die Chondrozyten genannt werden. Sie sorgen dafür, dass die Knorpelmatrix auf- oder abgebaut wird. In einem gesunden Knorpel werden die einzelnen Bestandteile, aus denen er aufgebaut ist, ständig erneuert. Knorpelgewebe enthält weder Blut- noch Lymphgefäße und auch keine Nervenendigungen (mehr zum Gelenkknorpel in Kapitel 2).
Wenn Sie Schmerzen aufgrund Ihrer Arthrose verspüren, ist der zerstörte Knorpel nur indirekt dafür verantwortlich. Da Knorpelgewebe keine Nervenendigungen enthält, können auch keine Schmerzreize aus dem Knorpel an das Gehirn gesendet werden. Die Schmerzempfindungen entstehen meist durch Schwellung der Gelenkkapsel oder auch durch Entzündungsreaktionen in der Gelenkinnenhaut.
Die Ernährung des Knorpels und der Abbau von Schadstoffen erfolgt daher über den direkten Austausch mit den angrenzenden Nachbargeweben, also hauptsächlich der Gelenkflüssigkeit und dem Knochen.
Knorpel aus dem Gleichgewicht
Wird infolge eines gestörten Gleichgewichts beim Knorpelstoffwechsel mehr Knorpel ab- als aufgebaut, entstehen nicht mehr umkehrbare Schäden des Knorpelgewebes. Kaputte Knorpelzellen können die notwendigen Reparaturvorgänge nicht mehr leisten, dadurch verliert der Knorpel an Elastizität und Stabilität. Wenn Sie Ihr Gelenk dann aber weiterhin belasten, wird der Knorpelbelag sich immer weiter abnutzen. Um das Gelenk weiterhin zu stabilisieren, kommt es zu einer zusätzlichen Knochenbildung. Die Knochenanbauten führen zu einer Veränderung der Gelenkform.
Arthrose vermeiden
Wenn es Ihnen gelingt, dass Arthrose bei Ihnen gar nicht erst entstehen kann, haben Sie schon halb gewonnen. Nicht nur dass Ihnen dann viel Leid erspart bleibt, Sie haben auch Zeit gewonnen, da Sie die meisten Kapitel dieses Buches, in denen es um die Entstehung, das Fortschreiten, die Symptome, die Diagnostik und die Behandlungsmöglichkeiten der Arthrose geht, gar nicht zu lesen brauchen. Im Prinzip ist für Sie nur wichtig, sich den Abschnitt über Prävention zu Gemüte zu führen und weiterhin aktiv alles dafür zu tun, dass Arthrose bei Ihnen keine Chance hat. So können Sie Arthrose vorbeugen:
Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen.
Vermeiden Sie Übergewicht.
Achten Sie auf einen gesunden Stoffwechsel.
Bewegen Sie sich regelmäßig unter Schonung Ihrer Gelenke.
Meiden Sie übermäßige Belastungen Ihrer Gelenke.
Vieles haben Sie dabei wirklich durch Ihre persönliche Lebensführung in der Hand. Ganz wichtige Aspekte der Prävention sind Ernährung und Bewegung.
Ernährung beeinflusst Arthrose
Sie können zwar nicht durch bestimmte Nahrungsmittel eine Arthrose heilen. Mit Ihrer Nahrungsaufnahme können Sie jedoch auf Ihren Gesundheitszustand einwirken. Sowohl durch Fasten als auch mit einer Gewichtsabnahme kann eine deutlich verbesserte Beweglichkeit und Schmerzreduktion hervorgerufen werden.
