im Zuge von Übernachtungen nur zum Teil erfasst, da zwar die Aufwendungen im Zuge von Übernachtungen in entgeltlichen Unterkünften zur Gänze einbezogen wurden, die monetäre Bedeutung von Aktivitäten bei Übernachtungen in unentgeltlichen Unterkünften erfolgte jedoch nur teilweise.
Das TSA-Konzept hingegen verlangt
• die vollständige Berücksichtigung von Aufwendungen im Zuge von Aufenthalten in unentgeltlichen Unterkünften (Verwandten- und Bekanntenbesuche, ohne Zweitwohnungen und Wochenendhäuser), sowie zusätzlich die Berücksichtigung von
• Aufwendungen im Zuge von Aufenthalten in Zweitwohnungen bzw. Wochenendhäusern und
• jene im Zuge von Tagesausflügen.
Dadurch erhöht sich die bisher für den Binnenreiseverkehr ausgewiesene Summe deutlich.
Die dargestellten Basisdaten des TSA beziehen sich auf die Jahre 2005 bis 2007. Im Jahr 2007 entfielen laut TSA-Ergebnissen von den Gesamtausgaben für Urlaubs- und Geschäftsreisen sowie Verwandten- und Bekanntenbesuche in der Größenordnung von 30,367 Mrd. EUR (2005: 28,052 Mrd. EUR) 50,3% auf ausländische Besucher, 46,5% auf inländische Reisende und 3,2% auf die Ausgaben der Inländer in Wochenendhäusern bzw. Zweitwohnungen entfallen (Abbildung 17).
Die Ausgaben der inländischen Reisenden für in Österreich gelegene Ziele sind zu 58,9% den übernachtendenden Touristen und zu 41,1% den Tagesbesuchern zuzurechnen, wogegen bei den ausländischen Besuchern rund 87.8% der Aufwendungen auf den Übernachtungstourismus entfallen.
Von den Ausgaben der Österreicher für Inlandsreisen entfallen auf den Reisezweck „Urlaub“ 77,4% und auf Geschäftsreisen 22,6%. Bei den Geschäftsreisenden sind die Aufwendungen für Tagesausflüge dominant, wogegen bei den Urlaubsreisenden die Aufwendungen für Übernachtungsreisen jene für Tagesreisen übersteigen.
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Abbildung 17: Hauptergebnisse des Tourismussatellitenkontos (TSA) für Österreich
Quelle: WIFO (Österreichisches Insitut für Wirtschaftsforschung) 2009
Die Ermittlung der direkten Wertschöpfungseffekte des Tourismus ergab laut TSA-Konzept für das Jahr 2007 ein Volumen in der Größenordnung von 14,553 Mrd. EUR (+5,2% gegenüber 2006). Wird diese Größenordnung zum BIP in Beziehung gesetzt, ergibt sich rein rechnerisch ein Anteil von 5,4% (2006: 5,4%).
In Bezug auf die Verteilung der Gesamtaufwendungen auf die verschiedenen Güter und Dienstleistungen im Jahr 2007 machten die Dienstleistungen des Beherbergungswesens mit über einem Drittel die größte Position aus, gefolgt von den Restaurant- und Gaststättendiensten mit einem Anteil von rund einem Viertel (Abbildung 18).
Für die Dienstleistungen des Transportwesens wurde im Jahr 2007 mit 11,8% der Gesamtausgaben ein höherer Betrag als für die Leistungen des Kultur-, Unterhaltungs- und sonstigen Dienstleistungssektors (insgesamt 7,1%) aufgewendet.
Insgesamt entfielen auf die tourismuscharakteristischen Aufwendungen rund 80% der Gesamtausgaben. Der Anteil der tourismusverwandten und nichttourismusspezifischen Produktionsbereiche machte ca. 20% des gesamten touristischen|59◄ ►60| Konsums aus, wobei davon etwas mehr als die Hälfte (55%) für Dienstleistungen verausgabt wurde.
