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› | Suchen Sie im Bergwald nach abgesägten Stämmen und zählen Sie die Jahrringe. Vermutlich werden Sie feststellen, dass viele Bäume viel älter sind, als sie aussehen! |
› | Versuchen Sie im Gelände Wald- und Baumgrenzen zu unterscheiden. |
Fragen
› | Was ist der Unterschied zwischen der Wald- und der Baumgrenze? |
› | Welche Temperaturen beeinflussen die Wald- und Baumgrenze stärker; die Sommer- oder die Wintertemperaturen? |
› | Wie entstehen Frosttrocknisschäden? |
Rechte Seite: Mit dem Begriff «Waldgrenze» wird die Linie am oberen Rand des geschlossenen Waldes bezeichnet. «Baumgrenze» meint hingegen die Linie zwischen den höchstgelegenen Bäumen.
Herkunft der Alpenpflanzen
Wer erwartet auf einer Bergwanderung, Steppenpflanzen aus Asien anzutreffen? - Tatsächlich stammen viele Alpenpflanzen ursprünglich aus osteuropäischen oder zentralasiatischen Steppengebieten. Edelweiß (Leontopodium alpinum), Alpen-Aster (Aster alpinus), Enzian- und Alpenrosen-Arten wurden erst nach den Eiszeiten in Mitteleuropa heimisch. Als Pflanzen, die an ein kontinentales Steppenklima angepasst sind, erfüllen sie gleichzeitig auch die Bedingungen, um im Hochgebirge überleben zu können. Sie sind angepasst an gelegentliches Austrocknen und unempfindlich gegenüber starker Sonneneinstrahlung, großen Temperaturunterschieden und starkem Wind.
Tertiärflora
Vor 50 Mio. Jahren, im Erdzeitalter Tertiär, als die Gebirgsbildung der Alpen in vollem Gange ware, bestanden zwischen fast allen Kontinenten Landbrücken, sodass sich Pflanzen über große Teile der Erde ausbreiten konnten. Die Alpen befanden sich damals im Bereich eines subtropischen Klimas mit einer Temperatur von 22 °C im Jahresmittel. Im Flachland wuchsen wärmeliebende Pflanzen wie Palmen und Amberbaum, während sich in den kühleren Höhenlagen eine krautige Vegetation entwickelte. Kleinwüchsige Verwandte davon wachsen noch heute in den Alpen, zum Beispiel Frauenmantel- oder Hauswurz-Arten.
Flora der Eiszeiten
Am Ende des Tertiärs wuchs in den Alpen eine sehr artenreiche Flora, welche die Grundlage der heutigen Flora bildet. Klimaabkühlungen führten zum Verschwinden von wärmebedürftigen Arten. Pflanzen aus Skandinavien konnten unter den kühleren Bedingungen die Tiefebenen überwinden und sich Richtung Alpen ausbreiten. Umgekehrt wanderten Alpenpflanzen mit den Gletschern in die Tiefebenen und gelangten bis nach Skandinavien (z. B. Schwarzes Kohlröschen (Nigritella nigra) und Bärtige Glockenblume (Campanula barbata)).
Aktuelle Flora
Einige Gebiete in den Alpen sind artenreicher als andere. Dieser Artenreichtum wurde gefördert durch besondere klimatische Verhältnisse mit trockenen, strahlungsreichen Sommern, Böden aus vielfältigen Gesteinen sowie günstigen Bedingungen für Pflanzen während den Eiszeiten. Viele Gipfel waren eisfrei (sogenannte Nunatakker), sodass auf ihnen einige Pflanzenarten die Eiszeiten überdauern konnten. Zusätzlich zu solchen Glazialrelikten wurde die Flora mit Pflanzen aus allen Himmelsrichtungen bereichert. Viele Arten konnten nach dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10000 Jahren rechtzeitig einwandern und die ausgedehnten Gletschervorfelder besiedeln, bevor dies wegen der Bewaldung nicht mehr für alle Arten möglich war. 4000 Jahre später breiteten sich in tieferen Lagen Wälder aus, welche für viele lichtliebende Arten unüberwindbare Hindernisse bildeten.
Die Immergrüne Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) ist aus Nordamerika eingewandert.
Herkunftsgebiete heutiger Alpenpflanzen
Steppengebiete Osteuropas und Zentral- und Ostasiens | Enzian- und Rhododendron-Arten, Edelweiß (Leontopodium alpinum) |
Aus Nordamerika (via Asien, über die Landbrücke an der Stelle der heutigen Bering-Straße) | Arnika (Arnica montana), Immergrüne Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) |
Mittelmeerraum | Narzissen und Krokus-Arten, Federgräser |
Skandinavien | Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis), Frauenmantel-Arten (Alchemilla Agg.) |
Arnika (Arnica montana)
Die Gattung der Enziane ist in den Alpen mit mehreren Arten vertreten.
Krokusse können dank Reserven in den Zwiebeln gleich nach der Schneeschmelze blühen.
15 % aller Alpenpflanzen sind endemisch; d. h. sie wachsen nur in den Alpen.
Beobachtungstipp
Schauen Sie sich in der «Natur-erleben»-App oder einem Bestimmungsbuch die im Text erwähnten Pflanzen an und versuchen Sie diese auf Ihrer nächsten Bergwanderungen zu finden.
Fragen
› | Welche Eigenschaften haben Steppen- und Alpenpflanzen gemeinsam? |
› | Wann wuchsen Palmen im Alpenraum? |
› | Was sind Nunatakker? |
› | Wann ist eine Pflanze ein Glazialrelikt? |
› | Welche Alpenpflanze mit gelben Blüten stammt aus Nordamerika? |
› | Woher stammt das Edelweiß? |
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