Georges Goedert
Angst und Freude in sonnigem Vorfrühling
Dubrovnik am Palmsonntag 1991
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Impressum
Der Autor bedankt sich freundlichst für die Unterstützung von Dr. Martina Scherbel
und die technische Beihilfe von Herrn Maurice Barnich.
Sämtliche Bilder stammen von Georges Goedert.
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ISBN 978-3-534-40315-8
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eBook (PDF): 978-3-534-40316-5
eBook (epub): 978-3-534-40317-2
Inhalt
III. Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
Tränen – geflossen in dieser Stadt und für diese Stadt. Heute liegt jener Frühling fünfundzwanzig Jahre zurück. Die Trauer über die Geschehnisse ist zur Erinnerung geworden, erstarrt, verblasst, und doch manchmal wieder so lebendig: ausgelöst durch kriegerische Ereignisse, die dem Schicksal Dubrovniks ähnlich sind.
Dubrovniks herrliche Schönheit: Opfer eines unsinnigen Krieges – verletzt, verunstaltet, zerstört. Dubrovnik steht nicht allein da. Dasselbe Schicksal hat im Laufe der Geschichte unzählige Städte ereilt. Doch ist aus eigenem Erleben gerade diese Stadt für mich etwas Besonderes. Sie ist mir zu einer Metapher geworden, die es erlaubt, den Einzelfall auf Vorkommnisse mit allgemeiner Tragweite zurückzuführen. Metapher menschlicher Machtgier und Ignoranz, nur teilweise transparent: klar genug für die Erkenntnis des begangenen Unrechts, jedoch zu dunkel für ein wirkliches Verständnis von dessen Wurzeln. Wir stehen vor dem Mysterium menschlichen Seins. Man könnte meinen, es handele sich ja bloß um einen kleinen Touristenort an der dalmatischen Küste, pittoresk, farbenreich, geschichtsträchtig, gastfreundlich, einen unter unzähligen prächtigen Orten auf der Welt. Man mag denken an ein strahlendes Werbeplakat für Reisebüros oder an eine interessante Attraktion, eine obligatorische für die Kundschaft von Adria-Kreuzfahrten. Nein, das wäre zu einfach, am Ende auch ungerecht. Dubrovnik ist mehr als das. Die Stadt entbietet uns eine Lehre, ja, eine Lektion. Sie hat sich allmählich aus schwerer Not, aus leidvoller Zerrissenheit heraus, erholt, trägt aber Wunden, die noch nicht geschlossen sind und die vermutlich nie ganz heilen werden.
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