Themas an. Zudem wird beschrieben, wie begründete Schwerpunkte innerhalb der Sachanalyse gebildet werden können (Kapitel 3).
Anschließend stellen die Autoren eine strukturierte Analyse gegenwärtiger fachdidaktischer Ansätze und Perspektiven vor (Kapitel 4). Dies geschieht in einheitlicher Darstellungsweise in vierzehn Schritten:
•Charakterisierendes Zitat
•Arbeitsfragen zum Überprüfen der Kriterien
•Problemlage des fachdidaktischen Ansatzes
•Ziele
•Konzeptioneller Schwerpunkt
•Schaubild/Grafik
•Didaktische Prinzipien
•Methodische Prinzipien
•Kompetenzerwerb
•Konkretion anhand eines Beispielthemas
•Chancen
•Grenzen
•Chancen/Grenzen im Hinblick auf inklusive Klassen
•Eignung für Schulstufen
Die Auswahl der hier vorgestellten fachdidaktischen Perspektiven begründet sich durch die in Kapitel 2 vorgelegten Kriterien sowie durch die in Seminaren und in der Schule erprobten religionspädagogischen Umsetzungsmöglichkeiten.24
Jeder fachdidaktische Ansatz wird hinsichtlich der ihn auszeichnenden Perspektiven hinsichtlich eines möglichen Kompetenzerwerbs im Religionsunterricht dargestellt. Das Referenzkriterium bilden dabei die Kompetenzen religiöser Bildung, wie sie vom Comenius-Institut formuliert und in den Orientierungsrahmen der EKD sowie in die Lehrpläne der einzelnen Bundesländer übernommen wurden.
In jedem Kapitel wird zudem aufgezeigt, wie sich aus dem fachdidaktischem Ansatz selbst und dessen didaktischen Prinzipien ein Instrumentarium konstruieren lässt, das für die Unterrichtsplanung hilfreich genutzt werden kann. Verdeutlicht wird dies anhand eines Beispielthemas. Anstelle eines gleich bleibenden Unterrichtsbeispiels für alle Ansätze, wird hier ein breites Spektrum an Unterrichtsthemen aufgezeigt. Aufgrund ähnlicher didaktischer Vorgehensweisen in unterschiedlichen Perspektiven wäre sonst inhaltlich Identisches aufgeführt worden, z.B. die exegetischen Grundlagen bei den elementaren Strukturen der Elementarisierung und innerhalb der kindertheologischen Perspektive („Theologie für Kinder“).
Im letzten Kapitel des Buches (Kapitel 5) stehen Übungsaufgaben zu allen fachdidaktischen Ansätzen und Perspektiven für die Seminararbeit oder für das Selbststudium bereit. Sie sind unter dem auf der Titelseite angegebenen Link auch im A4-Format als Arbeitsblätter ausdruckbar.
1 Werner Jank/Hilbert Meyer: Didaktische Modelle, Berlin 9, 2009, 9. Auflage, 31.
2 Vgl. Christian Grethlein: Fachdidaktik Religion. Evangelischer Religionsunterricht in Studium und Praxis, Göttingen 2005, Vorwort.
3 Zwischen Konzeptionen, didaktischen Strukturen und Dimensionen wird unterschieden in: Peter Biehl/Martin Rothgangel: Hat die Rede von Konzeptionen noch ihr Recht?, in: Horst Rupp/Reinhard Wunderlich/Manfred L. Pirner (Hrsg.): Denk-würdige Stationen der Religionspädagogik, Jena 2005, 427–442.
4 Zwischen Konzeptionen, Dimensionen und Prinzipien wird unterschieden in: Christina Kalloch/Stephan Leimgruber/Ulrich Schwab: Lehrbuch der Religionsdidaktik. Für Studium und Praxis in Ökumenischer Perspektive, Freiburg im Breisgau 2009.
5 Zwischen Konzeptionen, Organisationsformen, Ansätzen und Lernformen unterscheidet Rudolf Englert: Bloß Moden oder mehr? Ein systematischer Überblick über die Konzeptionen des Religionsunterrichts der vergangenen Jahre, in: KatBl 136 (2011), 296–303.
6 Gerhard Büttner: Die Kindertheologie und die Theologie, JBKTh 11 (2012), 11f. Vgl. auch zum Begriff des „Programms«: Veit-Jakobus Dieterich (Hrsg.): Theologisieren mit Jugendlichen. Ein Programm für Schule und Kirche, Stuttgart 2012.
