Heike Götz

Die schönsten Radtouren zwischen den Meeren


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dank der modernen E-Bikes. Viele von uns entdecken die Heimat neu – mit dem Rad oder auch zu Fuß. Die Motive mögen unterschiedlich sein: Bewegung an der frischen Luft, „mal das Auto stehen lassen“, Unternehmungen mit der ganzen Familie. Egal, was Sie dazu treibt, mit dem Fahrrad unseren schönen Norden zu erkunden – es macht Spaß. Nach einer Tour erschöpft, aber glücklich zu sein, macht uns zufrieden. Ganz nebenbei tun wir etwas für unsere Gesundheit und stärken uns für den Alltag.

      Die Radwege sind inzwischen fast überall noch besser ausgebaut und beschildert. Es gibt viel Infrastruktur für Radtouristen, seien es Verleiher von Rädern, sichere Abstellmöglichkeiten oder fahrradfreundliche Übernachtungsmöglichkeiten, das heißt, man wird dort auch für nur eine Nacht gern aufgenommen. Es gibt viele empfohlene Routen auf diversen Internetseiten, Kartenmaterial und GPS-Daten. Sie können sich eine der empfohlenen Strecken raussuchen oder auch nach Lust und Laune eine eigene Tour zusammenstellen. Auch die Länge bestimmen Sie selbst.

      Ich habe für dieses neue Buch zwei weitere Vorschläge für Sie. Es sind wie üblich sehr persönliche Touren geworden und sie haben wieder den Charakter einer Tagesrundtour. Spezielle Kondition oder Ausrüstung sind nicht erforderlich. Ich habe mich nach bestem Wissen und Gewissen bemüht, die Touren und Tipps genau zu beschreiben. Falls das trotzdem an der ein oder anderen Stelle nicht gelungen ist, seien Sie nicht verzagt, sondern suchen Sie sich Ihren eigenen Weg, denn wie heißt es so schön? „Der Weg ist das Ziel.“

      Jede und jeder von Ihnen macht eine eigene Landpartie. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei. Und warten Sie nicht auf ideales Wetter, beste Bedingungen und besonders gute Laune. Einfach losfahren – alles andere ergibt sich schon.

      Ihre Heike Götz

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       Foto: Ingo Wandmacher

       Vorbereitungen

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       Foto: Ingo Wandmacher

       Bevor Sie zu Ihrer Tour starten, gibt es einiges vorzubereiten, was sich meiner Meinung nach bewährt hat. Eigentlich sind es Selbstverständlichkeiten, die ich trotzdem erwähnen möchte, weil sie für das gute Gelingen einer Radtour sehr wichtig sein können.

      1. Bitte überprüfen Sie, ob Ihr Fahrrad funktionstüchtig ist: Sind die Reifen aufgepumpt? Funktionieren Bremsen und Licht? Ist die Sattelhöhe richtig (etwa hüfthoch)?

      2. Nehmen Sie sich eine Luftpumpe, etwas Flickzeug und Werkzeug mit. Es ist ärgerlich, irgendwo auf dem platten Land mit einem Platten zu stehen. Das war´s dann nämlich für heute mit der Tour! Wir nehmen auch immer eine kleine Sani-Tasche mit (Outdoor-Ausrüstung). Im Falle eines Sturzes ist die Erste-Hilfe-Ausrüstung Gold wert.

      3. Wenn Sie wie wir mit dem Auto zum jeweiligen Ausgangspunkt der Radtour fahren, brauchen Sie natürlich einen Fahrradgepäckträger. Achten Sie darauf, dass die Räder wirklich sicher befestigt sind. Vielleicht überprüfen Sie 10 bis 15 Minuten nach dem Losfahren noch einmal die Befestigung.

      4. Schließlich ist die persönliche Ausrüstung für den Fahrradtag wichtig: Meiner Meinung nach ist bei der Kleidung das „Zwiebelprinzip“ sehr gut, also verschiedene Schichten Kleidung, die man bei Bedarf an- oder ausziehen kann. Wichtig finde ich Regenbekleidung, wenn eventuelle Schauer vorhergesagt sind. An der See hat sich wegen des oft unangenehmen Windes eine leichte Mütze (auch im Sommer) bewährt. Spezielle Radfahrerhosen sind bei unseren Genusstouren nicht notwendig.

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       Foto: Ingo Wandmacher

       Beim Radfahren gilt: Der Weg ist das Ziel!

