Wolf-Dieter Storl

Borreliose natürlich heilen - eBook


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Erfahrungsberichte zur Kardenkur

       Herxheimer-Reaktion

       Eine altüberlieferte Wurzelkur

       Weitere naturheilkundliche Ansätze zur Behandlung der Borreliose

       Der »Borrelienweg« von R. Müller

       Die Klinghardt-Methode

       Katzenkralle

       Clark-Therapie

       S/C-Therapie: Salz und Vitamin C

       Phythotherapeutische Borreliosetherapie nach Stephen H. Buhner

       Japanischer Staudenknöterich

       Weitere Therapeutika für Borreliose

       Hahnemann und das syphilitische Miasma

       Lebenskraft und Miasmalehre

       Merkur und die neue Syphilis

       Wortzauber

       Homöopathika bei Borreliose

       Der Fluch des Sonnengottes

       Böse Sterne

       Heiliges Holz oder Quecksilber?

       Guajakholzbaum

       Geburtsstunde der chemischen Antibiose

       Durch Spirochäten verursachter Kulturwandel

       King’s Grace Oyntement

       Paradigmawechsel

       Wiederkehr der Kräuter

       Anhang

       Lymph- und Milzpflanzen

       Bei uns wachsende immunstärkende Pflanzen

       Schwitzkräuter und ausleitende Phytotherapeutika

       Ausleitende, lymphreinigende Kräuter

       Syphilispflanzen der Indianer

      Literaturverzeichnis

      Register

      Die Ärzte sollen sich nicht wundern, dass die Natur mehr ist als ihre Kunst.

       Denn was reicht an die Kräfte der Natur heran?

      Wer in ihnen nicht bewandert ist, der beherrscht auch nicht die Heilkunst.

      In einem Kraut liegt mehr Tugend und Kraft als in allen Folianten,

       die auf den hohen Schulen gelesen werden

      und denen auch keine lange Lebensdauer beschieden ist.

      Paracelsus, »Lebendiges Erbe«

      Willst du das eigene Wesen erkennen,

      Sieh dich in der Welt nach allen Seiten um.

      Willst du die Welt wahrhaft durchschauen,

      Blick in die Tiefen der eigenen Seele.

      Rudolf Steiner, »Wahrspruchworte«

      VORWORT: VOM HOHEN ROSS GEFALLEN

      In diesem Buch geht es um eine neue Volkskrankheit, die allmählich epidemische Ausmaße anzunehmen scheint: die Borreliose.

      Borreliose ist in. Die Publikationen zum Thema häufen sich. Meistens sind es schulmedizinkonforme Abhandlungen, Analysen, die der gegenwärtigen kulturellen Konstruktion der Wirklichkeit verpflichtet sind und den wissenschaftlich-objektiven Rahmen nicht sprengen. Die Vektoren – Zeckenbiss und anschließende Borrelieninfektion – werden aufgezeigt, Diagnosen gestellt und schließlich eine wissenschaftlich vertretbare Lösung angeboten. Diese heißt dann Antibiotika. Leider wirken diese Wundermittel bei der Borreliose kaum. Diese cleveren Bakterien vermögen unseren schärfsten Waffen, den Antibiotika, Paroli zu bieten. Sind diese Kleinlebewesen vielleicht doch nicht so unintelligent und primitiv, wie wir meinen?

      Wo wenig hilft, da sollte mehr helfen. »Truppenverstärkung« ist angesagt! Noch größere Mengen und eine länger dauernde Anwendung von Mikrobenkillern scheint das Einzige zu sein, was der Schulmedizin dazu einfällt. Dass die Borreliose möglicherweise ein weiteres Indiz dafür ist, dass wir am Ende des Antibiotikazeitalters angelangt sind, fällt ihr schwer zuzugeben. Auch die Komplementärmedizin hat Schwierigkeiten, einen eigenen Ansatz zu finden. Wie Sancho Pansa trottet sie auf ihrem »alternativen« Esel hinter dem stolzen schulmedizinischen Don Quijote einher. Die Richtung ist dieselbe. In ihrem Sack schleppt sie eine verwirrende Vielzahl von »natürlicheren« Mitteln. Beide Ansätze jedoch, die schulmedizinische wie auch die alternative, bleiben dem offiziell sanktionierten wissenschaftlichen Weltbild verhaftet. Die Situation ist ein gefundenes Fressen für Scharlatane und Quacksalber, die alle möglichen Wundermittel anbieten. Es ist Zeit für einen wirklich neuen Ansatz.

