Johannes Rüegg-Stürm

Das St. Galler Management-Modell


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Geschäfte. Manager*innen werden zu Moderatoren der Art und Weise, wie sich ein Betrieb laufend über sich selber informiert. Niemand weiss es besser. Alle zusammen wissen etwas.»

      Dirk Baecker, Professor, Universität Witten / Herdecke [6]

      «Mitunter wird in Unternehmen ein Management-Team beauftragt, in der bestehenden Organisation grundlegende Veränderungen zu realisieren, um Leistungsfähigkeit, Agilität usw. zu verbessern. Solche lobenswerten Vorhaben scheitern nicht selten daran, dass die Beteiligten versuchen, den einzelnen Funktionen, die sie jeweils vertreten, mehr Bedeutung zu verschaffen.

      Die Beschäftigung mit dem St. Galler Management-Modell hilft, eine solche unfruchtbare Diskussion zu vermeiden, indem die Komplexität der Wert-Schöpfung einer Organisation als Ganzes ins Zentrum der Analyse gerückt wird. Dabei wird gezeigt, dass Managemententscheidungen stets in reflexiver Distanz zum Alltagsgeschehen zu fällen sind, um auch grundlegenden Innovationen genügend Raum zu geben.

      Im Buch werden keine Lösungen vorgegeben. Vielmehr wird diskutiert, wie erfolgversprechende Lösungsprozesse gestaltet werden können und welche Voraussetzungen hierfür zu schaffen sind. Die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Modell versetzt ein Management-Team in die Lage, robuste Vorstellungen darüber zu entwickeln, welche Gestaltungsalternativen unter Beachtung komplexer Anforderungen zielführend und wirksam realisiert werden können.

      Das St. Galler Management-Modell macht somit Praktiken und Prozesse handhabbar, durch die im Wege der Konsensbildung und unter steter Aufrechterhaltung von Reflexivität konstruktiv und verantwortungsbewusst auf die Weiterentwicklung einer Organisation eingewirkt werden kann.»

      Alfred Kieser, Professor, Universität Mannheim

      «The book continues and updates the system-oriented view for which St. Gallen has become rightly well-known. It provides a distinctive language and integrative model for understanding and managing value creation in organizations. In this new edition, the authors successfully integrate time-tested concepts from systems theory with recent developments in management studies, such as practice theory and sensemaking. The result is an accessible set of ideas that will help new and seasoned managers to navigate the complexities of their tasks, reflect on their daily challenges, and strengthen the collective imagination of their organization.»

      Davide Nicolini, Professor, University of Warwick [7]

      «Das Standardlehrbuch zum St. Galler Management-Modell wurde in aktueller Auflage um eine praxistheoretische Perspektive ergänzt. Diese verspricht mehr als andere Theorieansätze, die allenthalben beklagte Lücke zwischen Managementforschung und -praxis zu überwinden. Ein grosser Schritt in die richtige Richtung!»

      Jörg Sydow, Professor, Freie Universität Berlin

      «Als Unternehmer erlebe ich es täglich, wie wichtig eine leistungsfähige, breit verankerte Kommunikation ist. Nur so können wir wirksam und verantwortungsbewusst auf die Entwicklung unseres eigenen Unternehmens Einfluss nehmen. Mit unserer Lean Management Initiative erleben wir seit Jahren, wie wertvoll es ist, unseren Mitarbeitenden zu ermöglichen, immer wieder kreativ auf den erlebten Arbeitsalltag zu schauen und Lösungen zur Optimierung unserer Wertschöpfung zu entwickeln – «reflexive Gestaltungspraxis» im Sinne des SGMM ist gerade auch Aufgabe der «Basis»! Gleichermassen spricht mich auch das Verständnis des SGMM von Führung als gemeinschaftliche Aufgabe an. Nur mit starken Teams, die als verschworene Leadership-Communities am gleichen Strang ziehen, können wir in einem unternehmerischen Spirit immer wieder rechtzeitig echte Innovationen realisieren.»

      Dieter Marxer, Unternehmer, Mitglied der Geschäftsleitung, Noventa Gruppe [8]

      Vorwort zur 2. Auflage

      Nach erfolgreichen Bewährungstests in der Forschung, Lehre, Executive Education und der Management-Praxis selbst haben wir auf der Basis vieler wertvoller Feedbacks in dieser neuen Auflage einige Optimierungen vorgenommen.

