Benjamin Webster

SOKO Jana Hoffmann


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die waren gar nicht beim Spiel. Vielleicht haben sie es aufgezeichnet oder beim Pay TV nachträglich oder Live angesehen.“ Leni: „Und wie beweisen wir das, dass sie nicht dort waren?“ Kurti: „Ist bestimmt kein Problem. In allen Stadien der ersten, zweiten und dritten Liga, sind Überwachungskameras vorgeschrieben. Hier werden während des ganzen Spiels, die Zuschauer aufgenommen. Es könnte ja sein, das es einen Tumult oder ein anderes Ereignis gibt, das eine Straftat ist. Die Aufzeichnung dient zur Täterermittlung und ist als Beweismittel zugelassen. Die beiden schreiben hier, sie waren in der Westkurve gestanden, dann wollen wir das doch einmal überprüfen. Ich rufe den Manager des KSC an, der kann mir dann eine Kopie der Überwachungsbänder schicken.“ Leni: „Das wäre toll wenn das klappen würde. Danke Kurti.“ Er ging wieder und hängte sich gleich an sein Telefon und rief bei der Geschäftsstelle des KSC an. Leni grübelte einen Moment und meinte dann: „Ich habe es gewusst, das sie uns etwas verbergen. Der Satz mit der Kiste ist mir nicht aus dem Kopf gegangen. Aber was verbergen sie uns? Ich glaube zwar nicht, dass sie bei Jana Hoffmann waren. Die Gefahr dort gesehen zu werden, wäre tagsüber viel zu groß gewesen.“ Micki: „Vielleicht waren sie im Puff und haben sich geschämt es uns zu sagen?“ Leni lachte: „Wenn die im Puff gewesen wären, hätten sie damit geprahlt, verlass dich darauf. Die hätten bestimmt damit geprahlt. Nein da muss etwas anderes gewesen sein. Ich denke sie wollten irgendein krummes Ding vertuschen. Na ja, warten wir einmal ab, was die Video Auswertung bringt, vorausgesetzt wir bekommen die Bänder.“ Kurti kam herein und sagte: „Geht klar, wir bekommen eine Kopie der Überwachungsbänder. Soll ich gleich ins Stadion fahren und sie abholen?“ Leni: „Wenn du Zeit hast, sehr gerne.“ Kurti machte sich gleich auf den Weg zur Geschäftsstelle des KSC. Die Kopie vom Laptop war inzwischen auch fertig. Leni gab Biene die Liste der drei verflossenen und bat sie die Adressen von ihnen herauszusuchen. Sie sollte auch gleich nachsehen, ob es Einträge im Zentralregister gab. Die Maschinerie der Ermittlungen fuhr langsam hoch und kam auf Touren. Klaus Kramer kam nun in den Konferenzraum. Er hielt einen Blatt in der Hand und gab ihn Leni. Dann sagte er: „Mit vielen Grüßen von Oberstaatsanwalt Wenger, wir sollen einmal ein Auge auf die Sache werfen.“ Leni las laut vor was auf dem Blatt stand: „Am Sonntag Nachmittag um 14:30 ereignete sich ein schwerer Unfall mit zwei Todesopfern. Es war das Ehepaar Peter und Ina Kleinert, 28 und 26 Jahre alt, das vermutlich auf dem Weg zum Pokalspiel KSC – Stuttgarter Kickers waren. Sie fuhren in Richtung Stadion auf dem äußeren Ring. Auf der Kuppe, bei der Abzweigung Stadtmitte, wurde ihr VW Passat von einem noch unbekannten Fahrzeug überholt und geschnitten. Dabei streifte der überholende Wagen den VW Passat, dass dieser ins schleudern kam und die Böschung herunterstürzte. Dabei überschlug sich der VW Passat mehrfach. Frau Ina Kleinert war auf der Stelle Tod, Peter Kleinert verstarb auf dem Wege ins Klinikum. Der Wagen der Kleinerts, wies vorne