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Apache Cochise Staffel 1 – Western


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      »Und was, wenn ich fragen darf? Das Oberkommando lehnt die Entsendung der California Volunteers strikt ab. Meine Herren, was, in Got-tes Namen, soll ich tun? Mir sind die Hände gebunden, ich fühle mich einfach hundsmiserabel.«

      White und Walmann sahen sich an. White runzelte die Stirn, Walmann senkte den Blick. Schleppend sagte White:

      »Wir alle, das ganze Camp, Sir, setzen unsere Hoffnung auf Ihr Verhandlungsgeschick. Es wird Ihnen mit Versprechungen gelingen, Cochise in seine Berge…«

      »Versprechen müssen auch gehalten werden, sonst beginnt der Krieg im Spätsommer wieder. Und was, Gentlemen, soll ich dem großen Häuptling versprechen, was ich auch halten kann?«

      White und Walmann schwiegen betreten. Sie wußten beide, daß Wa-shington keinen der Verträge einhielt, die mit den Indianern geschlossen worden waren. Wie sollte da ein Ein-Sterne-General halten, was er einem Häuptling in seiner Not versprochen hatte.

      *

      Im Bierzelt war es laut und stickig. Kein Lufthauch bewegte die Tabakschwaden. John Haggerty und Curt Miller saßen an einem Ecktisch und verfolgten gelangweilt das Treiben der vielen Soldaten.

      Ein untersetzter Mann in Zivil kam herein, sah die zwei Scouts und steuerte ihren Tisch an.

      »Ich bin Josua Cartwright«, sagte er. »Wie stehen die Chancen, nach Süden durchzukommen, Scout?«

      »Mittelmäßig.« John wies auf einen freien Stuhl. »Setzen Sie sich. Was wollen Sie denn da unten?«

      »Ich bin Händler«, erklärte Cartwright. »Man hatte mir eine Eskorte versprochen, aber dann wurde die Sache wieder abgeblasen. General Howard ist der Meinung, daß er nicht jedem Reisenden in diesem Land einen Begleitschutz mitgeben kann.«

      »Womit er recht hat«, bemerkte Miller und musterte den Fremden.

      Cartwright hatte harte Züge und kleine grüne Augen. Alles an ihm wirkte klobig und irgendwie ungelenk.

      »Ich denke, ich kann mir ein sicheres Geleit etwas kosten lassen«, fuhr er fort und blinzelte. »Meine Geschäfte bringen so viel ein, daß mir ein Hunderter angemessen erscheint, rechtzeitig am Camino del Diablo zu sein.«

      »Sie werden bestimmt keinen finden, der so weit nach Süden geht,

      Mr. Cartwright«, sagte Haggerty hellhörig.

      »Bestimmt auch keinen indianischen Scout?«

      »Wenn er es versuchen will, muß er allein gehen. Und wenn ich ihn dabei erwische, erschieße ich ihn.«

      Cartwright starrte ihn an.

      »Sie sind wohl ein ganz Harter, wie?«

      »Nein. Aber ich habe einen Befehl wie wir alle, und ich werde ihn ausführen.«

      »Und wie lautet dieser Befehl?«

      »Das Gebiet der Dragoons und der Chiricahua Mountains ist für jeden Weißen bis auf weiteres gesperrt.«

      »Und meine Geschäfte?« fragte der Mann aufsässig.

      »Interessiert die Armee nicht. Wir haben genug damit zu tun, die Indianerangriffe in den Griff zu kriegen. Wir können uns nicht noch mehr aufhalsen.«

      »Und wenn ich auf eigenes Risiko gehe?«

      »Niemand hält Sie vom vorsätzlichen Selbstmord ab. Wir leben in einem freien Land, Mister.«

      Miller nickte. Sein Mund verzog sich spöttisch, er wurde aber unvermittelt wachsam, als er Haggerty ansah. Johns Augen waren halb geschlossen, wirkten kalt und abweisend.

      Cartwright ging zur Theke und bestellte Bier.

