Die Abenberger Burg haben schon Wolfram von Eschenbach und Tannhäuser besungen. Das traditionsreiche Städtchen liegt an der Burgenstraße, die von Ansbach kommend weiter nach Roth führt.
Im Hochmittelalter waren die mächtigen Abenberger Grafen eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter in Franken. Sie stellten u. a. einen Salzburger Erzbischof und einen Würzburger Bischof, zudem waren sie die Schirmvögte von Kloster Banz. Besonders die Erinnerung an die Stadtpatronin Gräfin Stilla (ca. 1100-1147) wird noch immer hochgehalten. Sie ließ der Überlieferung zufolge auf einer Anhöhe gegenüber der Burg eine kleine Kirche errichten und widmete sich dort aufopfernd den Notleidenden, wofür sie von Papst Pius XI. 1927 selig gesprochen wurde. Doch das Schicksal verwehrte den Abenberger Grafen die Nachkommenschaft: Im Jahre 1200 erlosch das Geschlecht im Mannesstamm. Durch Heirat kamen ihre Besitztümer rund dreißig Jahre später an die Nürnberger Burggrafen, die Abenberg jedoch 1297 dem Eichstätter Fürstbischof Reinboto von Mylenhart verkauften. Dieser sorgte für den Bau einer Stadtmauer, von der heute bis auf zwei Tortürme kaum mehr nennenswerte Reste erhalten sind. Für die nächsten fünf Jahrhunderte gehörte Abenberg zum Bistum Eichstätt. Große Tradition hat in Abenberg das Kunsthandwerk des Spitzklöppelns. Das einzige Klöppelmuseum und eine der beiden Klöppelschulen Deutschlands, die derzeit 50 Schülerinnen zählt, können hier besichtigt werden.
Sehenswertes
Burg Abenberg: Auf der Spitze eines Höhenzuges erhebt sich die Burg Abenberg, die einstige Stammburg der Abenberger Grafen. Die heutige Anlage geht allerdings auf die Hohenzollern zurück: Sie stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Südlich der Burg schließt sich der terrassenförmige Schlossgarten an; es handelt sich dabei vielleicht um den „Anger zu Abenberg“, der von Wolfram von Eschenbach mit dem Schlosshof der Gralsburg verglichen wurde. In späterer Zeit erfolgten mehrere bauliche Veränderungen. So ist der Schottenturm im Norden der Anlage ein Produkt der Burgenromantik des 19. Jahrhunderts. Von 1809-1982 befand sich die Burg in Privatbesitz, bevor sie 1982 von der Stadt Abenberg mithilfe des Bezirks gekauft und für 10 Millionen Euro aufwendig saniert wurde. Die Burg beherbergt das Haus der fränkischen Geschichte mit einer sehenswerten Dauerausstellung. Im Zentrum stehen die historischen und kulturellen Eigenarten Frankens vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Die Ausstellung wird mit den Mitteln moderner Museumspädagogik ansprechend präsentiert. Zudem ist auch das Klöppelmuseum auf die Burg gezogen. Es zeigt moderne und klassische Klöppelarbeiten: Leinen-, Metallspitzen etc.
♦ April bis Okt. tgl. außer Mo 11-17 Uhr, Nov., Dez. und März Do-So 11-17 Uhr. Im Jan. und Feb. geschlossen. Eintritt 2 €, erm. 1,50 € (Kombikarte für beide Museen 3 €, erm. 2 €). www.museen-abenberg.de.
Stattlich: Burg Abenberg
Kloster Marienburg mit Stillakirche: Im Jahre 1488 ließ der Eichstätter Bischof von Reichenau neben der Grabkapelle der seligen Stilla ein Augustinerkloster errichten. Das Kloster wurde durch die Säkularisation aufgelöst und im 19. Jahrhundert größtenteils abgebrochen; 1920 erfolgte durch die franziskanische Ordensgemeinschaft der „Schwestern von der Schmerzhaften Mutter“ die Wiedergründung mit einem Krankenhaus und einem Altenheim. Zum heutigen Klosterkomplex gehört auch die von Jakob Engel entworfene barocke Stilla-Klosterkirche; sie birgt den Grabstein der seligen Stilla mit einem einfachen Hochrelief (um 1220-1250). Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die jederzeit zugänglichen Klosterkatakomben, eine Nonnengruft mit 72 Grabnischen: die Grablege des ehemaligen Augustinerklosters.