links deutliche Kratzspuren und Lack- Anhaftungen des Unfallverursachers auf. Dabei handelt es sich um gelbe Farbe des Herstellers UNI Lack nach RAL 163-20, welcher meist für Sonderlackierungen verwendet wird und keinem speziellen Wagentyp zuzuordnen ist. Der Wagen des Unfallverursachers muss Hinten rechts beschädigt sein und beging Unfallflucht. Das Ehepaar Kleinert hinterlässt zwei Kinder, Luca und Marie im Alter von 3 und 4 Jahren. Fotos und Video können unter…“ Micki: „So eine Sauerei. Rasen wie die bekloppten und wenn sie dann Bockmist bauen, stehen sie nicht einmal dazu. Ich lade gleich die Fotos und das Video von unserem Server herunter.“ Leni sagte: „Das ist normalerweise Sache der Verkehrspolizei. Aber wir können ja ein wachsames Auge darauf haben. Ist schon etwas im KA-TV gelaufen?“ Klaus Kramer: „Ich habe keine Ahnung, werde aber bei KA-TV nachfragen. Die könnten ja unser Tatort Video gekürzt senden, wäre ja schon einmal ein Anfang. Ich kümmere mich gleich darum.“ Micki: „Schon wieder zwei Waisenkinder. Es ist wirklich zum kotzen. Die einen rasen wie die blöden und andere verlieren ihr Leben.“ Leni war der gleichen Meinung. Sie bekamen das ja jeden Tag mit, wenn wieder einmal Verkehrskontrollen waren, oder der Streifendienst, Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit, aufnehmen musste. Micki hatte die Bilder und das Video inzwischen herunter geladen. Der Passat sah schrecklich aus. Das ganze Dach war bis auf Höhe des Lenkrads zusammen gedrückt. Kein Wunder das aus dem Wagen keiner überlebt hatte. Man sah auch deutlich die gelben Lackspuren am vorderen linken Kotflügel. Micki druckte die Fotos aus und legte sie in einen Aktenordner und schrieb darauf Akte Peter und Ina Kleinert. Darunter Verkehrsunfall mit Fahrerflucht – Fahrlässige Körperverletzung mit Todesfolge. Mehr konnten sie im Augenblick nicht tun. Der Streifendienst hatte bestimmt schon alle Werkstätten informiert, dass Beschädigungen am hinteren rechten Kotflügel sofort zu melden sind. Das markante war die gelbe Farbe, die sofort ins Auge stach. Mit etwas Glück und Öffentlichkeitsarbeit im regionalen Fernsehen und der Presse, würden sie den Unfallverursacher bestimmt finden. Leni schaute auf die Uhr und sagte zu ihr: „Ich glaube es wird langsam Zeit. Lass uns ins „Noble House“ gehen. Hast du genügend Abzüge von Jana Hoffmann dabei?“ Micki hatte dreißig Kopien gemacht, die reichen würden. Zusätzlich steckten sie noch einige zusätzliche Visitenkarten ein, um sie im „Noble House“ und „Big Apple“ zu verteilen. Sie standen schon vor dem Aufzug, da kam gerade Kurti aus dem Aufzug. Er hielt zwei DVDs in der Hand und meinte: „Ich habe sie. Das ganze Spiel inklusive eine viertel Stunde vor dem Anpfiff und eine viertel Stunde nach Abpfiff. Das gesamte Stadion ist darauf, von acht Kameras erfasst. Soll ich gleich damit anfangen die Jungs zu suchen?“ Leni: „Wenn nichts anderes anliegt, ja. Klaus kann dir ja dabei helfen, wenn er mit der Sache Kleinert fertig ist. Ach ja du warst ja gar nicht dabei. Klaus soll‘s dir erklären, um was es bei den Kleinerts geht. Wir gehen jetzt ins Noble House und anschließend ins Big Apple und kommen heute nicht mehr ins Büro. Falls etwas sein sollte, ruft mich oder Micki an. Also dann bis morgen.