Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag


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Nicht weit von hier hatten sich Ende des 19. Jh. 200 kretische Män­ner, Frau­en und Kinder in einer ab­gelege­nen Höhle vor den Türken ver­steckt. Sie wur­den entdeckt und an Ort und Stel­le er­mordet. Die Be­deu­tung des Platzes erkennt man daran, dass sich viele Vor­bei­fah­rende bekreuzigen.

Das Heiligtum des Zeus in Amnissós

      Das Heiligtum des Zeus in Amnissós

      Dieser Sandstrand schließt sich östlich des Kaps von Paleo­chóra an, wo Ruinen der Hafenstadt Amnissós ge­funden wur­den (→ Kasten).

      Beherr­schend ist das große Minoa Palace Ho­tel, an mehre­ren Stellen wer­den Wassersportmöglich­keiten, Liege­stühle und Sonnen­schirme angebo­ten, am Ostende gibt es eine bekannte Fisch­ta­verne.

      Anfahrt/Verbindungen Eigenes Fahr­zeug, die Old Road führt meist nahe an der Küs­te ent­lang, Beginn am Venezianischen Hafen von Iráklion. Wer es eilig hat, nimmt die wei­ter landeinwärts verlaufende New Road Rich­tung Ágios Nikólaos und kann an meh­re­ren Ab­fahrten zum Meer abzweigen. West­lich von Goúrnes treffen Old und New Road zu­sammen.

      Bus, Linie 7 fährt ab Eleftherias-Platz zu den Strän­den, Haltestelle beim Kiosk gegenüber vom Hotel Astoria Capsis. Im Strandbereich gibt es mehrere Hal­te­stellen, man muss von der Old Road al­ler­dings noch ein Stück hinun­terlaufen.

      Übernachten **** Minoa Palace, weit­läu­fi­ger Bau direkt am Strand von Am­nissós. Ge­schmackvoll ausgestattet, kühle Halle mit Marmor, großer Infinity Pool mit Pool­bar. Über viele Reise­ver­an­stalter, auch all in­clu­sive. Tel. 2810-380404, www.akshotels.com.

      ** Prince of Lillies, einfaches, fa­mi­lien­ge­führ­tes Hotel am Strand von Kárteros, 10 Auto­minuten vom Flug­platz, von den Flug­zeu­gen hört man aber nur wenig. 38 Zim­mer, gute Taverne, schöner Gar­ten mit Pool, Kin­der­spiel­geräte. Strand in der Nähe, Bus­sta­tion eben­falls. Geeignet, wenn man einen frühen Flieger erreichen will. DZ ca. 40-70 €. Tel. 2810-381645, www.princeoflillies.gr.

      Essen & Trinken Parasiris, alteingeses­se­ne Fischtaverne am östlichen Strand­en­de von Amnissós, große Terrasse mit licht­blau­en Stüh­len und Vorbau direkt am Strand. Bezüglich Qualität gemischte Le­ser­kom­mentare. Tägl. 12-24 Uhr. Tel. 2810-380151.

      „In der gefährlichen Bucht von Amnissós entkam er dem Sturm kaum und an­kerte dort bei der Grotte der Eileithýia ...“ Schon Homer hat die windge­schüt­telte Bucht gekannt, wie diese Zeilen aus der Odyssee zeigen. Aber Am­nissós war bereits seit der Jung­stein­zeit besiedelt, wahrschein­lich wegen eben jener berühmten Grotte, die wenige Kilometer landein­wärts an der Stra­ße nach Episkopí liegt (siehe unten).

