Pfifferlingen und Macaire-Kartoffeln. EZ ab 63 €, DZ ab 85 € (inkl. Frühstück). Detwang 21, Tel. 09861/6727. www.hotelschwarzeslamm.de.
Jugendherberge Rossmühle 17, historischer Bau aus dem Jahre 1516 an der südlichen Spitze der Stadtmauer. Es stehen 184 Betten und 16 Familienzimmer zur Verfügung. Vom 15.12. bis 2.1. geschlossen. Übernachtung mit Frühstück ab 24,40 €. Mühlacker 1, Tel. 09861/94160. www.jugendherberge.de.
Camping Tauber-Romantik, bei Detwang im Taubertal gelegen, 100 Stellplätze. Mitte März bis Anfang Nov. geöffnet. Im Ortsteil Detwang, Tel. 09861/6191. www.camping-tauberromantik.de.
Schillingsfürst2700 Einw.
Das mächtige Barockschloss der Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst überragt die an einen Höhenrücken des Naturparks Frankenhöhe geschmiegte Kleinstadt.
Der älteste Vorläufer des Schlosses dürfte noch vor der vorletzten Jahrtausendwende entstanden sein. Zuerst herrschte über Schillingsfürst das gleichnamige Adelsgeschlecht, doch dann gelangte die Burg im 14. Jahrhundert in den Besitz der Grafen von Hohenlohe, die mit einer Unterbrechung bis zum Beginn dieses Jahrhunderts das Leben in Schillingsfürst bestimmten. In der Mitte des 18. Jahrhunderts lockten die gefürsteten Grafen von Hohenlohe durch große Vergünstigungen Handwerker an, um die Wirtschaftskraft des Fürstentums zu stärken. Da diese Aktion nicht den gewünschten Erfolg brachte, entschlossen sie sich, auch völlig mittellose Siedler aufzunehmen. Darunter befanden sich viele Landfahrer und Marodeure; sie siedelten sich vor allem entlang der heutigen Neuen Gasse an. Ihre Gaunersprache (das „Jenische“) hat noch bis ins 20. Jahrhundert fortgelebt, und angeblich soll es heute noch Schillingsfürster geben, die gebratenen Igel als Delikatesse schätzen ...
Sehenswertes
Schloss Schillingsfürst: Die eindrucksvolle Residenz kündet vom Glanz des kleinen Fürstentums im 18. Jahrhundert. Da die ursprüngliche Anlage im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war, entstand nach Entwürfen des Darmstädter Oberbaumeisters Louis Remy de la Fosse in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein barocker Neubau nach dem Vorbild des alten Stadtschlosses von Madrid. Noch heute wird ein Teil der dreiflügeligen Schlossanlage von den Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst bewohnt; zwei Drittel sind öffentlich zugänglich. Hier lebten im 19. Jahrhundert der Reichskanzler Fürst Chlodwig zu Hohenlohe und sein Bruder der Kurienkardinal Gustav Adolf zu Schillingsfürst. Die prachtvollen Innenräume des Schlosses (z. B. Roter Salon) sind mit reichem Stuck, opulenten Deckengemälden, Gobelins und Möbeln ausgeschmückt. Eine kleine Ausstellung erinnert an die französische Fremdenlegion, deren Wurzeln in Schillingsfürst lagen. Auf Schloss Schillingsfürst wird zudem ein Jagdfalkenhof unterhalten. Im Sommer finden täglich Flugvorführungen mit Falken, Geiern und Adlern (Riesenseeadler, Europäischer Seeadler, Weißkopfseeadler und Steinadler) statt, deren Freigehege man auch besichtigen kann.
Festliche Tage in Schloss Schillingsfürst
♦ Schlossmuseum: Ostern bis 31. Okt., Führungen tgl. um 12, 14 und 16 Uhr, Eintritt 6 €. Falknerei: Di-So 10.30-17 Uhr, Eintritt 9,50 € (inkl. Schlossmuseum), erm. 6 €. Flugvorführungen vom 1. April bis 31. Okt. Di-So um 11 und 15 Uhr. www.schloss-schillingsfuerst.de, www.bayerischer-jagdfalkenhof.de.
