Dieter Kremp

Hoof wie es früher einmal war


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alte Feuerwehrgerätehaus in der Dorfmitte:

      Das alte Feuerwehrhaus in der Ortsmitte, im Volksmund auch „Spritzenhaus“ genannt, wurde 1950/51 erbaut. Es wurde dort an die gemeindeeigene Viehwaage angebaut.

      Zu dieser Zeit gab es in Hoof noch eine Pflichtwehr. Die Freiwillige Feuerwehr wurde dann im Juli 1952 gegründet. Erster Wehrführer war Artur Knoop. In den 50er Jahren wurde vor dem alten Feuerwehrhaus die „Heemer Kerb“ gefeiert, später fand hier dann seit 1988 alljährlich der Weihnachtsmarkt statt. Im Mai 1990 zog die Feuerwehr in ihr neues Feuerwehrhaus auf dem Dorfplatz am Dorfgemeinschaftshaus ein.

       Dorf- und Festplatz:

      Auf dem inmitten im Dorf gelegenen Festplatz steht das Anfang der 70er Jahre erbaute kleine Dorfgemeinschaftshaus, an das ein neues Feuerwehrgerätehaus angebaut wurde. Am Rande des Dorfplatzes befindet sich auch das Kelterhaus des Obst- und Gartenbauvereins sowie eine Grillhütte, die der Jugend des Dorfes zur Verfügung steht. Das frühere Kelterhaus wurde dann nach der Auflösung des Gartenbauvereins als Bistroladen genutzt, und das bis heute.

      Der Fest- oder Kirmesplatz wurde im Jahre 1999 völlig neu gestaltet. Weiterhin dient der Platz für Vereinsfeste und für die Ausrichtung des Weihnachtsmarktes.

       Unterhaltungsgruppe Hoof:

      Die Unterhaltungsgruppe Hoof (UHG) wurde Mitte der 70er Jahre als Interessengemeinschaft Hoofer Vereine gegründet zur Intensivierung des kulturellen Geschehens im Dorf, was ihr auch trefflich gelungen ist. Seit 1994 ist die UHG ein eingetragener Verein und über die Grenzen von Hoof hinaus bekannt durch Kappensitzungen, Theateraufführungen, Scheunenfeste, Kinderferienprogramme, bunte Abende und abenteuerliche Wanderungen, natürlich auch für ihre kulinarischen Spezialitäten, insbesondere die „Echten Heemer Gefilde“. Einen weiteren Höhepunkt in ihrer Vereinsgeschichte erreichte die UHG durch den Entwurf und die Herausgabe dieser Wanderkarte, mit der die UHG allen „Heemern“ und auch den Gästen von außerhalb ein paar gemütliche Stunden auf dem „Heemer Bann“ wünscht.

       Die Gemarkung von Hoof (Gemeindebann):

      Hoof im Ostertal hatte 1999 rund 1220 Einwohner und war damit damals der größte Ort im mittleren Ostertal. (2017 sind es nur noch 950 Einwohner, während Niederkirchen rund 1020 Einwohner hat.) Der Ort hat sich aus einer Hofstätte entwickelt und hat diesen schlichten Namen über Jahrhunderte hin beibehalten. In der urkundlichen Ersterwähnung aus dem Jahre 1344 heißt es „vom Hofe“.

      In den fast sieben Jahrhunderten wandelte sich der Name mehrfach ab: 1387 „zum Hoff“, 1413 „vom Hobe“, 1538 „von dem Hobe“, 1585 „zum Hoff“, 1621 „zum Hoff im Osterthal“ und seit 1828 „Hoof“.

      Die im 15. und 16. Jahrhundert auch gebrauchte Form „vom Hobe“ lebt noch heute in der Dialektbezeichnung „Hoob“ weiter. Die Einwohner von Hoof sind überall als „Heemer“ bekannt.

      Die Gemarkungsfläche von Hoof beträgt 495 Hektar, davon sind 159 Hektar stadteigenes Land. Die höchsten Erhebungen sind der „Eltzenberg“ mit 389, 9 m, wobei der „St. Wendeler Weg“ über den Eltzenberg hinauf zur „Fröhn“ führt, der Rosenberg mit 400, 8 m, der Steinhübel dicht an der Gemarkungsgrenze zu Osterbrücken mit 410, 7 m und der Krähenberg dicht an der Gemarkungsgrenze zu Leitersweiler („Sandkaut“ und „Auf dem Gericht“) mit 438 m. Die Gemarkung grenzt im Norden an Haupersweiler, im Osten an Osterbrücken, im Südosten und Süden an Marth und Niederkirchen und auf der Westseite an Leitersweiler.

      Die Hoofer Gemarkung hat die Form des Kontinentes Südamerika, wobei der langgestreckte und schmale Südzipfel („Feuerland“ und „Kap Horn“) mit seiner Spitze bis zum Wendalinushof reicht. Hier liegen die Gewanne „Amtmannsheck“, „Lange Steinheck“ und „Seiters Wäldchen“.

