Max Schrems

Kämpf um deine Daten


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Max Schrems – KÄMPF UM DEINE DATEN – edition a Max Schrems: Kämpf um deine Daten

      Für meine Eltern

      INHALT

       Einführung

       Das haben wir gerade noch gebraucht

       Zum Spannungsverhältnis Europa – USA

       Zur Großartigkeit der IT-Industrie

       Warum Privatsphäre?

       Nazis oder Kommunisten?

       Information ist Macht

       Man könnte paranoid werden

       Analysieren, Verknüpfen und »Big Data«

       Computer says »No«

       Risikoverschiebung

       Die Menschenwürde

       Bullshit-Bingo!

       … aber die Leute stellen ja alles ins Netz!

       Ihr habt doch zugestimmt!

       Vertrauen im Netz? Naiv!

       Du hast doch nichts zu verstecken, oder?

       Wir haben alles anonymisiert!

       Wir bezahlen doch mit unseren Daten!

       Das Diktat der Technologie

       Datenschutz schadet Wirtschaft und Innovation!

       Wenn nichts mehr hilft, dann kommt der Terror

       Bist du nicht für uns, bist du gegen uns!

       Andere Taktiken und Phänomene

       Vom Zwang zur Einfalt

       Salamitaktik

       Heimlich, still und leise

       Macht es noch komplizierter!

       Privatisierung der Überwachung

       Massenhafter Rechtsbruch

       Verklag mich doch!

       Ohnmacht der Behörden

       Moderne Schnittstellenproblematik

       Zukunftsszenarien

       Kapitulation?

       Praxistest USA

       Was tun?

       Neue Instrumente

       Privacy by Design

       Wettrüsten 2.0

       Datenschutz-Guerilla

       Bewusstseinsbildung

       Schaffung von Alternativen

       Aktiver Grundrechtsschutz

       Schlusswort

Einführung

      1. Das haben wir gerade noch gebraucht

      Nicht lange nachdem unser kleiner Kampf gegen Facebook die Titelseiten einiger großer Zeitungen zierte, erhielt ich die erste Anfrage, ein Buch zu schreiben. Eine Reihe von Verlagen und Agenten machte die einfache Rechnung: Fresse von diesem Anti-Facebook-Typen, plus Ghostwriter, plus aktuelles Thema ist gleich: Umsatz.

      Mein Enthusiasmus war naturgemäß überschaubar. Ein weiteres Buch zu Facebook oder der Wichtigkeit des Datenschutzes hat die Welt gerade noch gebraucht, dachte ich. Bald war aber klar, dass es zwischen Verherrlichung von Innovationen, diversen fachspezifischen Wachrüttelversuchen und Darstellungen von Weltuntergangsszenarien wenig gut Lesbares für Normalnutzer gibt. Genau hier ist eine große Informationslücke, die es zu füllen gilt.

      Nachdem ich 2011 durch ein Auskunftsersuchen bei Facebook einen Datensatz in Form von 1.222 PDF-Seiten bekommen hatte, in dem unter anderem zuvor gelöschte Daten wieder seitenweise auftauchten, gründete ich mit ein paar Freunden in meinem Wohnzimmer »europe-v-facebook.org«. Ich brachte eine Reihe von Anzeigen gegen Facebook in Irland ein, da wir unsere Grundrechte einfach einem Praxistest unterwerfen wollten. Was passiert, wenn sich ein Nutzer mal wirklich auf seine Rechte beruft? Durch das daraus folgende Verfahren wurde ich zu einer Art »Held des Datenschutzes« hochstilisiert, obwohl ich zu Beginn noch verzweifelt versuchte, das Ganze möglichst anonym durchzuziehen. Von einem Tag auf den anderen musste ich dann aber kameratauglich