      Eine erste Optimierung besteht in präzisen Hinweisen zum konkreten Arbeiten mit dem St. Galler Management-Modell (SGMM). Eine zweite Optimierung beinhaltet einige wesentliche Angaben zu den wissenschaftlichen Grundlagen des Texts mit spezifischen Bezügen zu zentralen Debatten der internationalen Managementforschung und Managementpraxis. Damit soll illustriert werden, dass das SGMM neben seiner ursprünglichen Verankerung im deutschsprachigen Raum auch aus einem internationalen Blickwinkel theoretisch wie praktisch fruchtbare Perspektiven und Erkenntnisse vermittelt. Drittens sind in dieser neuen Auflage verschiedenste begriffliche und konzeptionelle Präzisierungen vorgenommen, aber auch textliche Vereinfachungen realisiert worden.

      Zurzeit arbeiten wir zusammen mit unserem Team an textlichen und filmischen didaktischen Unterstützungshilfen, die das konkrete Anwenden und Arbeiten mit dem SGMM erleichtern, sei es in verschiedenen Lernkontexten der Lehre wie auch bei der Beratung und Prozessbegleitung von Organisationen und in der Executive Education.

      All den im Vorwort zur 1. Auflage aufgeführten Mitdenkerinnen und Mitdenkern gebührt auch bei dieser Auflage unser herzlichster Dank.

      St. Gallen, im August 2020

      Johannes Rüegg-Stürm & Simon Grand [9]

      Vorwort zur 1. Auflage

      Das traditionsreiche St. Galler Management-Modell (SGMM) präsentiert in einer didaktisch aufbereiteten Form eine theoretisch und empirisch fundierte Auseinandersetzung mit Management auf der Höhe der aktuellen Management-Praxis und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.

      Es war Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts eine Pionierleistung, Management ganz ungewohnt aus einer systemtheoretischen Perspektive als Herausforderung der Komplexitätsbewältigung zu beleuchten (Ulrich, 1968). Die daraus resultierenden Erkenntnisse wurden von den damaligen Pionieren an der Universität St. Gallen (HSG), Hans Ulrich und Walter Krieg (Ulrich & Krieg, 1972), unter der Bezeichnung St. Galler Management-Modell der Lehre und Praxis zugänglich gemacht.

      Das SGMM sollte dazu beitragen, komplexe Management-Herausforderungen in ihrem Zusammenhang ganzheitlich erfassen und integrativ bearbeiten zu können. Dieses Anliegen hat bis heute nichts von seiner Relevanz eingebüsst.

      Die vorliegende Fassung des SGMM versteht sich in einer langen wissenschaftlichen Tradition. Insbesondere wurden Gedanken aus folgenden eigenen Publikationen eingearbeitet: Rüegg-Stürm, J. (2003): Das neue St. Galler Management-Modell. Bern: Haupt sowie Rüegg-Stürm, J. & Grand, S. (2017): Das St. Galler Management-Modell. Wissenschaftliche Grundlagen und Praxisbeispiele. 3. überarbeitete und weiterentwickelte Auflage, Bern: Haupt. Zugleich verdichtet sie grundlegende Erkenntnisse unserer empirischen Forschung der letzten Jahre und schöpft das wissenschaftliche Potential von Praxistheorie und neuerer Systemtheorie aus. In Ergänzung zum wissenschaftlichen Grundlagenbuch (Rüegg-Stürm & Grand, 2017) ist das vorliegende SGMM ein didaktisch aufbereitetes Arbeitsinstrument und eine Reflexionshilfe für eine vertiefte Auseinandersetzung mit Management.

      Das SGMM besteht aus einem Buchtext und einem eBook. Es unterstützt die Lehre in der Ausbildung von Studierenden und die unternehmerische Praxis bei der Weiterentwicklung von organisationaler Wertschöpfung. Auf der Homepage www.sgmm.ch werden Downloads von didaktischen Visualisierungen zur Verfügung gestellt, die das konkrete Arbeiten mit dem SGMM erleichtern. [10]

      Die neueste Fassung des SGMM unterscheidet eine betriebswirtschaftlich ausgerichtete Aufgabenperspektive von einer sozial- und kulturwissenschaftlich informierten Praxisperspektive. Beide Perspektiven beleuchten zentrale Aspekte der Management-Praxis und ergänzen sich komplementär.

      Unsere Forschungspartnerschaften mit Unternehmungen und Organisationen aus ganz unterschiedlichen Kontexten, beispielsweise mit Industriekonzernen, Technologieunternehmungen, Designfirmen, Forschungsorganisationen, Spitälern und Versorgungsnetzwerken, zeigen, wie wichtig es sein kann, das eigene Managementverständnis und damit verbunden auch die gelebte Management-Praxis immer wieder selbstkritisch in den Blick zu nehmen. Diese Auseinandersetzung mit Management dient dazu, ungewohnte Perspektiven auf das Zusammenwirken von Umwelt, Organisation und Management-Praxis zu gewinnen, um auf diese Weise neuartige Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten