Mara Laue

Raumkrieger im Wurmloch: 6 Science Fiction Abenteuer auf 1660 Seiten


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      Offenbar hatte einer der Kelradan eine verdächtige Bewegung gesehen und sofort losgeschossen.

      Einem Roboter traute Karalaitis jedenfalls keine derartige Kurzschlussreaktion nicht zu.

      Wir können von Glück sagen, dass denen nicht einfällt, einfach das gesamte Waldstück in Flammen aufgehen zu lassen, ging es dem Master Sergeant durch den Kopf.

      Der Kelradan, dessen Fuß jetzt kaum zwanzig Zentimeter von seinem Gesicht entfernt war, nachdem der Kerl noch einen Schritt zur Seite gemacht hatte, ging nun endlich weiter.

      Überall knackte es im Unterholz.

      Der Kelradan-Trupp drang weiter in den Wald vor.

      Karalaitis wartete noch etwas ab, bis er glaubte, dass sich die Invasoren weit genug entfernt hatten. Er aktivierte seinen Anzug und den Multikarabiner wieder. Per Helmfunk gab er ein codiertes, sehr schwaches Signal ab, dass den anderen Gardisten bedeutete, dass die Operation begann.

      Karalaitis erhob sich und verließ sein Versteck. Vorsichtig folgten die anderen seinem Beispiel.

      Von den Kelradan und ihren Robotern war weit und breit nichts mehr zu sehen.

      Karalaitis drang bis zu einem der letzten Bäume am Rande der Lichtung vor.

      Die vom Fluss heraufquellenden Nebelschwaden zogen inzwischen über die vorgelagerte Wiese. Der Gleiter war kaum noch zu erkennen, so dicht war die Wand weißer Watte, die ihn jetzt umhüllte.

      Nur schemenhaft war einer der Kelradan zu sehen, der mit dem Blaster in der Hand auf und ab patrouillierte. Ein Roboter befand sich in seine Nähe.

      "Gebt mir Feuerschutz und haltet mir den Rücken frei, falls die Waldläufer doch noch zurückkehren!", forderte Karalaitis an die anderen gewandt.

      Er wartete eine Bestätigung gar nicht erst ab.

      In geduckter Haltung schlich er vorwärts.

      Im hohen Gras fand Karalaitis Deckung, als der Kelradan plötzlich in seine Richtung blickte.

      Offenbar bemerkte der Mann nichts.

      Dasselbe galt für den Roboter.

      Karalaitis rappelte sich auf, legte an. Ehe der Roboter auch nur einen einzigen Energiestrahl abfeuern konnte, hatte Karalaitis ihn bereits durch einen Kopftreffer ausgeschaltet.

      Der Kelradan riss den Blaster empor. Ein Energiestrahl zischte dicht über Karalaitis hinweg, der sich zu Boden hechtete und für seinen Gegner im hohen Gras verschwand. Der Master Sergeant riss den Lauf seiner eigenen Waffe empor und feuerte. Getroffen sank der Kelradan zu Boden.

      Karalaitis war sofort wieder auf den Beinen. Er türmte durch den Nebel in Richtung des Gleiters. Jay und die anderen kamen aus der Deckung und folgten ihm. Die grauweißen Schwaden waren jetzt die wichtigsten Verbündeten. Andernfalls hätten die Gardisten über ein Feld mit freier Sicht laufen müssen.

      Einen weiteren Roboter schaltete Ron Dales mit einem gezielten Schuss aus.

      Am offenen Schott standen zwei Kelradan.

      Sie zuckten zurück, wollten das Schott schließen, aber Paco Garcia zerstörte mit einer gezielten Ladung den Schließmechanismus.

      Die beiden griffen jetzt ebenfalls zu ihren Waffen.

      Den ersten schaltete Karalaitis mit einem Strahlschuss aus. Der zweite wurde nicht richtig getroffen. Er trug einen Panzeranzug, der dem in der Garde üblichen Standard entsprach. Er taumelte zurück ins Innere des Gleiters.

      Karalaitis stürzte durch den offenen Schott.

      Der Kelradan war schwer verletzt. Die Waffe war ihm entfallen.

      Der Atem ging rasselnd.