      In der Ethnologie und Kulturanthropologie ist man sich bewusst, dass es auch andere Erklärungsmodelle für Krankheit und andere Methoden der Heilung gibt als jene, die unsere Schulmedizin – die sich inzwischen »Biomedizin« nennt – im Angebot hat. Lange zweifelte niemand daran, dass die moderne westliche Schulmedizin in ihrer Methode »objektiv« ist, frei von Metaphysik, unangreifbar und einwandfrei wissenschaftlich bewiesen (Pfleiderer 1995: 45). Im Gegensatz dazu galten die Heilsysteme der nichtwestlichen Ethnien – der »traditionellen Völker«, der »Eingeborenen«, der »Wilden« – als auf Aberglauben beruhend, empirisch-wissenschaftlich nicht nachweisbar und von irrationalen Vorstellungen und Handlungen geprägt. Bei näherer Betrachtung stellt sich diese Auffassung jedoch als ethnozentristisches Vorurteil heraus, als eine aus Unwissen gespeiste kulturelle Überheblichkeit. Immer wieder konnten die völkerkundlichen Feldforscher belegen, dass nicht nur die Mediziner aus nichtwestlichen Hochkulturen – traditionelle chinesische Heiler oder indisch ayurvedische Ärzte – sehr gut und erfolgreich mit für westliche Begriffe nicht nachvollziehbaren Modellen arbeiten, sondern dass auch Kräuterweiber, trommelnde und tanzende indianische Medizinleute, Giftgebräu mischende und Ahnengeister beschwörende afrikanische »Hexendoktoren«, mit bewusstseinsverändernden Pflanzen hantierende südamerikanische Curanderos, ekstatische sibirische Schamanen und andere Heiler der »schriftlosen Völker« beachtenswerte Heilerfolge vorweisen können. Das wird inzwischen auch von Resolutionen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unesco anerkannt. Schon 1976 würdigte die WHO die wesentliche Rolle, die traditionelle Heiler bei der Sicherung der Gesundheitsvorsorge bei über der Hälfte der Weltbevölkerung spielen (Foster/Johnson 2006: 10). Anlässlich der Konferenz von Alma Ater (Kasachstan, 1978) forderte die WHO eine Aufwertung der traditionellen Medizin und deren Integration in die moderne Medizin (Heinrich 2001: 2).

      Aus ethnomedizinischer Sicht ist die Schulmedizin eben nicht die letzte Instanz, was Heilung und Medizin betrifft. Sie hat keinen Alleingültigkeitsanspruch, sondern stellt, genauso wie die anderen Heilkunden, lediglich eine von vielen möglichen Gesichtspunkten dar. Auch sie ist kulturell geprägt, ist eine kulturelle Konstruktion, ist Produkt bestimmter geschichtlicher und gesellschaftlicher Prozesse. Unsere medizinische Forschung »entdeckt« nicht gegebene, objektiv vorliegende Fakten, sondern »produziert« diese Fakten durch die Interaktion zwischen Forschern und Gegenstand. Ohne dass sie sich dessen bewusst ist, geht sie a priori von begrifflichen Grundannahmen aus, die nicht hinterfragt werden.

      Schamanische Heiler.

      Dazu zählen etwa:

      • die Aufstellung von Gegensatzpaaren: Natur versus menschliche Kultur, Körper versus Geist, Individuum versus