dabei.
Dann kommunizierte ich mit der Pflanze und bat sie darum, einen Zweig, ein Blatt oder eine Blüte von ihr mitnehmen zu dürfen. Anschließend ging ich zurück in mein Atelier.
Nach einer rituellen Vorbereitung versetzte ich mich in Trance und begab mich auf die Reise in eine andere Realität. In meiner Vorstellung ging ich zunächst an den Ort zurück, an dem ich die Pflanze gefunden hatte. Nun, im veränderten Bewusstseinszustand, konnte ich ihre Aura sehen, und ich konnte mir ihr sprechen. Ich bat sie darum, mir ihre Weisheit mitzuteilen. Diese Mitteilung geschah allerdings nie unmittelbar und in gesprochener Form, sondern als Offenbarung einer anderen Erscheinungsform der Pflanze.
Warum dies so ist, muss ich kurz erklären: Auf anderen Ebenen als der materiellen haben Lebewesen oft eine andere als die bekannte Erscheinungsform. Dies hängt mit der Komplexität allen Seins und mit der individuellen Wahrnehmung zusammen. Für jemanden, der es gewohnt ist, ausschließlich dreidimensional zu denken, mag dies absurd klingen. Wenn man aber die gewohnte, alltägliche Realität verlässt, begibt man sich auf ein Abenteuer, bei dem gewohnte Denkstrukturen verlassen werden müssen. Jeder, der es wirklich will und der genügend Geduld und Interesse aufbringt, kann solche erstaunlichen und bereichernden Erfahrungen ebenfalls machen. Später wird genau beschrieben, wie das geht.
Doch nun weiter mit der Beschreibung dessen, wie ich an die Weisheit der Bach-Blüten gelangte. Die jeweilige Pflanze riet mir meist, wo und wie ich ihre andere Erscheinungsform finden könne. Der Ort war immer in der so genannten Unteren oder in der Oberen Welt zu finden. Dies ist eine Vorstellung oder Erfahrung aus dem Schamanismus: Schamanen aus allen ursprünglichen Kulturen der Welt kennen die Einteilung der Welt in drei unterschiedliche Bereiche, die Mittlere, die Obere und die Untere Welt. Jede der drei Welten besitzt einen eigenen „Himmel“ und eine eigene „Erde“. Die Mittlere Welt entspricht etwa der Welt unserer alltäglichen Wahrnehmung. In der Oberen Welt leben die spirituellen Meister, Engel und andere „himmlische Wesen“. Die Untere Welt hingegen ist der Ort, an dem die Krafttiere und Ahnen zu Hause sind. Sie mit der Hölle gleichzusetzen, wäre übrigens falsch. Die drei Realitätsebenen sind in der Mythologie durch den „Weltenbaum“ miteinander verbunden.
Auf meinen Trancereisen in diese anderen Welten begleiteten mich meine Krafttiere und andere Helfer. Sie zeigten mir den Weg zu den gesuchten Pflanzen. Wie gesagt, die Pflanzen besitzen in anderen Realitäten auch andere Erscheinungsformen, und die galt es nun zu finden und zu erkennen. Meist nahm ich Tiergestalten wahr, manchmal aber auch menschenähnliche Wesen. Jedenfalls war es immer ein Gestaltwechsel von der Flora in die Fauna, wobei hin und wieder auch Mischwesen vorkommen konnten. Die Weide zeigte sich mir zum Beispiel als Wassernixe. Die Buche erschien mir als weißer Hengst und die Lärche als ein alter, weiser Chinese. All diese Erscheinungsformen oder Wesen aus einer anderen Welt teilten mir in gleichnishafter Form eine bestimmte Erfahrung mit, die zu einer bestimmten Seelen- und Gefühlslage führt. Das Wahrgenommene ist meist mehrdeutig. Das heißt, es gibt sowohl den problematischen Zustand als auch die Lösung desselben wieder. Diese Sicht und Darstellungsweise entspricht der komplexen Wahrheit und Weisheit der Pflanzen.
Nachdem mir das jeweilige Wesen seine Lehre mitgeteilt hatte, bat ich es darum, mein Helfer zu sein und mir das Energiemuster zu übertragen, das ich im nun folgenden Schritt in einem Bild materialisieren wollte. Farbe und Leinwand waren vorbereitet. So konnte ich direkt nach der Erfahrung in eine Art Arbeitstrance überwechseln und es war möglich, das gegebene Energiemuster der Pflanze medial durch mich hindurch fließen zu lassen. Dann konnte ich es auf die Leinwand malen. Die Farben und Formen, die dabei entstanden, überraschten mich oft selbst.
Der nächste Schritt war das Protokoll, das ich sofort verfasste. Manchmal verstand ich den Sinn nicht sofort, und ich brauchte noch etwas Abstand und Zeit zum Reflektieren.