      Lange hatte er nicht mehr zu leben.

      Aus den Augenwinkeln heraus nahm Karalaitis eine Bewegung wahr.

      Er blickte in den Lauf einer Strahlpistole, die sich in der Hand eines hochgewachsenen Kelradan befand, dessen Kopf vollkommen kahlrasiert war.

      Sein dunkles Gesicht war zur Maske verzerrt.

      Karalaitis ließ blitzartig den Fuß hochschnellen. Sein Tritt traf den Kelradan an der Gurgel. Wie ein gefällter Baum schlug er zu Boden. Aus der Strahlpistole löste sich ein Schuss und versengte eine Konsole. Der beißende Geruch verbrannten Kunststoff verbreitete sich.

      Karalaitis beugte sich zu dem Sterbenden hinab.

      Er aktivierte den Translator und versuchte das Gerät so zu konfigurieren, dass es zwischen Standard-Sprech und dem Kelradan-Idiom übersetzte.

      "Spar dir deine...Mühe...", röchelte der Sterbende. Er verzog das Gesicht vor Schmerz. "Ich musste eine Weile untertauchen... War...deshalb auf ... einer eurer Kolonien. Blue Star..."

      "Red schon! Wer seid ihr?"

      "Jedenfalls dienen wir...nicht...dem Imperium..."

      "Dann seid ihr Rebellen gegen die Zentralregierung auf Kelradania?", schloss Karalaitis.

      Seine Vermutung hatte sich bestätigt.

      Der Kopf des Verletzten war zur Seite gerutscht. Die Augen waren starr geworden. Er lebte nicht mehr. Karalaitis fluchte innerlich. Er rappelte sich auf.

      Er ging zur Steuerkonsole.

      Aber der ungezielte Strahlenschuss des kahlköpfigen Kelradan hatte dafür gesorgt, dass der interne Kristallsensor offenbar vollkommen tot war.

      "Was ist", fragte Jay, der den Außenschott des Gleiters als zweiter hinter sich gelassen und ins Innere vorgedrungen war.

      Paco Garcia und Ron Dales warteten draußen und hielten die Augen offen.

      "Lässt sich dieser Vogel wieder flottmachen?", fragte Jay Rajav Singh.

      "Ich fürchte, hier läuft gar nichts mehr", meinte Jannis Karalaitis.

      Paco Garcia meldete sich über Helmfunk.

      "Sie kehren zurück! Wir müssen weg hier!"

      "Sind sie schon am Waldrand?", fragte Karalaitis.

      "Nein. Aber ich habe vorhin einen Schwarm aufgescheuchter Riesenfalter zu den Wipfeln fliegen sehen. Soweit ich weiß, sind die aber um diese Tageszeit normalerweise nicht mehr aktiv."

      Karalaitis wandte sich an Jay Rajav Singh.

      "Sehen Sie, wie wichtig es ist, das Datenmaterial zum Einsatzort immer genauestens zu kennen?", grinste er.

      Jay verdrehter die Augen.

      "Eins zu null für Sie, Master Sergeant."

      "Kommen Sie, Rekrut Singh! Helfen Sie mir, diesen Schweinehunden einen gebührenden Empfang zu bereiten."

      *

      Die Gardisten marschierten auf das Flussufer zu. Gerade noch sahen sie die ersten Kelradan und die sie unterstützenden Kampfroboter aus den Nebelschwaden auftauchen. Sie eröffneten sofort das Feuer.

      Die Gardisten verzichteten auf Gegenfeuer.

      Stattdessen hetzten sie weiter in den Fluss hinein.

      Karalaitis wusste, dass der Wasserstand in diesem Gebiet zumeist nicht tiefer als einen Meter betrug. Es gab ein paar tiefere Stellen, aber der Großteil des breiten Flussbettes war mit Sandbänken gefüllt.

      Der Nebel war ihr Verbündeter.

      Dichte Schwaden hingen auf der Wasseroberfläche. Die Sicht betrug schließlich nur noch wenige Meter. Aber für die Infrarotspürer der Kelradan blieben sie natürlich sichtbar.

      Sie wateten weiter durch das Wasser.

      Karalaitis spürte die schwache