St. Jakob: Die barockisierte katholische Pfarrkirche lässt noch mittelalterliche Bauteile erkennen: Romanisch ist die nördliche Langhausmauer mit Portal und Rundbogenfries, der Unterbau des einst als Flucht- und Wehrturm genutzten Turmes (um 1300) ist gotisch, ebenso der Chor (1468). Die Kirche wurde später noch dreimal erweitert.
Praktische Infos
Schwimmen Abenberger Badeweiher am südlichen Ortsausgang.
Essen/Übernachten Burg Abenberg, seit 1993 befindet sich ein Restaurant mit Terrasse im Inneren der Burg. Anspruchsvolle internationale Küche, beispielsweise ein Filet vom Iberico-Schwein mit Rettich für 24 €, 3-Gang-Menü 44 €. Günstigere Mittagsgerichte. Die Räumlichkeiten sind hell, modern und freundlich eingerichtet. Zum Ausschank kommt Spalter Bier. Mo und Sonntagabend Ruhetag. Das Hotel verfügt über insgesamt 22 Zimmer. Davon befinden sich das Hochzeitszimmer, das Deluxe-Zimmer und vier weitere Doppelzimmer im Schottenturm der Burg. Weitere Zimmer im nahe gelegenen Gästehaus. DZ ab 128 € (inkl. Frühstück). Tel. 09178/982990. www.burgabenberg.de.
Pflugsmühle, die ehemalige Scheune wurde in ein schönes ländliches Lokal mit Biergarten umgebaut. Lecker der „Brodzeiddeller“ für 8 €. Pflugsmühle 18, Tel. 09873/97980. www.pflugsmuehle.de.
Pleinfeld7500 Einw.
Der in einer Talmulde der Schwäbischen Rezat gelegene Markt Pleinfeld profitiert erheblich vom Tourismus durch den nahen Brombachsee und den Naturpark Altmühltal, als dessen nördliches Tor die Tourismuswerbung den Ort gerne bezeichnet.
Pleinfeld, das jahrhundertelang unter dem Einfluss der Herren von Pleinfeld gestanden hatte, gelangte 1435 in den Machtbereich des Eichstätter Hochstifts, das sich intensiv um seine „Neuerwerbung“ kümmerte und Pleinfeld von einem Vogt verwalten ließ. Schon 1483 gewährte der Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau dem Ort das Marktrecht. Drei Jahre später verlieh Kaiser Friedrich III. Pleinfeld einen Wappenbrief und erteilte die Befugnis, den Ort zu befestigen. Im Westen sind noch Teile dieses Mauerrings, darunter das Spalter Tor von 1568, erhalten. Bis 1806 gehörte Pleinfeld zu Eichstätt, danach fiel es an Bayern. Touristisch lag Pleinfeld lange im Dornröschenschlaf, doch durch die Flutung des Großen Brombachsees gewann der Ort an Attraktivität.
Sehenswertes
Ehemaliges Vogteischloss: Die einfache, zweiflügelige Anlage ist durch die baulichen Veränderungen des 17. und 18. Jahrhunderts geprägt, im Kern jedoch mittelalterlich. Seit 1984 ist hier das Heimatmuseum mit Sammlungen zur Ortsgeschichte untergebracht, dem das erste Brauereimuseum Mittelfrankens angegliedert wurde. Letzteres bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Brauwesens.
♦ Kirchenplatz 3. Mo-Fr 9-12 und Di, Do und Fr 15-17 Uhr, am letzten Wochenende des Monats auch Sa und So 15-17 Uhr. Eintritt 2 €, erm. 1 €.
Praktische Infos
Information Kultur- und Touristinformation, Marktplatz 11, 91785 Pleinfeld, Tel. 09144/920070. www.pleinfeld-am-brombachsee.de.
Verbindungen Häufige Zugverbindungen mit dem Regionalzug R 62 nach Gunzenhausen sowie mit der R 6 nach Weißenburg, Roth, Schwabach und Nürnberg.
Fahrradverleih Fa. Maier, Nürnberger Str. 16, Tel. 09144/269. Verleihgebühr ab 5 € pro Tag.
Schifffahrt MS Brombach, das Ausflugsschiff verkehrt im Sommer auf dem Brombachsee, Abfahrt Pleinfeld Wald, Tel. 09144/927050. www.ms-brombachsee.com.
Schwimmen Modernes Freibad mit 33-m-Edelstahlbecken und Breitrutsche am nordwestlichen Ortsrand (ab Pfingsten geöffnet). Tel. 09144/927254.