Abbildung 18: Touristischer Konsum nach Produkten im Jahr 2007
Quelle: Statistik Austria, WIFO 2009. Daten. Rundungen können Rechendifferenzen ergeben. – 1) Urlaubs- und Geschäftsreisen; einschliesslich Verwandten- und Bekanntenbesuche; Aufwendungen bzw. „fiktive“ Miete. – 2) einschliesslich Strassenbahn, Schnellbahn, Autobus, Taxi & Parkhäuser, Betrieb von Bahnhöfen bzw. Flughäfen. – 3) Nur Spannen;Package-Teile sind in den jeweiligen Dienstleistungen enthalten (z. B. bei Buchung einer Schiffskreuzfahrt in einem Reisebüro: Die Dienstleistung wird dem „Wasserverkehr“ zugerechnet, die Position „Spanne“ verbleibt unter „Reisebüros bzw. -veranstalter“).
Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus bzw. sein Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung ist eine wichtige Kennziffer für die Wirtschaftspolitik. Zur Ermittlung dieser zentralen Kennziffer sind die TSA-Ergebnisse mit Berücksichtigung aller durch den Tourismus ausgelösten direkten und indirekten Effekte, aber unter Ausschluss der Dienst- und Geschäftsreisen darzustellen. Bei der Anwendung der Input-Output-Multiplikatoren auf die korrigierten TSA-Ergebnisse ergaben sich für das Jahr 2007 direkte und indirekte Wertschöpfungseffekte von 22,29 Mrd. EUR. Damit belief sich der Beitrag des Tourismus zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung (BIP) auf 8,2% (Abbildung 19). Für die Jahre 2008 und 2009 werden 8,4% bzw. 8,2% prognostiziert.
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Abbildung 19: Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Tourismus und Verkehr in Österreich
Quelle: Statistik Austria, WIFO 2009; – 1) Ohne Dienst- und Geschäftsreisen
Obwohl die Input-Output-Analyse durch ihre restriktiven Annahmen (z.B. keine Substitutionsmöglichkeiten und Skalenerträge oder fehlende Auslastungsüberlegungen) Unschärfen für das Ergebnis bedeutet, ist sie dennoch die einzige Methode, die eine systematische Erfassung aller direkten und indirekten Wertschöpfungseffekte des Tourismus erlaubt.
Im Hinblick auf die Ermittlung der volkswirtschaftlichen Bedeutung von Tourismus und Freizeit muss der Freizeitkonsum der Österreicher am Wohnort noch zusätzlich berücksichtigt werden. Der Freizeitkonsum in der gewohnten Umgebung ist eine verborgene Komponente des Inlandskonsums der Österreicher. Dieser besteht aus:
• Ausgaben für Inlandsreisen mit und ohne Übernachtung.
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• Ausgaben im Zuge des Besuchs von Zweitwohnungen (mit und ohne Übernachtung).
• Ausgaben in der gewohnten Umgebung.
Da der Inlandskonsum der Österreicher bekannt ist, können durch Isolierung der Ausgaben für Inlandsreisen sowie der Ausgaben im Zuge des Besuchs von Zweitwohnungen die Ausgaben in der gewohnten Umgebung berechnet werden. Nach der Berechnung des Residuums muss in einem nächsten Schritt die Aufteilung zwischen Freizeitkonsum und sonstigem privaten Konsum vorgenommen werden, wobei nicht nur Niveau-, sondern auch Struktur-Informationen notwendig sind. Um die Aufteilung zwischen Freizeitkonsum und sonstigem privaten Konsum vornehmen zu können, müssen Informationen bezüglich der spezifischen Freizeitanteile der verschiedenen restlichen Konsumpositionen herangezogen werden. Durch die Aufsummierung der einzelnen Positionen des im Detail ermittelten Freizeitkonsums ergibt sich der gesamte Freizeitkonsum der Österreicher in der gewohnten Umgebung bzw. am Wohnort.
Aufgrund fehlender Detailinformationen bezüglich Ausgabenstrukturen und der Freizeitanteile am restlichen privaten Konsum wurden öfters Schätzungen oder pragmatische Annahmen notwendig. Obwohl die meisten Freizeitanteile aus vorhandenen Erhebungen über die Verwendung des Zeitbudgets ableitbar waren, konnte öfters nicht klar ermittelt werden, ob die Freizeitaktivitäten in der gewohnten Umgebung oder woanders ausgeübt wurden. Aus diesen Gründen haben die für den Freizeitkonsum in der gewohnten Umgebung ermittelten Werte eher den Charakter von Größenordnungen als den Charakter von exakten statistischen Maßzahlen.
Laut neuesten Berechnungen wurden im Jahr 2007 für den Freizeitkonsum der Inländer am Wohnort 25,26 Mrd. EUR aufgewendet.