      »Den hast aber tüchtig abblitzen lassen, John. Warum?«

      »Ist dir nichts aufgefallen?«

      »Sag’s mir.«

      »Jetzt nicht, er beobachtet uns. Wenn er geht, folgen wir ihm unbemerkt. Ich habe den Kerl in Verdacht, mit Waffen zu handeln.«

      »Apachen? Die rauben sich doch, was sie brauchen. Womit wollen sie moderne Waffen denn überhaupt bezahlen?«

      »Sie kennen goldführende Adern in den Bergen, Curt, das ist so sicher wie das Amen nach dem Gebet. Sie selbst halten von Gold nichts, weil sie nicht den Wert des gelben Metalls kennen. Aber sie tauschen es schon mal gegen Dinge ein, die sie unbedingt haben wollen.«

      Miller stierte auf sein halb geleertes Bierglas.

      »Du hältst diesen Cartwright für einen Waffenhändler, der mit den Apachen Waffengeschäfte macht? Wie kommst du auf den Trichter?«

      »Für ein paar Tage Zeitgewinn sind hundert Dollar viel Geld.«

      »Das beweist gar nichts, John. Ihn können andere Gründe leiten. Ein wichtiger Termin, vielleicht.«

      »Vertraue meinem Gefühl«, sagte Haggerty. »Paß auf, er geht!«

      Cartwright trank aus und ging durch das Zelt dem Ausgang zu. Er verließ die Kantine, ohne sich noch einmal umzusehen.

      »Komm!« sagte Haggerty drängend und stand auf. Er ging langsam zum Seitenausgang und blieb in der vollen Sonnenglut stehen. Curt kam ihm nach und gesellte sich zu ihm.

      John Haggerty murmelte: »Er geht in Richtung Westen. Wir warten noch einen Augenblick.« Er spähte um die Zeltecke und zuckte wieder zurück.

      »Da drüben ist er.«

      »Wo? Ich sehe ihn nicht.«

      Miller wollte vortreten, aber Haggerty hielt ihn fest.

      »Vorsicht! Er kann sich noch einmal umdrehen, und dann sieht er uns und wird mißtrauisch. Verdammt, er wagt es tatsächlich, zur Scout-Unterkunft zu gehen.« Ganz kurz spähte er noch einmal um die Ecke, um den Kopf sofort wieder zurückzunehmen.

      »Jetzt aber Tempo, wir dürfen ihn nicht aus den Augen verlieren.«

      Sie huschten in eine andere Zeltgasse, in die nächste, durch eine Lücke in die übernächste. Am Ende dieser Gasse standen die Wickiups der Scouts, die ihre gewohnte Behausung den Armeezelten vorzogen. Cartwright verschwand gerade in einer Hütte.

      »Du mußt es sofort dem General oder einem Offizier melden«, sagte Miller.

      »Noch nicht. Zuerst brauchen wir Beweise. Ich mache mich nicht gerne lächerlich und dabei Pferde wild, von denen sich nachher herausstellt, daß es Esel sind. Wenn er abhaut, verfolge ihn. Wir werden uns unterwegs nach Süden schon irgendwo treffen.«

      Miller nickte.

      Nach einer halben Stunde kam Cartwright zusammen mit einem Apachen-Scout aus dem Jacale und machte einen recht zufriedenen Eindruck. Sie verließen den Lagerbezirk. Die Scouts nahmen die Verfolgung sofort wieder auf und gelangten an drei zu einem Dreieck aufgefahrenen Murphywagen.

      *

      Pahute Range.

      Die Mittagssonne brannte auf die Felsen, als wollte sie alles mit ihrem Glutatem versengen. Doolin benutzte einen unbekannten Pfad, von dem er nicht wußte, wohin er führte. Lediglich nach Süden, in einen Canyon mit steilen Wänden. Es gab kaum Spuren. Der Pfad war von Menschen getrampelt worden, die zu Fuß reisten. Doolin wischte den Schweiß von der Stirn. Seine Blicke folgten dem Weg, bis er hinter Felsen verschwand. In der Ferne sah er ein Hochplateau, eine felsige Mesa, auf der Pinien und verkrüppelte Bäume wuchsen.

      Er überlegte sich, wer wohl den Pfad vor langer Zeit benutzt hatte und wohin er führte. Hier war er zum erstenmal geritten. Sonst benutzte er nur den schmalen Canyon, um zum Versteck zu gelangen.

      Das Pferd unter ihm schnaubte.

      Er blickte nach Norden und sah ein wild zerklüftetes Berggebiet, scheinbar unüberwindlich.

      Apachenland.

      Manchmal war der schmale Weg von Steinlawinen verschüttet oder von Wildwassern unterspült.

      Die