Beweis
6.1.2Zweiter Beweis
6.1.3Dritter Beweis
6.1.4Der Unsterblichkeitsbeweis im Phaidros
6.2Das Problem mit der Seele
6.3Das Problem mit der Unsterblichkeit
7.Platon und die Funktionen der Seele
7.1Die Seelenteile
7.1.1Das Vernünftige und das Begehrende
7.1.2Das Strebende
7.2Die Seelenvermögen
7.3Ist der Philosoph notwendigerweise glücklich?
7.4Die Erkenntnisfunktion der Seele – Das Liniengleichnis
7.5Die Bedeutung des Liniengleichnisses
7.6Der Begriff der Seele als Funktionszentrum des Lebens
7.7Die Weiterentwicklung der Vorstellung von der funktionalen Seelenordnung
8.Wahrnehmung und Erkenntnis – Vernunft und Sinn
8.1Wandel des Sichtbaren – Gleichbleiben der Vernunft
8.2Was ist Erkenntnis?
8.2.1Erkenntnis ist Wahrnehmung
8.2.2Erkenntnis liegt in der richtigen Vorstellung
8.2.3Erkenntnis ist „mit Erklärung verbundene richtige Vorstellung“
8.3Was also ist Erkenntnis?
9.Grund und Ursache
9.1Die Grundlegung der Unterscheidung von Grund und Ursache
9.1.1Warum sitzt Sokrates im Gefängnis?
9.1.2Sokrates und seine Knochen
9.1.3Die Unterscheidung von Gründen und Ursachen als Schlüsselstelle des Phaidon
9.2Die Frage nach den Gründen
9.2.1Teleologische Erklärungsarten
9.2.2Verschiedene Erklärungen aufgrund unterschiedlicher Ursachen
9.2.3Kausale und finale Gründe
9.2.4Die Kritik an nicht-kausalen Gründen und der Determinismus
10.Idee und Erkenntnis
10.1Die Einführung der „Ideen“ im Phaidon
10.2Die Ideen als Erkenntnisprinzipien
10.3Idee und Wirklichkeit der Welt
10.4Die Kritik an den Ideen im Parmenides
10.4.1Die Teilbarkeit von Begriffen
10.4.2Die Ideenkaskade
10.4.3Gedanken und Urbilder
10.4.4Idee und Erkenntnis
11.Idee und Wissen
11.1Die ungeschriebene Lehre
11.2Die Ideen und die Sachen
11.2.1Die Dinge, die Ideen und ihre Erkenntnis
11.2.2Das „Wie“ und das „Was“ der Dinge
11.3Platon und seine Ideenlehre
11.3.1Klassen von Ideen
11.3.2Die Systematik der Erkenntnis
11.4Die Ideen selbst und ihre „eigene Welt“
11.5Ideen und Wissen
11.6Das Problem mit dem Anfang
12.Ethik und Gerechtigkeit
12.1Der Sophist Thrasymachos und das Recht des Stärkeren
12.1.1Die Frage nach der Gerechtigkeit
12.1.2Die Macht des Stärkeren
12.1.3Das Ressentiment und die tradierte Moral
12.2Der vollkommen Ungerechte
12.2.1Der Ursprung der Gerechtigkeit
12.2.2Die Furcht, erwischt zu werden
12.2.3Ist der Ungerechte der Glücklichere?
12.3Die Frage nach dem Guten
13.Platon und die politische Freiheit
13.1Die Verfassungen und die Freiheit
13.1.1Die gute Stadt und die schlechten Staaten
13.1.2Die Demokratie
13.1.3Die Freiheit
13.2Der Kreislauf der Verfassungen
13.3Platon und die Demokratie
13.4Platon und die Freiheit
13.5Der Mythos des Pamphyliers Er
Kommentiertes Literaturverzeichnis
Textausgaben
Handbücher und Lexika
Kommentare
Überblicksdarstellungen
Wichtige Monographien
Sammelbände
Weitere Literatur
den Sich-Unterredenden
Die Musen Kalliope und Urania lassen sich nach einer Geschichte Platons aus dem Phaidros (258e–259d) regelmäßig von den Zikaden darüber unterrichten, wer philosophisch lebt. Das grillende Gezirpe im Hintergrund des Ilissos, an dessen Lauf sich Phaidros und Sokrates eingefunden haben, surrt die Verweilenden in den Schlaf wie die Schafe, und ihr Singen gleicht einem Gelächter – es sei denn, es wird in ihrer Gegenwart philosophiert: Dann unterhalten sich die Zikaden über das Gesprochene und erzählen den Musen davon.
Gewiss ist, dass es schon sehr viele Einführungen in das Werk Platons und seine Philosophie gibt, ebenso aber können wir mit Berechtigung sagen, dass es niemals genug sein können. Platon steht am Anfang der paganen Philosophie, der schriftlichen und überlieferten Auseinandersetzung mit den Grundfragen des menschlichen Lebens, Denkens, Wissens und Handelns – Themen also, welche sich immer wieder neu stellen, vor allem in Zeiten, in denen eine Reflexion auf ihre Bedingungen alles andere als selbstverständlich ist.
Platon als das größte philosophische Genie zu bezeichnen, ist fast schon eine Untertreibung. Er war nämlich ebenso einer der besten Literaten überhaupt, worauf philologisch gebildete Leser sehr gerne hinweisen. Dabei zeichnet sich die Art seines Schreibens und Philosophierens durch eine extreme Offenheit aus. Die meisten seiner Dialoge sind einfach zu lesen, verbergen aber unter der Oberfläche unauslotbare Tiefenschichten, die zu einer Fülle an Verstehensdeutungen führten und immer noch führen. Nachdem man ab dem späten 17. Jahrhundert angefangen hatte, die Texte in ihrem Wortlaut zu sichern, hat die Forschung entsprechend divergierende Platonbilder hervorgebracht: Sollen wir uns mehr auf eine Gesamtinterpretation verständigen? Oder steht jeder Text, jedes Argument für sich? Gibt es Überzeugungen Platons, die sich aus seinen Texten herauslesen lassen? Kannte er ein großes System, das er in seinem Werk aber nur in Andeutungen versteckte?