Willensbereitschaft zeigen können, da diese indirekt abverlangt werden. Für Löwnau bietet „Leibeserziehung als heilpädagogische Maßnahme“ folgende Möglichkeiten (Irmischer 1989):
• Entladungsmöglichkeiten für → affektive Spannungen,
• Ausdrucksmöglichkeiten für das Lebensgefühl,
• Steigerung der Erlebnisbereitschaft,
• Förderung von Initiative und Kontaktfähigkeit,
• Zunahme von Umweltoffenheit.
Nach Irmischer kann es als Löwnaus Leistung angesehen werden, „die Bewegungserziehung beeinträchtigter Kinder um den therapeutischen Zugang bereichert zu haben“ (1989, 16), was wiederum Kiphard in seinen späteren Ausführungen aufgegriffen hat.
Merksatz
Der Verdienst Kiphard’s ist es, die vielfältigen Ursprünge der Psychomotorik und die unterschiedlichen Anregungen zusammengeführt, integriert und neu systematisiert zu haben.
Tab. 1 zeigt die Ursprünge bzw. bedeutende Vertreter der Ursprünge psychomotorischer Förderung im Überblick. Die Gedanken dieser ausgewählten Vertreter finden sich in den heute vorliegenden Konzepten psychomotorischer Förderung (Kap. 4) wieder und werden dort entweder direkt oder indirekt herangezogen. Kiphard als Vater der deutschen Psychomotorik hat sich ausdrücklich auf diese Vertreter bezogen und ihren Wert für die Psychomotorik hervorgehoben, in dem er das Gedankengut aus der Leibeserziehung / Gymnastik, der → Rhythmik sowie der Sinnes- und Bewegungsschulung in sein Konzept integriert hat.
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Tab. 1: Wurzeln der Psychomotorik
Wurzeln aus der Psychomotorik | ||
---|---|---|
Leibeserziehung / Gymnastik | Rhythmik | Sinnes- und Bewegungsschulung |
Delsarte | Dalcroze | Itard |
(1811–1871) | (1865–1950) | (1774–1838) |
Wiederentdeckung der Beziehung zwischen körperlichen und seelischen Bewegungen | Entwicklung der „rhythmischen Gymnastik“, Schule von Hellerau | Bedeutung der Sinnes- und Bewegungserziehung, Wolfskind von Averyon |
Mensendieck | Bode | Seguin |
(1864–1958) | (1881–1970) | (1812–1880) |
Wegbereiterin der Krankengymnastik, „Mensendieckgymnastik“ | Schöpfer der „Aus drucks-Gymnastik“, Vater der „rhythmischen Gymnastik“ | Wegbereiter der Diagnostik, Konzept der „Physiologischen Erziehung“ |
Gindler | Medau | Montessori |
(1885–1961) | (1890–1974) | (1870–1952) |
Wegbereiterin der „konzentrativen Bewegungstherapie“ | schuf heutige Form der deutschen Gymnastik | Sinnes- und Bewegungsschulung |
Gaulhofer | Feudel | Bartsch |
(1884–1941) | (1881–1966) | (19./20. Jh.) |
„Natürliches Turnen“ | Bedeutung der Musik als Element der Erziehung, Schulung der Sinnesorgane | „Geistig – orthopädische Übungen“ |
Pfeffer | Lesemann | |
(1881–1970) | (19./20. Jh.–1973) | |
„Psychomotorische Erziehung“ | „Entwicklungsorientierte Hilfen“ | |
Scheiblauer | Löwnau | |
(1891–1968) | (20. Jh.) | |
„Heilpädagogische Rhythmik“ | Therapeutischer Zugang: „Leibeserziehung als heilpädagogische Maßnahme“ | |
Frostig | ||
(1906–1985) | ||
Betonung der Wechselwirkung zwischen Lern- und Wahrnehmungsfähigkeit |
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Literatur
Irmischer, T. (1989): Ursprünge.
Seewald, J. (2002): Psychomotorische Vorläufer in der Geschichte der Rhythmus-und Gymnastikbewegung.
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