und detailliertes spirituelles Wissen erworben hatte, wie es sonst nur wenigen Experten der Sanskrit-Yoga-Literatur zugänglich ist.
Es war nun offensichtlich, dass sie bereits eine bedeutende spirituelle Verwirklichung besaß, und alsbald erhielt ihr Gatte auf eigenen Wunsch eine Einweihung von ihr. Auch in anderen Kreisen sprach sich ihre große Ausstrahlung herum und es trafen Besucher in großer Zahl ein.
Während der Kīrtans wurde immer wieder beobachtet, wie Sri Ma in Ekstase geriet, wobei sich ihre Augen schlossen und sie völlig selbstvergessen im Rhythmus der Musik hin und her schwankte. Oft lag sie danach Stunden im Samādhi und erhob sich erst wieder, wenn Bholanath sie zurück ins Wachbewusstsein rief.
Sie war im Jahr 1924 mit ihm nach Dhaka gezogen, doch verließen sie die Stadt 1932 und unternahmen viele Reisen. Im Laufe der Zeit ergaben sich Kontakte auch zu prominenten Indern wie der Nehru-Familie, die ihre Nähe und spirituelle Inspiration suchten. In vielen Städten bildeten sich Zentren von Anhängern, die gemeinsam Kīrtan durchführten.
Auch nach Bholanaths Erkrankung und Tod im Jahr 1938 setzte sie ihre Reisetätigkeit fort und nahm zahlreiche Einladungen zu religiösen Veranstaltungen an. Meist aß sie nur wenig, fastete häufig für lange Zeiträume oder nahm nur jeden zweiten Tag etwas zu sich. Wenn sie gesundheitliche Probleme hatte, wollte sie diesen nicht viel Beachtung schenken. Tatsächlich war die Ursache vor allem, dass die Begegnungen mit der schnell wachsenden Zahl von Anhängern sie viel Kraft kosteten.
Vor ihrem Lebensende führte sie noch ein großes vedisches Opfer durch, das unter ihrer Obhut bis ins kleinste Detail nach den traditionellen Vorschriften ablief und für die Teilnehmer zu einem bedeutenden spirituellen Ereignis wurde. Danach zog sie sich mehr und mehr zurück und wollte, als sie erkrankte, keine Gebete für ihre Heilung mehr entgegennehmen. „Dieser Körper hat keine Krankheit, er wird ins Nicht-Manifeste zurückgerufen“, erklärte sie ihren Anhängern. Am 27. August 1982 verließ sie ihren Körper.
Ananda Villages spirituelle Gemeinschaften, die von Paramahansa Yoganandas Schüler Swami Kriyananda gegründet wurden, um Yoganandas Lehren gemeinsam und auch im Alltag zu praktizieren. Insgesamt über 700 Bewohner leben in mehreren Gemeinschaften in den USA wie auch in der Nähe von Assisi in Mittelitalien. Es war Yoganandas Vision, dass überall auf der Erde solche spirituellen Gruppen gegründet würden, um der Menschheit zu zeigen, wie ein einfaches, inspiriertes Leben zu wahrem Glück führen kann.
Ananga [anaṅga] m körperlos; ein Beiname Kāmas, den Shiva zu Asche verbrannte.
Ananta adj und m ohne Ende (an-anta), unendlich. Name der kosmischen Schlange Shesha, auf der Vishnu ruht; bezeichnet auch Vishnu selbst.
Anantashayana [anantaśayana] m derjenige, der auf der Schlange Ananta ruht, d.h. Vishnu.
Anantāsana n Ananta-Haltung.
Ananta (s.o.); āsana – Haltung.
Anasūyā, Anusūyā f die Gattin des Rishi Atri und die Mutter von Durvāsā. Sie war bekannt für ihre aufrichtige Hingabe und Tugendhaftigkeit und verfügte über übernatürliche Kräfte.
Anātman m das Nicht-Selbst (an-ātman), d.h. alles, was als verschieden vom höchsten Selbst erfahren wird.
Anavasthitatva n Unstetigkeit beim Üben (an-avasthita-tva – Nicht-beständig-keit).
Anda [aṇḍa] n Ei. Auch Bezeichnung für das kosmische Ur-Ei, aus dem nach alten Mythen die Schöpfung hervorging.
Andal [āndāl] südindische Dichterin und Anbeterin Vishnus im 9. Jh., sie war die einzige Frau unter den Alvars.
Andhaka m Name eines Asuras der Dunkelheit (von andhaka, blind), welcher einst Pārvatī zu entführen versuchte, jedoch von Shiva getötet wurde.
Anga [aṅga] n Glied, Teil, Körper; Stufe eines Übungsweges.
