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Unter einer Kuh befinden sich Millionen von Kleinstlebewesen.
Wiesenklima
In den verschiedenen Schichten der Wiese herrschen unterschiedliche mikroklimatische Bedingungen.
Eine Wiese ist keine zweidimensionale Fläche, sondern ein dreidimensionaler Raum. In Wiesen gibt es einen mehrschichtigen Aufbau mit verschieden hoch gewachsenen Pflanzen die eine Ober-, eine Mittel- und eine Unterschicht bilden. In jeder Schicht sind die Lebensbedingungen für die Wiesenbewohner ganz unterschiedlich, so variiert je nach Schicht beispielsweise die Lichtintensität, Temperatur, Windgeschwindigkeit und Feuchtigkeit. In Bodennähe ist es in dichten Beständen kühler, feuchter, schattiger und windstiller als in lockeren Beständen oder in den oberen Schichten der Wiese. Das Mikroklima verändert sich also von unten nach oben; je höher man gelangt, desto wärmer, trockener, heller und besser durchlüftet wird es. In der Bodenregion und im untersten «Stockwerk» leben Käfer, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler, Spinnen, Ameisen usw. In der mittleren Schicht kommen ebenfalls Ameisen vor, dazu auch Zikaden, Heuschrecken, Blattläuse, Marienkäfer- und Heuschreckenlarven usw. In der Oberschicht tummeln sich schließlich vor allem Blütenbesucher wie Hummeln, Bienen, Raubwanzen, Krabbenspinnen usw.
Beobachtungstipps
› | Greifen Sie in einer Wiese mit hohem Gras auf den Wiesenboden. Achten sie auf die Unterschiede von Feuchtigkeit und Temperatur am Wiesenboden oder im Bereich der Blüten. |
› | Legen Sie sich am Rand einer Wiese auf den Boden und blicken Sie den Pflanzen entlang in die Höhe. Beobachten Sie, wie die Gräser im Wind schwanken oder die Insekten herumfliegen. |
Wiese ist nicht gleich Wiese
Je nach Pflanzenarten, die in einer Wiese wachsen, unterscheidet man verschiedene Wiesentypen.
Glatthaferwiese oder Fromentalwiese
Grasreiche, bis 1 m hohe Wiese auf regelmäßig gedüngten, nährstoffreichen Böden bis auf 900 m ü.M.
Typische Arten: Glatthafer, Knaulgras, Wollgras, Margerite, Wiesenbocksbart, Sauerampfer, Klappertopf, Zaun-/Vogelwicke.
In diesem dichten, hochgewachsenen Wiesentyp können aus Mangel an Licht kaum niederwüchsige Arten überleben. Glatthaferwiesen werden zwei Mal jährlich geschnitten und im Herbst abschließend beweidet. Dieser blumenreiche Wiesentyp wird bei einem 3. Schnitt deutlich artenärmer. Früher war die Glatthaferwiese großflächiger verbreitet, während in den vergangenen Jahrzehnten viele davon in Kunstwiesen für Silofutter umgewandelt wurden.
Glatthafer- oder Fromentalwiese
Magerwiese oder Halbtrockenrasen
Niedrige, manchmal etwas lückige Wiese auf trockenen und nährstoffarmen (mageren) Böden in sonnigen und trockenen Lagen bis auf etwa 1500 m ü.M.
Typische Arten: Aufrechte Trespe, Zittergras, Wiesen-Salbei, Kleiner Wiesenknopf, Wundklee, verschiedene Orchideenarten.
Dieser Wiesentyp wird nicht oder kaum gedüngt und nur einmal pro Jahr gemäht oder im Spätsommer beweidet. Die vorkommenden Pflanzen sind gut an die Trockenheit angepasst. Sie könnten auch auf nährstoffreichen Standorten wachsen, würden dort aber wegen ihrer geringen Konkurrenzkraft von schneller wachsenden Arten verdrängt. Magerwiesen sind sehr artenreich und Lebensraum vieler seltener und geschützter Orchideen und Schmetterlinge. Allerdings ist dieser Lebensraum gefährdet: In den letzten 50 Jahren ist ihre Fläche vor allem in tieferen Lagen stark zurückgegangen. Gründe dafür sind die Intensivierung der Landwirtschaft und die Zunahme der Siedlungsflächen an gut besonnten Lagen.
Magerwiese oder Halbtrockenrasen
Goldhaferwiese
Grasreiche, bis zu 80 cm hohe Wiese auf fruchtbarem Boden zwischen 800 und 2000 m ü.M.
Typische Arten: Goldhafer, Wald-Storchenschnabel, Rote Waldnelke, Schlangen-Knöterich, Trollblume usw.
Goldhaferwiesen sind die typischen Fettwiesen der Berglagen. Sie werden ein bis zwei Mal im Jahr geschnitten, manchmal dazwischen beweidet und regelmäßig gedüngt. Wenn nach künstlicher Beschneiung der Schnee länger liegen bleibt, sinkt die Produktivität dieses Wiesentyps.
Goldhaferwiese
Milchkrautweide
Dichter, niederwüchsiger Rasen zwischen 1000 m und 2500 m ü.M. auf fruchtbaren Böden mit guter Wasserversorgung.
Typische Arten: Gold-Pippau, Steifhaariges Milchkraut, Frühlings-Krokus, viele Kleearten usw.
Diese subalpin-alpine Fettweide löst die in tieferen Lagen wachsende Kammgrasweide ab. Sie wird beweidet und gelegentlich gedüngt. Ungedüngt wandeln sich Milchkrautweiden in Borstgrasweiden um.
Milchkrautweide
Kammgrasweide
Grüne, blütenarme Fettweide bis auf 1100 m ü.M. auf nährstoffreichen, gut drainier- ten Böden.
Typische Arten: Kammgras, Kriechender Klee, Gänseblümchen, Schafgarbe, Knaulgras usw.
Kammgrasweiden werden regelmäßig beweidet und gedüngt. Viele der darin wachsenden Arten sind tritt- und verbisstolerant,