4.5.4 Im Fokus: Das Jugendamt
4.6 Gemeinnützige Träger der Sozialen Arbeit
4.6.1 Wohlfahrtsverbände
4.6.2 Jugendverbände
4.6.3 Selbsthilfe- und Initiativgruppen
4.7 Gewerbliche Träger
4.8 Weitere Dachorganisationen der Sozialen Arbeit
4.8.1 Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.
4.8.2 Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ
4.9 Selbstorganisation(en) der Fachkräfte der Sozialen Arbeit
5 Finanzierung der Organisationen der Sozialen Arbeit
5.1 Ohne Moos nix los! Grundlagen der Finanzierung der Sozialen Arbeit
5.2 Finanzierung durch öffentliche Mittel
5.2.1 Direkte Finanzierungsformen – Objektfinanzierung
5.2.2 Indirekte Finanzierungsformen – Subjektfinanzierung
5.3 Finanzierung durch nicht-öffentliche Mittel
5.3.1 Private Mittel
5.3.2 Eigenmittel der Organisationen
6 Von der Theorie in die Praxis: Konsequenzen für das Handeln in Organisationen der Sozialen Arbeit
6.1 Organisationen sind allgegenwärtig
6.1.1 Studium /Berufseinstieg
6.1.2 Berufsleben
6.2 Zu guter Letzt
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches
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In den einzelnen Kapiteln gibt es Übungsaufgaben und Reflexionsfragen. Beispiellösungen finden Sie auf der Homepage des Ernst Reinhardt Verlages und der UTB GmbH bei der Darstellung dieses Titels: www.reinhardt-verlag.de, www.utb.de
1 Die Doppelbedeutung von Organisation(en) in der Sozialen Arbeit
Für Studierende und Fachkräfte der Sozialen Arbeit gibt es in mehrfacher Hinsicht die Notwendigkeit, sich mit Organisation(en) in der Sozialen Arbeit auseinanderzusetzen. Um in der heterogenen Organisationslandschaft der Sozialen Arbeit, mit beispielsweise Jugendamt, freien Trägern und Lobbyorganisationen, den Überblick zu behalten, benötigen Fachkräfte ein allgemeines Wissen über die grundlegende Systematik der Organisationsstrukturen und die zentralen Organisationen in der Sozialen Arbeit, über die sozialpolitisch den Organisationen jeweils zugewiesenen Aufgaben und die damit verbundenen Erwartungen sowie über ihre Finanzierung. Zudem handeln die Fachkräfte in diesen Organisationen. Um das eigene Handeln in Organisationen reflektieren, organisationsbedingte Phänomene und den Zusammenhang von Organisation und Professionalität in der Sozialen Arbeit verstehen zu können, ist daher auch eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Organisation als solche erforderlich. Darüber hinaus stehen die Organisationen der Sozialen Arbeit vor der Frage, wie sie ihre Abläufe und (Teil-)Aufgaben organisieren, damit die jeweiligen Organisationsziele möglichst effizient erreicht werden können und für die Mitarbeitenden eine gewisse Handlungssicherheit gegeben ist. Für diese Aufgabe der Organisationsgestaltung sind organisationstheoretische Kenntnisse hilfreich. Dabei ist es erforderlich, die Besonderheiten der Sozialen Arbeit, wie beispielsweise das doppelte Mandat, zu reflektieren, damit die jeweiligen Strukturen und Abläufe sich ermöglichend und nicht be- oder gar verhindernd auf das professionelle Handeln der Fachkräfte auswirken. Fachkräfte der Sozialen Arbeit benötigen also auch ein organisationsbezogenes Wissen. Zusammengenommen sind damit ein allgemeines Wissen über die Organisationen in der Sozialen Arbeit und ein spezifisches Wissen über Organisation in der Sozialen Arbeit zentrale Bestandteile von Professionalität.
Stellen Sie sich vor: In der Einführungswoche Ihres Bachelorstudiums der Sozialen Arbeit werden Ihnen an einem Vormittag der allgemeine Studienverlauf und die Modulübersicht vorgestellt. Von den vielen Theorien, Konzepten, Handlungsfeldern und Methoden, mit denen Sie sich in den nächsten Semestern auseinandersetzen sollen, und den umfangreichen Kompetenzen, die Sie in den Vorlesungen, Seminaren und Praxisphasen erwerben sollen, raucht Ihnen schon bald der Kopf. Gleichzeitig freuen Sie sich insbesondere auf die Veranstaltungen zum Auftrag der Sozialen Arbeit und zu ihren Zielgruppen. Auch auf die Auseinandersetzungen mit den Theorien und Handlungsmethoden der Sozialen Arbeit sind Sie gespannt und hoffen, in diesen Seminaren das Handwerkszeug für Ihre spätere Arbeit in der Praxis zu lernen. Die Relevanz eines Moduls und seiner Inhalte erklärt sich Ihnen jedoch nicht unmittelbar: In diesem Modul geht es um die organisationsbezogenen, strukturellen und ökonomischen Grundlagen der Sozialen Arbeit. Zwar können Sie nachvollziehen, dass es wichtig ist, die Organisations- und Finanzierungsstrukturen der Sozialen Arbeit allgemein zu kennen. Aber mehr als Rahmenbedingungen für Ihr Handeln in der Sozialen Arbeit sind diese Strukturen doch nicht, oder? Was haben die Organisationsstrukturen darüber hinaus mit Ihren fachlichen Handlungsmöglichkeiten in der Praxis zu tun? Gibt es hier Zusammenhänge oder Wechselwirkungen und wenn ja, welche?
Überlegen und diskutieren Sie:
Welche Assoziationen und / oder ggf. Erinnerungen an Ihre Einführungswoche weckt das beschriebene Szenario in Ihnen?
Welchen Platz auf der Beliebtheitsskala nehmen organisationsbezogene Vorlesungen und Seminare bislang bei Ihnen ein und warum?
Was spricht aus Ihrer Sicht dafür, dass Sie sich mit Organisation(en) in der Sozialen Arbeit befassen?
1.1 Organisationen sind allgegenwärtig
Organisation(en) sind in der Praxis der Sozialen Arbeit allgegenwärtig. Nicht zuletzt deswegen muss die Frage, warum sich (angehende) SozialarbeiterInnen mit Organisation(en) in der Sozialen Arbeit auseinandersetzen sollen, aus verschiedenen Perspektiven beantwortet werden. Zunächst eine naheliegende, quasi offenkundige Antwort: SozialarbeiterInnen sollten sich mit den Organisationen der Sozialen Arbeit befassen, weil die Institutionalisierung und damit eng verknüpft