Ralf Nestmeyer

Franken Reiseführer Michael Müller Verlag


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ma­lerischen In­nenhof (Segrin­ger Str. 7) sowie das Töp­fer­haus (Nörd­linger Str. 35).

      Mächtig: St Georg

      Stadtbefestigung: In Dinkelsbühl und anderen fränkischen Reichsstädten ver­kör­perte die Stadtmauer den äußer­lich sichtbaren Anspruch politischer Unabhängig­keit und Selbst­be­haup­tung. Bau und Erhalt der Befes­ti­gungs­an­lagen wurden daher mit großem Eifer betrieben. Eine Vielzahl runder und viereckiger Mauertürme si­cherte die 2,5 Kilometer lange Mauer mit ih­rem vorgelagerten Doppelgraben. Auf­grund eines „Denkmalschutzerlasses“ von Ludwig I. (1826), der sich jedoch aus­schließ­lich auf militärische Erwä­gungen gründete, blieb die bedeutende Stadt­be­fes­ti­gung mit ihren vier Toren bis in unsere Tage erhalten. Nur die äu­ßeren Vorwerke der Stadttore wurden im letzten Jahrhundert auf Abbruch ver­steigert. Am längsten steht das Wörnitztor, es stammt noch von der vorletzten Stadtumwal­lung. Sehens­wert sind auch die anderen Stadttore: das Nördlinger Tor mit der an­gren­zen­den Stadt­mühle, das von einer ba­rocken Kuppel gekrönte Segringer Tor und das Rothen­burger Tor im Nor­den der Altstadt.

      ♦ Turmbesteigung von Mai bis Okt. Fr-So 14-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, erm. 1 €.

      Spital: Zur Zeit seiner Gründung (um 1280) lag das Spital, in dem heute das His­to­ri­sche Museum (s. u.) unterge­bracht ist, noch außerhalb der Stadt­mau­ern. Die er­hal­tenen Gebäude stam­men fast ausschließlich aus dem 15. und 16. Jahr­hun­dert. Durch ein von zwei Treppentürmchen flankiertes Tor gelangt man in den Spitalhof, der sich für eine kurze Rast eignet. Die Spi­tal­kir­che wurde ein Jahrhundert nach der Grün­dung errichtet, doch sind nur noch der Chor und die Sakristei aus jener Zeit er­halten; die Einrichtung ist vor­wie­gend ba­rock, die Nordwand weist spätgotische Fres­kenreste auf.

      Haus der Geschichte - von Krieg und Frieden: Das „Alte Rathaus“ beherbergt das „Haus der Geschichte“, in das auch die Sammlungen des frü­he­ren his­to­ri­schen Museums eingegangen sind. Die Stadtgeschichte wird mithilfe phan­ta­sie­voller Museums­di­dak­tik authentisch erleb­bar. Unterstützt durch die Mög­lich­keiten der au­dio­vi­suellen Medien wer­den die über 600 Exponate inklu­sive einem Stadt­mo­dell buch­stäblich ins rechte Licht gerückt. Das Konzept sieht vor, in 15 Räumen ne­ben ei­ner ausführlichen Darstellung der Stadt­geschichte und der reichs­städ­ti­schen Bür­ger­kultur auch die Erinnerung an be­deu­tende Dinkelsbühler aufrecht zu er­hal­ten. Schwer­punkt der Dauer­aus­stel­lung sind die konfessionellen Aus­ein­an­der­setzungen im 16. Jahrhundert, der Dreißigjährige Krieg und dessen Folgen sowie die Ein­glie­de­rung Din­kels­bühls in das Königreich Bayern und die vor allem von den Ma­lern be­gründete ro­man­tische Wieder­ent­de­ckung der Stadt. Neben Gra­fiken und Mö­bel­stü­cken gehören selbstver­ständ­lich auch Kriegsgeräte und Fol­terins­tru­mente zur Sammlung. Der Dinkels­büh­ler Galerie und der Tradition der Malschu­len ist eine eigene Abteilung gewidmet, in der unter anderem auch eine Stadtan­sicht von Karl Schmidt-Rottluff aus dem Jahre 1938 zu be­wun­dern ist. In den Kel­lergewölben des Alten Rathauses ist eine Aus­stel­lung zum Thema He­xen­ver­fol­gung zu sehen, wobei man vor allem die Ereig­nisse in Dinkels­bühl be­leuch­tet.

      ♦ Altrathausplatz 14. Mai bis Okt. Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa und So 10-17 Uhr, im Winter tgl. 10-17 Uhr. Eintritt 4 €, erm. 2 €. www.hausdergeschichte-dinkelsbuehl.de.

      Museum der 3. Dimension: Erstes und bisher einziges Museum der Welt, das sich ausschließlich dem Thema 3-D wid­met. Auf spielerische und un­komp­li­zierte Weise werden räumliche Phä­no­mene vermittelt. Zum Angebot gehö­ren eine große Holo­gra­phie-Aus­stel­lung, optische Illusionen, Photo­gram­me­trie, Anaglyphen und vieles mehr, bei­spiels­weise auch ein 20.000-Volt-Hei­li­gen­schein und ein „plastischer“ Papst. Männer mit mangelndem Selbst­be­wusst­sein dürfen endlich einmal erle­ben, wie es ist, von den Augen einer schö­nen Frau in jeden Winkel des Rau­mes verfolgt zu werden.

      ♦ Nördlinger Tor. April bis Sept. tgl. 10-17 Uhr, sonst meist tgl. 11-17 Uhr. Eintritt 10 €, erm. 8 € oder 6 €. www.3D-Museum.de.

      Kinderzeche: Die jährlich Mitte Juli statt­findende farbenprächtige Fest­woche erinnert an die Sage der Er­rettung vor den Schweden während des Drei­ßig­jährigen Krieges. Ganz Din­kelsbühl tum­melt sich auf den Straßen, und es herrscht eine volks­fest­artige Stimmung (www.kinderzeche.de).

      Nachtwächter: Dinkelsbühl leistet sich als besondere Attraktion einen Nacht­wäch­ter, der von April bis Oktober sei­ne Runden dreht. Er beginnt seinen Gang um 21 Uhr vor dem Münster St. Georg.

      Übernachten

       1 Weib's Brauhaus 2 Altstadtmittehotel 5 Weißes Roß 6 Deutsches Haus 7 Jugendherberge 8 Hezelhof 9 Goldene Rose 11 Goldenes Lamm