und hielten Klage vor dem HERRN bis zum Abend und befragten den HERRN und sprachen: Sollen wir wieder in den Kampf ziehen gegen die Benjaminiter, unsere Brüder? Der HERR sprach: Zieht hin gegen sie! 22Da ermannte sich das Kriegsvolk von Israel und stellte sich abermals auf, um am selben Ort noch weiterzukämpfen, an dem sie sich am vorigen Tag aufgestellt hatten.

      24Und als die Israeliten am andern Tage nahe herankamen an die Benjaminiter, 25machten die Benjaminiter auch am zweiten Tag einen Ausfall aus Gibea und schlugen von Israel noch achtzehntausend zu Boden, die alle das Schwert führten.

      26Da zogen alle Israeliten, das ganze Kriegsvolk, hinauf und kamen nach Bethel und hielten Klage und blieben dort vor dem HERRN und fasteten an diesem Tag bis zum Abend und opferten Brandopfer und Dankopfer vor dem HERRN. 27Und die Israeliten befragten den HERRN. – Es war aber zu jener Zeit die Lade des Bundes Gottes dort 28und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, versah den Dienst vor ihm in jener Zeit. – Und sie sprachen: Sollen wir abermals ausziehen, um gegen die Benjaminiter, unsere Brüder, zu kämpfen, oder sollen wir es lassen? Der HERR sprach: Zieht hinauf; morgen will ich sie in eure Hände geben.

      29Und Israel legte einen Hinterhalt rings um Gibea her. 30So zog Israel hinauf am dritten Tage gegen die Benjaminiter und stellte sich auf gegen Gibea wie schon zweimal vorher. 31Da machten die Benjaminiter einen Ausfall, dem Kriegsvolk entgegen, und wurden weggezogen von der Stadt und erschlugen anfangs einige vom Kriegsvolk – wie schon zweimal vorher – auf den Straßen, von denen die eine nach Bethel und die andere nach Gibeon führt, auf offenem Feld etwa dreißig Mann von Israel. 32Da dachten die Benjaminiter: Sie sind geschlagen vor uns wie vorher. Aber die Israeliten hatten verabredet: Lasst uns fliehen, damit wir sie von der Stadt wegziehen auf die beiden Straßen! 33Da machten sich alle Männer von Israel auf von ihrem Ort und stellten sich bei Baal-Tamar auf. Und der Hinterhalt Israels brach hervor aus seinem Versteck westlich von Geba. 34Und sie rückten gegen Gibea an, zehntausend Mann, auserlesen aus ganz Israel, sodass der Kampf hart wurde; jene aber wussten nicht, dass sie das Unglück treffen würde. 35So schlug der HERR die Benjaminiter vor den Männern von Israel, dass die Israeliten an dem Tag umbrachten fünfundzwanzigtausendeinhundert Mann von Benjamin, die alle das Schwert führten.

      36Denn als die Benjaminiter sahen, dass sie geschlagen waren, gaben ihnen die Männer Israels Raum; denn sie verließen sich auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea angelegt hatten. 37Und der Hinterhalt brach eilends hervor auf Gibea zu und zog hin und schlug die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwerts. 38Sie hatten aber verabredet miteinander, die Männer von Israel und der Hinterhalt, sie sollten eine Rauchsäule von der Stadt aufsteigen lassen. 39Als nun die Männer von Israel sich im Kampf abgewandt hatten und die Benjaminiter anfangs etwa dreißig Mann von Israel erschlagen hatten, sodass sie dachten: Sie sind vor uns geschlagen wie im vorigen Kampf, 40da begann eine Rauchsäule von der Stadt gerade empor aufzusteigen. Und die Benjaminiter wandten sich um, und siehe, da ging die Stadt ganz in Flammen auf zum Himmel. 41Und die Männer von Israel machten kehrt; da erschraken die Männer von Benjamin, denn sie sahen, dass das Unglück sie getroffen hatte, 42und wandten sich weg von den Männern Israels auf den Weg zur Steppe. Aber der Kampf folgte ihnen auch dorthin, und die von der Stadt her kamen, vernichteten in ihrer Mitte die Benjaminiter. 43Sie umringten diese und jagten ihnen nach, ohne ihnen Ruhe zu lassen, und zertraten sie bis östlich von Gibea, gegen Sonnenaufgang. 44Und es fielen von Benjamin achtzehntausend Mann, lauter streitbare Männer.

      45Da wandten sie sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon; aber die Männer von Israel hielten auf den Straßen eine Nachlese von fünftausend Mann und verfolgten sie weiter bis Gidom und erschlugen von ihnen noch zweitausend. 46So fielen an diesem Tage von Benjamin fünfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten, lauter streitbare Männer. 47Nur sechshundert Mann wandten sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon und blieben auf dem Fels Rimmon vier Monate. 48Und die Männer Israels kehrten um zu den Benjaminitern und schlugen in der Stadt mit der Schärfe des Schwerts Leute und Vieh und alles, was man fand. Und alle Städte, die man fand, verbrannte man mit Feuer.

      [Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

      Israel verhilft Benjamin zu Frauen

      Ri 21

      Die Männer Israels aber hatten in Mizpa geschworen und gesagt: Niemand soll seine Tochter den Benjaminitern zur Frau geben. 2Und das Volk kam nach Bethel und saß da bis zum Abend vor Gott, und sie erhoben ihre Stimme und weinten sehr 3und sprachen: O HERR, Gott Israels, warum ist das geschehen in Israel, dass heute Israel um einen Stamm weniger geworden ist?

      4Am andern Morgen machte sich das Volk früh auf und baute dort einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. 5Und die Israeliten sprachen: Wer von allen Stämmen Israels ist nicht mit der Gemeinde heraufgekommen zum HERRN? Denn es war ein großer Schwur getan worden, dass, wer nicht hinaufkäme zum HERRN nach Mizpa, der sollte des Todes sterben. 6Und es tat den Israeliten leid um ihren Bruder Benjamin und sie sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgeschlagen. 7Wie können wir ihnen helfen, dass die übrig gebliebenen Benjaminiter zu Frauen kommen? Denn wir haben geschworen bei dem HERRN, dass wir ihnen von unsern Töchtern keine zu Frauen geben. 8Und sie sprachen: Ist einer von den Stämmen Israels nicht heraufgekommen zum HERRN nach Mizpa? Und siehe, da war ins Lager der Gemeinde niemand gekommen von Jabesch in Gilead. 9Denn sie zählten das Volk, und siehe, da war kein Bürger da von Jabesch in Gilead.

      10Da sandte die Gemeinde zwölftausend streitbare Männer dorthin und gebot ihnen: Geht hin und schlagt mit der Schärfe des Schwerts die Bürger von Jabesch in Gilead mit Weib und Kind. 11Doch so sollt ihr tun: An allem, was männlich ist, und an allen Frauen, die einem Mann angehört haben, sollt ihr den Bann vollstrecken! 12Und sie fanden bei den Bürgern von Jabesch in Gilead vierhundert Mädchen, die Jungfrauen waren und keinem Mann angehört hatten. Die brachten sie ins Lager nach Silo, das da liegt im Lande Kanaan. 13Da sandte die ganze Gemeinde hin und verhandelte mit den Benjaminitern, die auf dem Fels Rimmon waren, und sagten ihnen Frieden zu. 14So kamen die Benjaminiter zurück zu jener Zeit. Und sie gaben ihnen die Mädchen, die sie am Leben gelassen hatten von den Frauen aus Jabesch in Gilead; aber diese waren noch nicht genug für sie.

      15Da tat es dem Volk leid um Benjamin, dass der HERR einen Riss gemacht hatte zwischen den Stämmen Israels. 16Und die Ältesten der Gemeinde sprachen: Was wollen wir tun, dass die übrig gebliebenen Benjaminiter zu Frauen kommen? Denn die Frauen in Benjamin sind ausgerottet. 17Und sie sprachen: Die Entronnenen von Benjamin müssen doch ihr Erbe behalten, damit nicht ein Stamm ausgetilgt werde von Israel. 18Wir aber können ihnen unsere Töchter nicht zu Frauen geben; denn die Israeliten haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer den Benjaminitern Frauen gibt! 19Und sie sprachen: Siehe, jedes Jahr findet ein Fest des HERRN statt zu Silo, das nördlich von Bethel liegt, östlich von der Straße, die hinaufführt von Bethel nach Sichem, und südlich von Lebona. 20Und sie geboten den Benjaminitern und sprachen: Geht hin und legt euch auf die Lauer in den Weinbergen. 21Wenn ihr dann seht, dass die Töchter Silos zum Reigentanz herausgehen, so brecht hervor aus den Weinbergen und raubt euch jeder eine Frau von den Töchtern Silos und geht heim ins Land Benjamin. 22Wenn aber ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um mit uns zu rechten, wollen wir zu ihnen sagen: Gönnt sie uns, denn wir haben nicht für jeden eine Frau gewonnen im Kampf; auch habt nicht ihr sie ihnen gegeben, sonst wäret ihr jetzt schuldig. 23Die Benjaminiter taten das und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Mädchen, die im Reigen tanzten und die sie geraubt hatten, und zogen heim in ihr Erbteil, bauten die Städte wieder auf und wohnten darin.

      24Auch die Israeliten gingen zu der Zeit von dort auseinander, jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und zogen von dort weg, jeder zu seinem Erbteil. 25Zu der Zeit war kein König in Israel; jeder tat, was ihn recht dünkte.

       [Inhaltsverzeichnis]

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