Wie isch mer jetz die grossi Stube z'eng,
Syt selbi Schmerze-n-yziehnd mit Gidräng!
Wie luege mi die Büecher wo-n-i ha
Vo dene Schäfte trurig a!
Kei Arbet ruckt, und eb i's merke will
Lyt wieder d'Stirn uf beide-n-Aerme still.
Do gspür i wie mer's Bluet dur d'Schlöfe jagt,
Wie's inner Leid am Herze nagt.
I ka nit jomere, denn es schickt si nit,
Keim Andre bring i gern my Kummer mit.
Die lange-n-Obe, Herz, ergieb di dry,
Sie wend allei erduldet sy.
Die ersti Prob! – und wenn i's überstand,
So bin i erst recht werth der liebe Hand.
Und soll's nit sy, und trag i's ohni Ghül,
So zwing i in der Welt no viel.
Noch emoi uf der Gaß.
'S schloht halber Elfi. Nur e matte Schimmer
Dringt dur die bschlossne Jalousie dure.
Doch gseh-n-i, jetz nimmsch's Liecht und gohsch in d'Rueh,
Langsam verschwindet d'Helli, d'Stege-n-uf.
O nur das Händli möcht i seh das jetz
Dursichtig roseroth die Flamme schützt!
Villicht luegsch mit de große-n-Auge drüber
Eweg und förchtsch Di – denn es isch nit ghür.
My Geist stoht uf em Stegenabsatz vor Der
Und luegt Di a, der gueti, armi Geist.
Red und Antwort.
Sag was isch uf der liebe Welt
Noch azfoh, Mensch, mit Dir?
De stuunsch in's Blau, wie d'Wulke ziehnd
Und bisch bald hinterfür.
»So loß mi stuune. Denk, i suech
»E Stern, wo d'Wulke deckt.
»Giduld nur, bis sie übrezieht
»Und 's Liecht mi wieder weckt.«
De thuesch nyt meh, De redsch nyt meh
Und stiehlsch em Herrgott d'Zyt.
»I red im Stille zue dem Stern
»Bis Antwort kunnt – 's isch wyt.«
Und Tag für Tag laufsch ganz allei
Zuem Thor uus dur der Schnee.
»I suech die Stell, wo i dä Stern
»Zuem letschtemol ha gseh.
»De darfsch es wisse, 's stoht am Hag
»E große-n-Aepfelbaum.
»Dört wach i uf, was i mit euch
»Jetz red und thue, isch Traum«.
Am Jenfersee.
Ganz einsam schlych i dur das Wunderland,
Es treit nu, wie me meint im Traume z'schwebe.
I glaub mengmol, i faß Dy kleini Hand –
S'isch au nur Traum, doch dä isch jetz my Lebe.
Do hesch jo gwohnt! i gseh vo wytem s'Huus
Wo Dy Welschland mueß gsi si, übrem Ufer,
Wie domols wachse d'Bäum noch drüber uns,
Und vorne glänzt der Garte still und sufer.
Die wysse Segel uf em blaue See,
Die Ihr alls zellt händ, gseht me-n-alls noch schwimme;
In Euri Stube luegt mit ewigem Schnee
Der Montblanc yne, doch Di gseht er nimme.
Selbmol bisch gwies e liebe Wildfang gsi.
Wie d'jetze lieb bisch in Dym stille Trure,
Du Ferni! . . . Dir ghört Alles was i bi
Und unser Trennung ka nit ewig dure.
O Rebenufer! dir vertraut me doch
Dä Flor vo zarte sechzehjährige Rose –
Erfreu sie mit dym volle Jubel noch,
Eb's Schicksal kunnt mit syne dunkle Loose!
Vorgsicht.
Es gitt en Ahnung, und sie nimmt mengmol
E sichri Gstalt a und erschynt, me mag
Sie wölle-n-oder nit. I weiß dervo.
Emole-n-amme heisse Summertag
Do sim mer unser drei wyt über d'Berg
Und z'Obe-n-in der Dämmrung heim dur 's Oehrli.
Vo früeh vor Tag fast bständi uf de Beine,
Sind alli müed und händ scho halber gschlofe
N-im Goh. – Do gseh-n-i, nit wyt vor em Brückli,
Drei Männer stoh, die uf is gwartet händ.
I bschau sie recht, und 's kunnt mer vor, sie gsäche
N'uns selber zglych, nur noch emol so alt,
Wie ältri Brüeder us 're-n-erste-n-Eh.
Der Eint von uns foht mit sym Ebebild
A z'rede: Sag, was trybsch? – und 's Ebebild,
E starke blühende Ma mit heitrem Aug,
Gitt Antwort. »Gschäft und Müeh Johr us Johr y,
»Und doch goht Alles guet; e lustig Huus,
»E liebi Frau und liebi gsundi Kinder.«
Dem Zweite von uns stoht sy Ebebild
Wie imme wysse Mantel gegenüber,
Mit blassem Gsicht, und doch voll Rueh und Friede.
Und ungfrogt seit's: »Gsehsch au das stilli Land
»Voll Morgeroth? Me goht mit lychtem Schritt,
»Ganz lys, es isch aß ob eim d'Blueme treite,
»Und alsfurt gege Sunnenufgang hi.
»Wottsch wisse was i mit mer trag? nur 's Liebst,
»Die schönste Stunde-n-us der schöne Juged.«
Und endli kunnt's an mi. I ha nit gwogt
My Ebebild recht z'bschaue; wie-n-e Schleier
Isch's übrem gsi, doch ha-n-i d'Stimm erkennt
Und ghör sie noch: –»O glaub's, heig d'Mensche gern!
»'S isch 's einzig Glück! und was di jetz bigeistret,