Bradley Nelson

Der Emotionscode


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verstehen noch nicht alle Gründe, warum Emotionen manchmal nicht vollständig verarbeitet werden. Es scheint, dass je überwältigender oder intensiver eine Emotion ist, desto wahrscheinlicher wird sie eingeschlossen. Es könnte auch andere Gründe geben, z.B. Schwäche im Körper oder viele bereits vorhandene alte eingeschlossene Emotionen mit ähnlicher Schwingung, aber wir werden später noch eingehender darauf eingehen.

      Was ist eine eingeschlossene Emotion?

      So gern wir auch einige der emotional schwierigen Zeiten, die wir durchlebt haben, vergessen würden, der Einfluss dieser Ereignisse kann in Form von eingeschlossenen Emotionen an uns haften bleiben. Manchmal können wir uns bewusst an Herausforderungen erinnern, manchmal nicht. Ob Sie sich an ein schmerzliches Ereignis erinnern oder nicht, spielt nicht wirklich eine Rolle, denn Ihr Unterbewusstsein erinnert sich, und bei der Emotionscode-Anwendung können wir auf diese Information zugreifen. Viele Menschen, die ein extremes Trauma durchgemacht haben, haben Jahre ihres Lebens ausgeblendet und erinnern sich an fast nichts davon, aber der Emotionscode erlaubt es uns, das Bewusstsein vollständig zu umgehen. Stattdessen können wir Zugang zu wichtigen Informationen über eingeschlossene Emotionen aus dem Unterbewusstsein erhalten.

      Jedes Mal, wenn Sie eine Emotion in sich einschließen, bleiben Sie mitten in dem traumatischen Ereignis stecken, das Sie erlebt haben. Anstatt also einen Moment des Ärgers oder eine vorübergehende Periode von Trauer oder Niedergeschlagenheit einfach hinter sich zu lassen und das Leben fortzusetzen, verbleibt die betreffende negative emotionale Energie dann in unserem Körper und kann dort potenziell beträchtlichen physischen und emotionalen Stress verursachen. Die meisten Menschen sind sehr erstaunt darüber, dass die Redewendung von emotionalen Lasten wörtlicher zu nehmen ist, als sie es sich vorstellen können. Eingeschlossene Emotionen bestehen in der Tat aus genau definierten Energien mit einer bestimmten Form und Ausprägung. Sie sind zwar unsichtbar, aber dennoch sehr real.

      Mikes Groll

      In dieser Begebenheit erzählt ein kanadischer Lehrer, wie aus einer schwierigen Situation eine eingeschlossene Emotion zurückblieb, die er anschließend mit sich herumtrug und die sein Leben negativ beeinflusste.

      Als ich vor einigen Jahren an einer Schule unterrichtete, kam ich mit der Rektorin der Schule nicht sehr gut aus. Fast vom ersten Tag an stritten wir ständig über das eine oder andere Thema. Sie benahm sich mir gegenüber extrem feindselig, nachtragend und in jeder Hinsicht herablassend. Schließlich kam es in dem Schuljahr im Januar so weit, dass ich so nicht mehr arbeiten konnte. Ich ging zu meinem Arzt und ließ mich krankschreiben. Er sagte zu mir: „Nehmen Sie eine Auszeit, versuchen Sie, sich zu regenerieren und wieder zu Kräften zu kommen.“ Das tat ich drei Monate lang, danach ging ich bei guter Gesundheit wieder zur Arbeit. Der Arzt hatte allerdings die Bedingung gestellt, dass ich nicht in die gleiche Situation mit dieser unangenehmen Rektorin zurückkehren dürfe.

      So weit, so gut. Dennoch ließen mich die negativen Gefühle bezüglich dieser Rektorin und im Hinblick auf die gesamte Situation nie vollständig los. Sie kamen oft wieder hoch, ich geriet dann ins Grübeln und Nachdenken, ich fühlte, dass mein Blutdruck anstieg, und ich spürte den ganzen Ärger und Groll darüber, wie ich behandelt worden war, in mir hochsteigen. Die Tatsache, dass das Ganze für diese Rektorin keine disziplinarischen Konsequenzen nach sich gezogen hatte, obwohl sie bereits seit Längerem für ihr feindseliges Verhalten gegenüber Kollegen mit anderer Auffassung von Führungskompetenz bekannt war, ärgerte mich sehr.

      So ging es zwei Jahre weiter. Ich konnte nachts nicht richtig schlafen, weil mich das immer noch sehr belastete. Als wir dann einige Zeit später nach Südkalifornien reisten, suchte ich Dr. Nelson in seiner Sprechstunde auf. Er löste eine eingeschlossene Emotion von Groll auf. Dabei verspürte ich sehr deutlich, dass etwas von mir abfiel. Auch wenn ich diese Frau immer noch nicht leiden kann, habe ich doch seit diesem Moment die negativen Gefühle ihr gegenüber, den Groll und den Ärger, der mir jahrelang zu schaffen gemacht hatte, nicht mehr verspürt. Mein Blutdruck normalisierte sich seitdem wieder. Das ist der Bericht einer aufgelösten emotionalen Blockade nach den Prinzipien des Emotionscodes von Dr. Nelson. – Mike B.