“ Kurti: „Das nächste Mal gehe ich auch mit tanzen.“ Leni: „Wenn du möchtest, tausche ich gerne mit dir. Also möchtest du?“ Er wusste genau, dass es bestimmt spät werden würde bei der Befragung in den beiden Tanzlokalen. Dann blieb er lieber im Büro und schaute die Filme aus dem Wildpark an und konnte pünktlich Feierabend machen. Er lehnte dankend ab und ließ die beiden vor dem Aufzug stehen. Leni war noch nie im Noble House oder Big Apple. Micki dagegen, war früher öfters dort. Aber irgendwann kommt man in ein Alter, da mag man es nicht mehr so laut uns so hektisch. Sie fuhren in die Berliner Straße 72. Sie parkten etwas weiter weg. Die Luft roch wieder nach Schnee und war recht frisch. Der Club hatte gerade aufgemacht und sie gingen direkt zur Theke. Dort fragten sie nach dem Geschäftsführer. Eine Bedienung brachte sie in das Büro des Chefs. An der Bürotür stand auf einem polierten Messing Schild: „Kim Li Ming Direktor“ Die Bedienung klopfte und öffnete die Tür und sagte dem Direktor, das er Besuch habe. Leni und Micki traten ein und zückten gleich ihre Dienstausweise. Leni stellte sich und Micki vor. Kim Li Ming schaute sich die Ausweise genau an und bat die beiden sich doch bitte zu setzen. Dann fragte er: „Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten? Kaffee, Tee oder etwas anderes vielleicht? Sie entschieden sich für einen Tee. Kim fragte weiter: „Was kann ich für sie tun meine Damen?“ Leni: „Wir ermitteln im Mordfall Jana Hoffmann. Sie haben vielleicht schon in der Presse davon gehört. Unsere Ermittlungen haben ergeben, das Frau Hoffmann am Abend ihres verschwinden, bei ihnen zu Gast war.“ Micki zog nun das Foto von Jana aus der Tasche und legte es ihm auf den Schreibtisch. Leni fuhr fort: „Sie war von 21:00 bis etwa 23:30 hier. In ihrer Begleitung war eine Freundin von ihr.“ Micki legte auch von Sarah Klimm ein Foto hin. Leni fragte weiter: „Unsere frage ist nun, ob sie hier jemand getroffen hat, oder sie jemand ansprach.“ Kim schaute sich die beiden Fotos an und antwortete: „Ich habe ein gutes Gedächtnis für Gesichter. Daher kann ich ihnen sagen, dass die beiden Damen schon mehrmals hier waren. So wie ich es in Erinnerung habe sind sie zuerst an der Bar gesessen und später an den kleinen, zweier - Tisch neben dem Kamin. Was sie getrunken haben, kann ich ihnen leider nicht sagen, weil ich sie nicht bedient habe. Aber das kann ihnen mein Barkeeper sagen. Sie sagten sie wurde ermordet? Und nun glauben sie, das ihr Mörder sie hier bei mir angesprochen hat?“ Leni: „Das wissen wir nicht. Wir ermitteln in alle Richtungen. Es könnte so sein, muss aber nicht.“ Kim: „Dann haben sie viel Arbeit vor sich. Ich schätze in der Zeit in der die zwei Frauen hier waren, war das Lokal bis zum letzten Platz besetzt. Unsere Bestuhlung beträgt 350 Plätze. Doch in der Regel stehen an den beiden Bars und an den Stehtischen noch einmal fünfzig Gäste. Dabei habe ich noch nicht einmal die Laufkundschaft berücksichtigt. Sie war etwa zwei ein halb Stunden hier, dass wären dann ungefähr fünf- bis sechshundert Gäste. Ich kann mich nicht daran erinnern, ob jemand die beiden angesprochen hat. Aber fragen sie doch mein Personal,