Angiras [aṅgiras] m Name eines vedischen Rishis, Autor der Hymnen des 9. Mandala sowie von Abhandlungen über Recht und Astronomie.
Angula [aṅgula] m Finger; die Maßeinheit ein Finger breit.
Angushthāsana n die Daumenbreite-Haltung, Schwebesitz.
anguṣṭha – Daumen, Daumenbreite (über dem Boden); āsana - Haltung.
Animan [aĀiman] m Winzigkeit, Feinheit. Eine der übernatürlichen Kräfte (Siddhi), die der Yogī erwerben kann, d.h. die Fähigkeit, sich unendlich klein zu machen.
Aniruddha m der Sohn Pradyumnas, der wiederum ein Sohn Krishnas und Rukminīs war. Sein Name bedeutet wörtl. „unwiderstanden, ungehindert“.
Einst verliebte sich Ushā, die Tochter des Asura-Königs Bāna in Aniruddha und brachte ihn durch ihre okkulten Kräfte in ihre Gemächer. Als der König ihn aber durch seine Wächter gefangensetzen wollte, wehrte er sich und besiegte sie mit seiner eisernen Keule. Daraufhin machte Bāna von seinen Zauberkräften Gebrauch und hielt Aniruddha fest, bis schließlich Krishna, Balarāma und Pradyumna ihn befreiten.
Aufgrund einer Intervention Shivas wurde Bānas Leben jedoch verschont. Aniruddha und Ushā heirateten und begaben sich in die Heimat Aniruddhas, nach Dvāraka.
Anirvacanīya adj unsagbar, nicht mit Worten auszudrücken.
Añjali-Mudrā f Zusammenlegen der Hände auf Herzhöhe, um zu grüßen bzw. Ehrerbietung zu erweisen. Auch im modernen Hinduismus weit verbreitet.
Añjaneya m ein Name Hanumāns, abgeleitet vom Namen seiner Mutter, Añjanā.
Āñjaneyāsana n die Āñjaneya-Haltung; Halbmond; Mond.
Āñjaneya – Eigenname, Name Hanumāns; āsana – Haltung.
Ankusha [aṅkuśa] m od n Elefantenstachel; auch ein (glückverheißendes) Attribut Indras, Ganeshas und anderer Gottheiten.
Annamaya-Kosha [kośa] m die gröbste der fünf Hüllen, die das höchste Selbst umgeben, „aus Nahrung bestehend“ (anna-maya), d.h. der physische Körper.
Siehe auch Kosha.
Annapūrnā [annapūrṇā] f wörtl. diejenige, die voller Nahrung (anna) ist, d.h. die „Mutter der Fülle“, ein Name der Göttin Durgā oder Pārvatī. Sie wird mit einem Reistopf in den Händen dargestellt.
Antahkarana [antaḥ-karaṇa] n das „innere Instrument“, bezeichnet im Sānkhya das geistige Organ des Menschen, bestehend aus Buddhi, Ahamkāra und Manas.
Antakāla m die Zeit (kāla) des Endes (anta), die Todesstunde. Krishna erklärt in der Bhagavadgītā 8.5.: „Und wer in der Stunde des Todes, beim Verlassen des Körpers, an Mich allein denkt, der gelangt ohne Zweifel zu meinem Wesen.“
Antaka m ein Name des Todesgottes Yama, wörtl. der „Beender“.
Antarakumbhaka m oder n das Anhalten des Atems (kumbhaka) nach voller Einatmung (antara bedeutet innen, innerlich).
Antarāla n kleine Vorhalle zum Allerheiligsten eines Tempels.
Antaranga n der innere (antar) Teil (aṅga), bezeichnet im Yogasūtra die letzten drei der acht Stufen des Yoga.
Siehe auch Bahiranga und Ashtānga-Yoga.
Antarātman m das innere Selbst, der höchste Geist, der im Menschen wohnt.
Antarāya m ein Hindernis auf dem Weg des Yoga, wie z.B. Trägheit, Zerstreuung oder Begierde etc.
Antariksha [antarikṣa] n der „Zwischen-Raum“, d.h. der Bereich zwischen Erde und Himmel, die Sphäre der Gandharvas und Apsaras.
Antaryāmin m der innere Lenker, das Göttliche als innewohnende Gegenwart im Menschen.
Anugītā f ein Abschnitt im 14. Buch des Mahābhārata (14.16-51), mit Unterweisungen Krishnas für Arjuna. Dabei werden Themen wie die spirituelle Befreiung, Seelenwanderung, die Gunas u.a. erörtert.
Anugraha m Gunst, göttliche Gnade, die dem aufrichtigen Yogī zuteil wird.
Anukramani