      Gefühlte Geiselhaft

      Fühlen Sie sich manchmal so, als ob Sie an einer Belastung zu tragen oder mit einer Einschränkung zu kämpfen hätten, die Sie nicht recht zuordnen können? Vielleicht verläuft Ihr Leben nicht so, wie Sie es sich erhofft haben. Vielleicht misslingen jedes Mal aufs Neue Ihre Versuche, dauerhafte Beziehungen aufzubauen. Möglicherweise wünschen Sie sich, dass bestimmte Ereignisse Ihrer Vergangenheit niemals passiert wären, aber Sie fühlen sich machtlos und nicht in der Lage, darüber hinwegzukommen. Vielleicht haben Sie sogar das unangenehme Gefühl, dass Ihre Gegenwart auf vage und undefinierbare Art und Weise eine Geisel Ihrer Vergangenheit ist.

      Jennifers Selbstsabotage

      Der Bericht von Jennifer ist ein gutes Beispiel dafür, dass eingeschlossene Emotionen ein Hindernis darstellen können. Sie war eine gute Freundin meiner Tochter, eine lebensfrohe Studentin mit besten Zukunftsaussichten. Zu Beginn der Sommerferien besuchte sie uns, als sie auf dem Weg nach Hause war. Am College ging es ihr gut, doch äußerte sie sich besorgt darüber, dass ihr Ereignisse aus ihrer Vergangenheit immer noch zu schaffen machten, und sie fragte sich, ob sie wohl unter alten eingeschlossenen Emotionen litt.

      Sie erzählte mir, dass sie im Jahr vorher eine stürmische Liebesbeziehung mit einem jungen Mann gehabt habe. Seit diese Beziehung beendet wurde, fühlte sie sich bei jeder neuen Begegnung unsicher und hatte eine unbegründete Angst vor Bindung, die sie nicht überwinden konnte. Sie hatte den Eindruck, dass sie jede neu entstehende Beziehung unabsichtlich selbst sabotierte. Ich testete sie und entdeckte tatsächlich mindestens eine eingeschlossene Emotion, die zu ihrem Problem beitrug.

      Da sie weit von uns entfernt lebte, brachte ich ihr bei, wie sie fortfahren konnte, ihre eingeschlossenen Emotionen selbst zu lösen. Sie erlernte den Emotionscode leicht und schnell und fand selbst mehrere eingeschlossene Emotionen in ihrem Körper. Die erwähnenswerteste davon war eine Emotion der kreativen Unsicherheit. Dieses spezielle Gefühl resultiert aus einem mangelnden Vertrauen in sich selbst, neue Dinge zu schaffen, vom Malen eines Bildes über das Aufnehmen einer neuen Arbeit bis zum Beginn einer neuen Beziehung und vielem mehr. Jennifer hatte dieses Gefühl in ihrer alten Beziehung erlebt, und im weiteren Verlauf hatte sie diese Emotion in sich eingeschlossen. Jetzt löste sie innerhalb weniger Minuten diese kreative Unsicherheit (neben anderen eingeschlossenen Emotionen) aus ihrem Körper und setzte dann ihre Fahrt nach Hause fort.

      Wenige Tage später erhielt ich einen Anruf von ihr, bei dem sie mir von ihrer erstaunlichen Verhaltensänderung berichtete. Sie ging mit einem jungen Mann aus und fühlte sich dabei sehr wohl, locker und voller Selbstvertrauen, und außerdem konnte sie sich wesentlich besser ausdrücken. Zuvor war sie in seiner Gegenwart schüchtern und zurückhaltend gewesen. Monate später war sie immer noch glücklich in dieser wachsenden Beziehung, die sie, wie sie selbst sagte, sicherlich wieder sabotiert hätte, wenn sie nicht zuvor ihre eingeschlossenen Emotionen gelöst hätte.

      Die Entfernung von eingeschlossenen Emotionen kann Ihnen auf ähnliche Weise helfen. Auch Sie können Hindernisse aus Ihrer Vergangenheit überwinden und neues Leben in Ihre Ehe, Ihre Familie und andere persönliche Beziehungen bringen.

      Frei von eingeschlossenen Emotionen zu sein, kann Ihnen zu mehr Sicherheit und Motivation verhelfen und Ihnen die Freiheit geben, sich die Beziehungen, die Karriere und das Leben zu erschaffen, die Sie sich immer gewünscht haben.

      Häufig spüren Menschen, dass ihre eigenen Emotionen aus der Vergangenheit eine Belastung darstellen, aber sie wissen nicht, wie sie diese überwinden können. Der traditionelle Ansatz in der westlichen Gesellschaft liegt im Allgemeinen darin, mit einem Therapeuten die Vergangenheit zu reflektieren und über Bewältigungsmechanismen zu sprechen. Dies ist zwar oft hilfreich und kann Leben retten, spricht jedoch die eingeschlossenen Emotionen nicht direkt an, was bedeutet, dass die wahren Wurzeln des Problems bestehen bleiben.

      Eingeschlossene Emotionen führen bei Menschen oft auf verschiedene Weise zu Selbstbetäubung. Sie können sich bei stundenlanger Arbeit wiederfinden, Drogen nehmen