Sophie Reyer

Mariedl


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      Freundlich lacht Carl Arnold. „Das stimmt!“

      „Ja, weil ich halt allen über die Köpfe schieß’.“

      Er deutet dem Mädchen, sich neben ihn zu setzen. Maria folgt, brav wie sie ist, und Rosa hastet mit neugierigem Blick hin und her.

      Wie sanft das Kind erscheint, und wie eingeschüchtert!, denkt Carl Arnold, und mit einem Mal tut es ihm im Herzen weh. Er hat auf sie gewartet, sie, von der man erzählt, dass kein Mannsbild im ganzen Tal ihr gleiche, dass sie sogar den größten Hünen schon kopfhoch überwachsen habe. Er weiß längst, dass die Riesin am Sonntag dieses Weges kommt, heim von der Kirche. Und mit einem Mal schämt sich der Arzt, so sensationslüstern zu sein.

      Maria betrachtet mit gebanntem Blick den Fremden. Ob sie wohl fesch genug ist vor so einem hohen Herrn aus der Stadt?, fragt sich die Riesin. Sie, die nur in ein schwarzes bäurisches Sonntagsgewand mit kurzem Fürtuch gehüllt ist.

      Maria verkriecht sich tief in ihr Halstuch, zieht den Kopf ein, obwohl’s doch Frühling ist. Sie weiß, dass ihr Gesicht dadurch noch länger und ovaler erscheint, schließlich hat sie’s im Spiegel gesehen, aber es hilft nichts: Klein muss Maria sich machen, so klein sie nur kann.

      Sie hockt sich neben Herrn Arnold und klappt den Körper noch mehr zusammen. Neben ihr, winzig klein und zart, Schwester Rosa. Schön und hübsch ist sie, weiß Maria. Sie wird sie schon beschützen!

      „Sag, liebe Maria“, meint Doktor Arnold beschämt und schiebt sich seine Brille auf der Nasenspitze zurecht, „wie lang bist denn schon so … groß?“

      Maria merkt, dass der Mann sich für ihre Größe schämt, und sie schämt sich mit ihm und noch mehr dafür.

      Rosa kommt ihr zum Glück zuvor: „Keiner wird groß geboren, oder?“, sagt sie schlau – und da lacht der Arzt, prustet los, und Rosa, mit ihrem gewinnenden Wesen, stimmt mit ein.

      Maria betrachtet den Professor und merkt mit einem Mal, dass dieses Lachen gut ist, es kommt von Herzen.

      „Gestatten, dass ich mich vorstell’“, meint er jetzt, „bevor ich weiter tu mit diesen dummen Fragen! Ich heiß’ Arnold, und ich bin ein Arzt!“

      „Ja …“ Maria weiß nicht, was sie sagen soll.

      „Ich hab’ gehört, dass du ein Bett brauchst, ein neues!“

      Da weiß die Riesin nicht recht, was sie mit der Aussage soll, und senkt den Blick beschämt zu Boden. „Ja“, brummt sie wieder, und der Ton ihrer Stimme kommt ihr unendlich fremd vor.

      „Darf ich dich denn einmal untersuchen? Vielleicht könnt’ ich dir helfen, ein bisserl Geld aufzustellen!“

      „Almosen brauchen wir nicht!“, platzt Rosa heraus.

      Maria aber gefällt der Gedanke an ein neues Bett, tatsächlich kann sie in dem alten kaum noch schlafen, knickt des Nachts immer mehr in sich zusammen wie ihre geliebte Ziehharmonika. Sie entgegnet bemüht versöhnlich: „Also da müssen S’ schon die Eltern fragen!“

      Für einen Moment ist es still, und frischer Wind weht von der Weide.

      „Das werd’ ich tun!“, meint Arnold dann freundlich und zieht seinen Hut etwas mehr ins Gesicht. Die Sonne ist herausgekommen.

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