Später nahm ich mir mein Protokoll noch einmal vor und verglich es mit den Schriften von Edward Bach und Mechthild Scheffer. (Scheffer führte das Werk Bachs 1981 im deutschsprachigen Raum ein und entwickelte es weiter.) Immer wieder war ich erstaunt über die vielen Gemeinsamkeiten des von Bach und Scheffer Vorliegenden mit dem, was ich selbst erfahren hatte. Die Seelenthemen waren immer die gleichen. Zwar gab es leichte Abweichungen, aber diese betrafen die Betonung oder Gewichtung des anstehenden Themas. Manchmal wurden mir auch vorwiegend die Ursachen eines Seelenzustandes mitgeteilt, oder aber ein weiterer Aspekt, der bei Bach noch nicht berücksichtigt worden war. Einmal fragte ich nach, warum meine Erfahrungen denn nicht hundertprozentig mit denen von Bach übereinstimmten, und mir wurde von höherer Seite gesagt: „Wenn du den gleichen Text haben willst wie Dr. Bach, dann schreibe ihn doch einfach ab!“ In einem anderen Zusammenhang wollte ich es noch einmal genau wissen und bat um eine Antwort, warum sich das mir von der schwarzen Eidechse über die Olive Mitgeteilte so sehr von Bachs Text unterschied. Die Antwort, die ich erhielt, war aufschlussreich: „Lieber Peter, die Aussage von Dr. Bach war für ihn persönlich zutreffend, genau wie die Eidechse die Aussage genau für dich gemacht hat. Beides ist absolut richtig. Ihr Menschen denkt immer, es gebe nur eine Wahrheit. Aber gerade du müsstest wissen, dass die Wahrheit tief und vielschichtig ist.“
Auf einer der Trancereisen traf ich dann sogar Dr. Edward Bach persönlich, und ich konnte mich mit ihm über unser Projekt unterhalten. Das Erlebnis habe ich im Abschnitt 11 (Elm/Ulme) beschrieben.
Die praktische Arbeit mit den Karten
Wie kann man nun als Therapeut, als Pädagoge oder für sich selbst mit den Bildern arbeiten?
Die Energiemuster wirken direkt auf die Gefühle. Daher bietet sich zum Einstieg an, sich die Karten genau anzuschauen und unter den 38 Bildern dasjenige auszuwählen, welches am meisten gefällt. Die Energiemuster, die auf den Karten abgebildet sind, haben in ihrer äußeren Erscheinung herzlich wenig mit dem Aussehen der dazugehörigen Pflanzen zu tun. Sie erinnern auch nicht an die beschriebene andere Erscheinungsform der Pflanzen. Es handelt sich bei diesen Bildern vielmehr um die Manifestation einer Kraft aus einer höheren Bewusstseinsebene. Da die Bilder ungegenständlich sind, ist es nicht möglich, sie intellektuell zu interpretieren. Die Farben, Formen und Strukturen zwingen dazu, die Auswahl rein gefühlsmäßig zu treffen. Dabei wird der Intellekt bewusst übersprungen. So ist es möglich, durch die Energiemuster und die dazugehörigen Texte Aufschluss über die eigene momentane Seelenlage zu erhalten. Therapeuten bekommen über die Bilder und die Texte eine ideale Methode der Analyse an die Hand, vor allem bei Patienten, die sich sonst eher bedeckt halten.
Der einfachste Weg ist also, ein Bild auszuwählen und den dazugehörigen Text zu lesen. Meist stellt man auf diese Weise spontan einen Bezug her. Im Idealfall wird nämlich so in der äußeren Welt ein Energiemuster wiederentdeckt, das bereits im Inneren existierte. Durch die Aufladung mit Kraft sind diese Energiemuster der Pflanzen keine Bilder oder Gemälde im herkömmlichen Sinne der Kunst. Sie sind viel eher mittelalterlichen oder orthodoxen Ikonen vergleichbar, die nicht wegen ihrer Darstellung, sondern wegen ihrer besonderen Ausstrahlung und teilweise sogar Wunderwirkung verehrt werden.
Die Energiemuster sind Teil vom „Höheren Selbst“. Wenn sie in der äußeren Umgebung wahrgenommen werden, kommt es mit der Schwingungsfrequenz der Seele zu einem Gleichklang.
Es kann aber auch sein, dass die Aussagen des Textes zunächst befremdlich wirken. In dem Fall sollte man die Informationen sich erst einmal setzen lassen.
Leichter zu verstehen und zu verdauen sind die Aussagen, wenn sie gemeinsam mit einem ausgebildeten Therapeuten, einem guten Freund oder einer anderen Vertrauensperson bearbeitet werden. Durch ein reflektierendes Gespräch kann man mit der Energiemustermethode in sehr tiefe, unbewusste Seelenbereiche vordringen.
Zur Erweiterung der Analyse lassen sich bei Bedarf weitere Karten hinzuziehen. Man kann zum Beispiel anschließend aus den Bildern dasjenige aussuchen, das einem am wenigsten gefällt. Es zeigt die abgelehnten Teile der Persönlichkeit auf. Der Tiefenpsychologe Carl Gustav Jung nannte sie den „Schatten“.
Beide Karten sollte man zuerst einzeln interpretieren und sie dann miteinander in Beziehung bringen.
Nachdem man