      Auf einer Flurkarte aus dem Jahre 1879 (Steuergemeinde Hoof, Landescommissariat und Canton Cusel, sind insgesamt 67 Flurnamen verzeichnet, von denen heute viele gänzlich vergessen sind.

       Schon lange vor den Römern siedelten die Kelten in Hoof

       Die Ausgrabungen 2010 im Vorfeld der Errichtungen der

       Windkraftanlagen an der Gemarkungsgrenze Hoof/Haupersweiler

       brachte Erstaunliches zutage

      Erneuerbare Energien, gerade Windkraftanlagen sind ein vieldiskutiertes und höchst kontrovers gesehenes Thema. Für Archäologen kann sich der Bau solcher Anlagen aber auch als besonderer Glücksfall erweisen. Denn so warfen archäologische Untersuchungen im Vorfeld der Errichtung einer Windkraftanlage zwischen den Gemarkungen Hoof und Haupersweiler im Jahr 2010 ein völlig neues Bild auf die Geschichte der Gemeinden und förderten unerwartete Ergebnisse zutage: Vor den Römern besiedelten bereits die Kelten die sanften, leicht bewaldeten Südhänge von Hoof, was sich nunmehr durch die Ausgrabungen zweifelsfrei beweisen lässt.

      Gemeinhin blickt die Gemeinde Hoof auf eine lange Vergangenheit zurück. So ist es bekannt, dass außerhalb des heutigen Dorfes, nahe der Gemarkung Haupersweiler auf der „Schermeshöhe“ römische Gebäudereste zu finden sind. In der gesamten Region haben Römer zahlreiche Spuren hinterlassen. Vielerorts anzutreffende Flurnamen wie z. B. „Römerswald“ („Remmeswald“), „Römertal“, „Heidenhübel“ oder Ähnliches weisen ganz allgemein auf Funde aus der Römerzeit hin. Fundmeldungen besagen, dass die Fluren im Nordosten von Hoof gelegen, unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zwischen Hoof und Haupersweiler in römischer Zeit besiedelt waren und es dort eine sogenannte „villa rustica“ gelegen haben könnte. „Villa rustica“ nennt kleinere abgeschlossene römische Landgüter mit großem Herrenhaus und mehreren Neben- und Wirtschaftsgebäuden, die sich über die Landwirtschaft und Viehzucht selbst versorgten. Als Standort solcher Anlagen wählten die Römer bevorzugt grüne, leicht bewaldete Gelände in Südhanglage.

      Und eben um ein solches Gebäude handelt es sich bei der Flur „Die Seer“, die – noch zum Gewann Haupersweiler gehörend – direkt an der Gemarkungsgrenze von Hoof liegt. Mit zwei Quellen in unmittelbarer Nähe und weiten Äckern bot sie beste Voraussetzungen für ein solches römisches Landgut oder gar eine kleinere Ansiedlung. Zudem liegen weitere Fundnachrichten über „wie an einer Schnur aufgereiht stehender Tongefäße“ vor, die in einem Wasserriss beobachtet worden waren und mit höchster Wahrscheinlichkeit als Urnengräber eines römischen Friedhofs gedeutet werden können. Die römischen Wurzeln von Hoof sind somit hinlänglich bekannt.

      Nicht schlecht staunten hingegen die Archäologen, als sie bald nach Beginn der Ausgrabungen im Frühjahr 2010 auf kleine Scherben von Tongefäßen stießen, die zweifelsfrei aus der Zeit vor den Römern stammen. Wegen der bekannten Fundmeldungen wurden im Vorfeld des Baus einer Windkraftanlage die umgebende Fläche mit archäologischen Suchgräben durchforstet, um sicherzustellen, dass mit dem Bau der massiven Anlage keine historisch und archäologisch relevanten Funde, oder gar wertvolle Teile der Geschichte Hoofs unwiederbringlich zerstört würden. Hierbei wurden mit einem rückwärts auf der heutigen Erdoberfläche fahrenden Bagger lange Suchschürfen quer über den Bauplatz gezogen und die Erde jeweils bis auf den natürlichen Boden abgetieft. Beobachtet der fortwährend vor dem Bagger stehende Archäologe dabei archäologische Funde, Erdverfärbungen oder sonstige auffällige Strukturen oder Anomalien, wird die Untersuchungsfläche vergrößert, das Beobachtete überprüft und ausgegraben.

      Durch diese Methode der archäologischen Sondierung wurden auf dem Gelände der Flur „Die Seer“ neben Keramikscherben schließlich auch Verfärbungen beobachtet, welche die Herkunft des vorrömischen Fundmaterials erklären konnten: Im lehmigen Boden hatten sich als rötlichbraune Verfärbungen zu erkennen, die Gruben von massiven Holzpfosten eines großen aus Holz gebauten Gebäudes erhalten. Zwar ist das Holz der Pfosten z. T. vollständig vergangen und nicht selten wurden die massiven Hölzer nach der Aufgabe des Hauses wieder aus dem Boden gezogen, denn Holz