Historische Ochsentretanlage im Brunnenhausmuseum: Hinter diesem Zungenbrecher verbirgt sich eines der bedeutendsten und zugleich ungewöhnlichsten technischen Kulturdenkmäler Deutschlands. In einem alten Brunnenhaus installiert, diente diese 1702 von dem Nürnberger Brunnenmeister Martin Löhner erbaute Anlage der Wasserversorgung des 1,5 Kilometer entfernten Schlosses. Die Maschine wurde von dem Körpergewicht eines Ochsen angetrieben, mit seiner Kraft wurde eine schräge Tretscheibe in Bewegung gesetzt. Über ein hölzernes Getriebe und eine Kurbelwelle wurde die Kraft auf drei Pumpen übertragen, die dann das Wasser (40 Liter pro Minute) in den Turmbehälter drückten. Von dort gelangte es über hölzerne Rohrleitungen zum Schloss. Angegliedert ist das Heimatmuseum mit einer Sammlung zur Wohnkultur.
♦ Von Ostern bis Ende Okt. nach voheriger Anmeldung im Info-Center, Tel. 09868/222. Eintritt 4,50 €. www.brunnenhausmuseum.de.
Eine fränkische Geheimsprache: das Schillingsfürster Jenisch
Die von Fürst Carl Albrecht von Hohenlohe 1757 angeworbenen mittellosen Siedler brachten ihre eigene Geheimsprache mit, eine mit „Jenisch“ bezeichnete Form des Rotwelschen. Diese nur Eingeweihten verständliche Sprache wurde im Spätmittelalter von den Außenseitern der bürgerlichen Gesellschaft, von Bettlern, Vagabunden und anderem fahrenden Volk entwickelt und gepflegt. Hauptbestandteile des Rotwelschen waren Wörter deutscher Herkunft, so wie das „Gergo“ im Italienischen und das „Argot“ im Französischen wurzeln. Damit das Rotwelsch nur wenigen verständlich war, hat man gebräuchliche Begriffe durch unverständliche Neuschöpfungen ersetzt. Es wurde nicht von Hand, Strumpf oder Fuß gesprochen, sondern von „Griffling“, „Streifling“ oder „Tritt“. Und wenn das „Gronnickel pegert“, dann war die Rede von einem Schwein, das stirbt. Heute wird das Jenische in Schillingsfürst nicht mehr gesprochen. Es lebt nur noch in der Erinnerung einiger weniger älterer Einheimischer fort.
Praktische Infos
Information Info-Center, Rothenburger Str. 2, 91583 Schillingsfürst, Tel. 09868/222. www.schillingsfuerst.de.
Schwimmen Baden in chlorfreiem Wasser ist im Freibad Fischhaus möglich. Eintritt frei! In Dombühl (3 km südöstl.) gibt es ein schönes Naturerlebnisbad.
Essen/Übernachten Flair-Hotel Die Post, zu Füßen des Schlosses im Ort gelegen. Die Küche bietet eine große Auswahl an Pfannengerichten, so ein Hohenloher Rostbraten für 19,80 €. Panoramaterrasse hinter dem Haus. Gepflegte, zeitlos moderne Zimmer. EZ ab 65 €, DZ 85-120 € (inkl. Frühstück). Mo Ruhetag. Rothenburger Str. 1, Tel. 09868/9500. www.flairhotel-altepost.de.
Schlosscafé-Weinstube, das Lokal begeistert vor allem durch seine schöne, hoch über Schillingsfürst gelegene Aussichtsterrasse, die am Wochenende gut besucht ist. Kein Ruhetag. Am Wall 10, Tel. 09868/7406. schlosscafe-schillingsfuerst.de.
Camping Frankenhöhe, mit Kiosk, Sauna, Naturfreibad und Gaststätte. 120 Stellplätze, davon 50 für Dauercamper. Ganzjährig geöffnet. Campingplatz am Fischhaus, Tel. 09868/5111. www.campingplatz-frankenhoehe.de.
Feuchtwangen12.000 Einw.
Seit hier erstmals im Jahre 1949 mit Goethes „Faust“ ein Theaterstück auf die Bühne (oder besser: in den Kreuzgang) gebracht wurde, erfreuen sich die Freilichtspiele wachsender Beliebtheit. Eine weitere Attraktion Feuchtwangens ist die mit kirchlichem Segen eröffnete Spielbank.
Fränkische Idylle am Marktplatz