7 Anton A. Bucher: Kindertheologie: Provokation? Romantizismus? Neues Paradigma?, in: Ders. u.a. (Hrsg.): „Mittendrin ist Gott“. Kinder denken nach über Gott, Leben und Tod, in: JBKTh 1 (2002), 9–27.
8 Bernhard Grümme/Hartmut Lenhard/Manfred Pirner: Religionsunterricht neu denken? Zur Einführung, in: Bernhard Grümme/Hartmut Lenhard/Manfred Pirner (Hrsg.): Religionsunterricht neu denken. Innovative Ansätze und Perspektiven der Religionsdidaktik, 11.
9 Vgl. Grümme/Lenhard/Pirner: Religionsunterricht neu denken?, 9–13.
10 Joachim Kunstmann: Religionspädagogik. Eine Einführung, Tübingen/Basel 2004, 49.
11 Grümme/Lenhard/Pirner: Religionsunterricht neu denken?, 10–11.
12 Kunstmann: Religionspädagogik, 49.
13 Grümme/Lenhard/Pirner: Religionsunterricht neu denken?, 11.
14 Ebd.
15 Ebd.
16 Rudolf Englert: Religionsdidaktik wohin? Versuch einer Bilanz, in: Grümme/Lenhard/Pirner (Hrsg.): Religionsunterricht neu denken, 247–258, hier 247.
17 Ebd.
18 Rudolf Englert kategorisiert weiter zwischen grundlegenden Religionsdidaktiken (z.B. Elementarisierung), die als „fachliche Rahmenkonzepte“ einsetzbare Instrumentarien darstellen, pointierten Religionsdidaktiken, die als Re-Interpretation von „Muttertheorien“ wahrgenommen werden (wie die Symbolisierungs- und Zeichendidaktik) und dimensionalen Religionsdidaktiken die eine bestimmte Dimension religionspädagogischer Arbeit betonen, wie z.B. das interkulturelle Lernen oder das Lernen an und mit Medien, aber auch die Performative Religionsdidaktik, Kinder- und Jugendtheologie. Dies wird bei der Darstellung der einzelnen religionsdidaktischen Ansätze berücksichtigt, indem auf die konzeptionelle Reichweite jeweils bei den Chancen und Grenzen Bezug genommen wird.
19 Werner Jank/Hilbert Meyer: Didaktische Modelle, 306.
20 Vgl. zur theologischen Begründung didaktischer und methodischer Perspektiven in historischer Hinsicht: Stefanie Pfister: Religion an Realschulen. Eine historisch-religionspädagogische Studie zum mittleren Schulwesen (APrTh, Bd. 58), Leipzig 2015.
21 Vgl. Hilbert Meyer: Unterrichtsmethoden, I. Theorieband, Berlin 2013, 46. Obwohl didaktische Prinzipien stets auch methodische Prinzipien nach sich ziehen (vgl. dazu insgesamt Jank/Meyer: Didaktische Modelle, bes. 267 und 293), werden in dem vorliegenden Handbuch die didaktischen von den methodischen Prinzipien getrennt dargestellt. Sonst könnten z.B. Methoden, die sich nicht direkt aus didaktischen Prinzipien ergeben, bei einer zusammenfassenden Darstellung nicht erfasst werden.
22 Vgl. Christian Grethlein: Methodischer Grundkurs für den Religionsunterricht. Kurze Darstellung der 20 wichtigsten Methoden im Religionsunterricht der Sekundarstunde 1 und 2, Leipzig 2007, 2. Auflage, sowie Gottfried Adam/Rainer Lachmann (Hrsg.): Methodisches Kompendium für den Religionsunterricht 1 und 2, 5. und 3. Aufl. Göttingen 2010.
23 Lee S. Shulman: The wisdom of Practice, Essays on teaching, learning, and learning to teach, San Francisco 2004; Rainer Bromme: Kompetenzen, Funktionen und unterrichtliches Handeln des Lehrers, in: Franz E. Weinert (Hrsg.): Psychologie des Unterrichts und der Schule. Enzyklopädie der Psychologie Serie I, Bd. 3, Göttingen 1997, 177–212, hier: 199.
24 Es erfolgt keine Unterteilung nach hermeneutisch oder rezeptionsästhetisch orientierten fachdidaktischen Ansätzen, da mittlerweile sämtliche Ansätze Hermeneutik und Rezeptionsästhetik miteinander verbinden.
2. Kriterien einer fachdidaktischen Orientierung
1. Der fachdidaktische Ansatz erlaubt sowohl den Lehrkräften als auch den SchülerInnen