auf dem sie wachsen. Man nennt sie daher «Indikatorpflanzen» (oder «Zeigerpflanzen»). Folgende Arten sind Indikatoren für bestimmte Eigenschaften des Bodens:
Der Schlangen-Knöterich (Persicaria bistorta) zeigt feuchte Bodenverhältnisse an.
Wiesen mit so üppigem Bewuchs von Scharfem Hahnenfuß (Ranunculus acris) sind reichlich gedüngt.
Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) wächst nur auf nährstoffarmen Wiesen und Weiden.
Nährstoffreiche Wiese mit dominierendem Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) im Unterland.
Wiese auf feuchtem, relativ nährstoffreichem Boden in den Voralpen. Wald-Storchenschnabel (Geranium sylvaticum) und Rote Waldnelke (Silene dioica) fallen durch ihre Farben auf.
Wiese mit Margeritten (Leucanthemum vulgare) und Glockenblumen (Campanula sp.) an einem sonnigen, eher trockenen Standort in den Alpen.
Pflanzen als Indikatoren
Intensiv bewirtschaftete Wiesen sehen alle ähnlich aus. Bei einer weniger intensiven Nutzung sind vor dem ersten Schnitt die standörtlichen Unterschiede hingegen gut erkennbar. Pflanzen sind je nach Bedingungen unterschiedlich konkurrenzkräftig. Viele Arten sind Indikatoren oder Zeigerpflanzen für bestimmte Bedingungen an einem Standort. Wenn man ihre Vorlieben kennt, so kann man schon von Weitem auf die ökologischen Verhältnisse an einem Standort schließen.
Pflanzengesellschaften
Pflanzen mit ähnlichen Vorlieben wachsen zusammen in sogenannten Pflanzengesellschaften. Eine Pflanzengesellschaft (Assoziation) ist die Idealform eines Vegetationstyps. Doch die Vegetation entspricht nur selten dem theoretischen Idealfall. Oft ist es auch für Fachleute nicht möglich, Pflanzenbestände in der Natur eindeutig einer bestimmten Pflanzengesellschaft zuzuordnen.
Beobachtungstipps
› | Beobachten Sie ein Stück Wiese vom Frühling bis in den Herbst. Achten Sie dabei auf die dominierenden Pflanzenarten, Wiesenfarben und darauf, welche Arten wann blühen. |
› | Versuchen Sie mithilfe von Zeigerpflanzen Wiesen mit unterschiedlichen Bodeneigenschaften zu finden. |
› | Versuchen Sie in einer Wiese eine Pflanzenart zu finden, die parasitisch oder halbparasitisch lebt. |
› | Beobachten Sie Kühe, Schafe oder Pferde beim Fressen auf der Weide. Achten sie darauf, ob die Pflanzen abgebissen, gezupft oder abgerissen werden. |
› | Suchen Sie Arten, die sich mit Blattranken in die Höhe winden und sich dabei an andere Pflanzen klammern. |
› | Versuchen Sie solche Blattranken zu entwinden. |
Frage
› | Wieso haben Schmetterlingsblütler an Standorten mit wenig Nährstoffen im Boden Vorteile? |
Lebensraum Hecke
Lebensraum
Naturnahe Hecken sind oft ausgesprochen artenreiche Lebensräume für Vögel, Säugetiere, Reptilien, Insekten und viele andere Arten. Hecken, möglichst noch mit angrenzendem extensiv genutztem Grünland, bieten auf kleinem Raum sehr unterschiedliche Lebensbedingungen und Strukturen. Es können sowohl Wald- als auch Wiesenarten gleichzeitig darin vorkommen. Sie wachsen auf den unterschiedlichsten Böden von den Tieflagen bis zur Waldgrenze hinauf. Je nach Standort und Höhenlage sind die Artenzusammensetzung und das Erscheinungsbild der Hecken unterschiedlich. Aufgrund ihrer Struktur unterscheidet man die Niederhecke, die Hochhecke und die Baumhecke. Allen Heckentypen ist jedoch gemeinsam, dass sie wie die Wiesen erst durch die menschliche Nutzung der Landschaft entstanden sind (siehe Kasten).
Häufige Gehölzarten in Hecken sind zum Beispiel: Haselstrauch, verschiedene Wildrosen, Weiden und Eichen, dazu Pfaffenhütchen, Gemeiner Schneeball, Weißdorn, Schwarzdorn und Holunder.
Typische Heckenbewohner
Hecken sind sehr wichtig für Tiere als Rückzugsgebiet, Versteck, Ort zur Futtersuche, Jungenaufzucht usw. Zauneidechsen, Goldammern, Neuntöter, Igel sowie viele Kleintiere leben in den Hecken oder nutzen sie als Brutort oder Versteck. Ab einer gewissen Größe ziehen nicht nur Vögel und kleine Nagetiere in Hecken ihre Jungen auf, sondern auch Füchse.
Goldammer in Hecke
Versteck
Die Sträucher und höher gewachsenen Pflanzen bieten Deckung und Tarnung, aber auch Windschutz. Auf dem Weg zwischen Wald und Feldern bieten Hecken für Wildtiere eine willkommene Gelegenheit für einen Zwischenhalt. Sie sind deshalb wichtige Vernetzungsstrukturen für viele Arten. Rehe nutzen die Hecken auch gerne als Tagesversteck. Wenn sie auch Kleinstrukturen wie Ast- oder Lesesteinhaufen beinhalten, so sind sie ideale Überwinterungsplätze für Igel, Reptilien