      In minoischer Zeit war Amnissós der Hafen von Knossós. Hier erreich­ten die Athener Jünglinge und Mädchen Kreta, die dem Mino­tauros alle neun Jah­ren geopfert wurden (→ Geschichte), und auch sein Bezwinger The­seus soll hier an Land gegangen sein. Erst in späteren Zeiten lief Iráklion Am­nis­sós den Rang ab, die alten Anlagen verfielen und verschlammten. Reste der Ha­fenstadt hat man auf dem Felsenkap Paleochóra in der Mitte zwi­schen den beiden Stränden Karterós und Amnissós ausgegraben (Schild „Amnissos An­tiquities“). Au­ßer überwucherten Grundmauern ver­schiedener Epochen ist aber nichts zu se­hen, jedoch hat man einen schönen Blick auf beide Strand­hälften. Westlich vor dem Kap liegt das eingezäunte Heilig­tum des Zeus Thenátas, erhalten sind außer­dem die ebenfalls einge­zäun­ten Ruinen der minoi­schen Villa Épauli tou krínou (Villa der Lilien) östlich unterhalb des Kaps. Hier fand man zwei Lilienfresken, die zu den bedeutendsten Bei­spielen mi­noi­scher Mal­kunst gezählt werden.

      Zersiedelte Küstenlandschaft ohne Höhe­punkte. Ein Hotel nach dem ande­ren, bis ein­schließlich Mália fest in der Hand des internationalen Pau­schal­tou­rismus. Zwar wurden kilometerlange Uferstraßen mit Fußgän­gerpromena­den neu an­gelegt, doch besonders reiz­voll ist das Spazieren­gehen nicht. In­te­res­san­ter ist das Hinterland mit der Höhle von Skotinó und der Schlucht Aposelémis.

      Anfahrt/Verbindungen Die Old Road zieht sich z. T. nah am Meer entlang, z. T. einige Ki­lo­me­ter landeinwärts, dort führen Stich­stra­ßen zum Meer. Busse von Iráklion nach Má­lia fahren ab Busbahnhof alle 15 Min. von 6-22.45 Uhr, danach noch um 23, 24 und 1 Uhr (→ Mália).

      Zunächst auf etwa 2 km Länge schroffe, schwar­ze Klip­penküste ohne Be­bau­ung. Anschließend der etwa 600 m lange und recht breite Strand von Vathianós Kámpos. Im ersten Teil be­liebte Badezone, da­nach die große All-inclusive-Anlage „Arina Beach Resort“ (Tel. 2815-308800, www.arinabeach.gr).

      Et­was weiter östlich folgt das Stra­ßen­dorf Vathianós Kámpos, fast zu­sam­men­ge­wach­sen mit Kokkíni Cháni. Hier schrumpft der Strand zu kleineren Sand- und Kies­pas­sagen, unterbrochen von längeren Klip­penpartien. An der Durch­gangs­straße bal­len sich Auto­ver­mieter, Bars, Tavernen, Apart­ments und Ho­tels.

      Mitten in dieser touristischen Zone liegen unter einem Kunststoffdach direkt an der Straße die Ausgrabungen des Mégaron Nírou, einer weitläufigen minoi­schen Villa aus der Jüngeren Palastzeit (1700-1450 v. Chr.), die im Auf­bau den gro­ßen mi­noischen Paläs­ten ähnelt. In der Villa wurden vie­le Kultgegenstände gefunden, da­r­unter drei rie­sige Doppel­äxte, die im Ar­chäo­lo­gischen Museum von Iráklion aus­gestellt sind. Gegenüber liegt unterhalb der Straße ein ruhiger Strand.

      Öffnungszeiten Mégaron Nírou, nur nach telefonischer Vereinbarung Mi-Mo 8.30-15 Uhr, Di geschl., Ein­tritt frei. Tel. 2810-762761.

      Water City, Juni bis Aug. tägl. 10-18.30, Mai u. Sept. bis 18 Uhr, Okt. bis 17.30 Uhr, Erw. 27 €, Kind 18,50 € (Online-Ermäßigung). Tel. 2810­781317, www.watercity.gr).

      Essen & Trinken O Manousos, Ma­nou­sos und seine deutsche Ehefrau bieten in Kokkíni Cháni angenehme Atmosphäre und beste Qualität, sowohl bei den mezédes als auch bei den Menüs. Tel. 2810-762350.

      To Kyma & Tzo, zwei Tavernen mit Meer­blick, genau gegenüber vom Mé­ga­ron Nírou.

      Von der Durchgangsstraße führen Stich­straßen zur ausgedehnten Hotel­zo­ne am Meer, wo auch