      5. Schließlich nehmen Sie sich etwas zu essen und zu trinken mit. Wasser ist das Beste auf so einer Radtour. Ich empfehle auch, etwas Leckeres für ein Picknick mitzunehmen. Man ist einfach unabhängig von Gaststätten und außerdem macht es viel mehr Spaß, in freier Natur mal wieder ein Picknick zu machen.

      6. Die Tourenauswahl: Bitte passen Sie die Länge der Tour Ihrer Leistungsfähigkeit an. Jede meiner vorgeschlagenen Routen kann man selbstverständlich abwandeln, das heißt verkürzen oder auch mal verlängern. Gehen Sie einfach flexibel mit der Routenplanung um – je nach Tagesform, Wetterlage und der Stimmung der Mitradler. Planen Sie Zeit für Besichtigungen und Pausen ein.

      7. Schließlich möchte ich Ihnen ans Herz legen, achtsam und bewusst Rad zu fahren. Was das bedeutet, kann mein Mann Detlef Lafrentz sehr gut erklären. Er ist Feldenkraislehrer und damit Spezialist für solche Fragen. Deshalb jetzt ein Kapitel von ihm.

      Achtsames Fahrradfahren – Aufmerksamkeit außen und innen

      Achtsames Fahrradfahren hat verschiedene Aspekte. Die geübten und routinierten Radfahrerinnen und Radfahrer unter Ihnen sind sicherlich vertraut mit Fragen des Abstandes zum Vorausfahrenden, mit Vorfahrtsfragen – rechts vor links –, mit Einschätzung der Geschwindigkeit und vielen weiteren Aspekten.

      Beachten Sie aber auch, dass Sie in Freizeit- oder Wochenendlaune bei hoffentlich schönem Wetter und anregenden Erlebnissen leicht den Blick verlieren können für die kleinen Tücken, die sich manchmal schnell vergrößern.

      Plane ich mit ein, dass mein Vorausfahrender möglicherweise plötzlich bremst oder gar fällt? Plane ich mit ein, wenn ich schnell einen Berg hinunterrolle, dass an der Einmündung von rechts ein Fahrzeug kommen kann? Plane ich mit ein, dass zusätzliche Satteltaschen oder Körbe das Lenk-, Fahr- und Bremsverhalten verändern können?

      Machen Sie immer rechtzeitig Pause? Manchmal merken wir erst zu spät, dass wir uns angestrengt haben. Manchmal merken wir erst zu Hause, dass wir den Rücken, den Nacken oder die Schultern einseitig belastet haben. Das ist dann keine wirkliche Erholung.

      Wie können wir Anstrengung vermeiden? Nur dadurch, dass wir immer wieder überprüfen, wie unsere Befindlichkeit ist. Wir sind es oft nicht gewohnt, auf unsere körperlichen Empfindungen zu achten, es sei denn, es gibt irgendwo starke Beschwerden oder gar Schmerz. Sie können die Aufmerksamkeit aber regelmäßig darauf richten, wie Sie sich bewegen und wie Sie sich dabei fühlen. Dieses kann sehr angenehm und entspannend sein.

      Vielleicht beobachten Sie bei einer einfachen und geraden Strecke einmal für einige Zeit, wie Sie ein- und ausatmen. Ohne dabei den Atem in irgendeiner Weise beeinflussen zu wollen. Nur den natürlichen Atem beobachten. Sie werden dabei vielleicht feststellen, dass der Atem manchmal länger ist und manchmal kürzer, manchmal tiefer und manchmal flacher. Vielleicht stellen Sie auch fest, dass es zwischen den Atemzügen Pausen gibt. Und dass diese manchmal sehr kurz sind oder aber auch länger. – Dieses können Sie natürlich wunderbar zuerst zu Hause üben.

      Wenn Sie Fahrrad fahren, können Sie beobachten, ob Sie mit beiden Beinen gleich deutlich oder gleich stark treten. Ob die Schultern sich vielleicht bewegen beim Treten der Pedale. Ob der Druck der beiden Hände am Lenker gleich stark ist. Ob das Gesäß seinen Kontakt zum Sattel verändert in der Bewegung.

      Wenn Sie erst einmal angefangen haben, solche Fragen zu stellen, finden Sie es vielleicht interessant herauszufinden, wie Sie eigentlich Fahrrad fahren. Darüber hinaus vermeiden Sie einseitige Belastungen und Ihre Bewegungen können leichter und effizienter werden.

      Viel Freude beim Ausprobieren!

      Detlef Lafrentz

       Von Brillenschafen, Hähnen und Kultbauern

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