Diese Nahrungsmittel meiden
Zuerst die schlechte Nachricht: Es gibt Lebensmittel und Ernährungsweisen, die die Entstehung und den Verlauf der Arthrose negativ beeinflussen. Folgende Nahrungsmittel und Inhaltsstoffe sollten Sie nur in geringen Mengen oder gar nicht zu sich nehmen:
gesättigte Fettsäuren, die in großen Mengen in Lebensmitteln tierischer Herkunft vorkommen, aber auch in gehärteten pflanzlichen Fetten und Fertigprodukten enthalten sind
gehärtete Fette
tierische Lebensmittel (Fleisch, Wurst, Käse) – die in tierischen Fetten enthaltene Arachidonsäure kann entzündliche knorpelschädigende Stoffwechselprozesse bei Arthrose verstärken
Kaffee, da auch Kaffee das Risiko für Gelenkentzündungen erhöht
Alkohol, der Ihrem Körper viele Vitamine entziehen kann
Nikotin, denn Rauchen erhöht das Risiko für entzündliche Gelenkerkrankungen und begünstigt die Entstehung von arthrotischen Gelenkveränderungen
Zucker und Süßigkeiten, die zu einem Säureüberschuss in Ihrem Körper führen
Wenn Ihnen das alles zu kompliziert ist, merken Sie sich bezüglich der Fehlernährung einfach die drei »zu« – »zu viel, zu fett, zu süß« – und versuchen Sie, sie zu vermeiden. Wenn Sie weder zu viel noch zu fett oder zu süß essen, machen Sie schon vieles richtig. Falls Sie Schwierigkeiten haben einzuschätzen, wie viel »zu« bedeutet, lassen Sie sich von Ihrem Arzt dazu beraten.
Lieblingsfutter Ihrer Knorpelzellen
Eine fettarme und vitaminreiche Ernährung kann Ihre Gelenke nachhaltig schützen. Ein hoher Anteil an vegetarischen Nahrungsmitteln zeichnet eine knorpelschützende antientzündliche Ernährung aus. Durch eine Zufuhr von gesunden Pflanzenölen, den »guten« Fetten, die reich an Omega-6-Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen sind, können Sie Entzündungen hemmen. Wenn Sie Fisch mögen, gönnen Sie sich ein- oder zweimal pro Woche Hering, Makrele und Co. Sie liefern Ihnen Omega-3-Fettsäuren, die ebenfalls eine entzündungshemmende Wirkung besitzen. Zusätzlich sollten Sie auf eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung und Kalziumaufnahme von 1 Gramm Kalzium pro Tag achten.
Viel zu dick – nur der Knorpel ist zu dünn
Die Statistiken beweisen es: Je mehr übergewichtige Menschen es in der Bevölkerung gibt, desto höher ist die Rate der Arthroseerkrankten. Dies zeigt noch mal, dass der Ernährung und Bewegung eine große Rolle bei der Entstehung von Arthrose zukommt.
Gelenkbelastung durch Übergewicht
Ganz einfach zu verstehen ist der Zusammenhang zwischen Ernährung und Arthrose, wenn Sie an die Überbelastung der Gelenke durch Gewichtszunahme denken. Andersherum können Sie durch eine Gewichtsreduktion Ihre Gelenke auch entlasten. Als wesentliche Gründe für Übergewicht sind folgende zu nennen:
Überernährung, bei der die Energieaufnahme höher als der Energieverbrauch ist
unzureichende körperliche Aktivität
Stoffwechselerkrankungen
Nehmen Sie diese Anmerkungen ruhig persönlich und blättern Sie nicht einfach darüber hinweg. Auch wenn Übergewicht nicht Ihr einziges Problem ist, können Sie sich einen großen Gefallen tun, wenn Sie es konsequent abbauen. Es gibt leider einen klaren Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Alter, wann eine Vollprothese von Hüft- oder Kniegelenk eingesetzt werden muss. Wenn Sie übergewichtig sind, sind Sie im Durchschnitt 10 bis 13 Jahre früher an der Reihe.
Aktives Fettgewebe entzündet
Das zweite Problem, das Sie durch Übergewicht haben, ist weniger offensichtlich. Aber nun wissen Sie es: Ihr Stoffwechsel ist verändert. Ihr Fettgewebe, von dem Sie bei Übergewicht zu reichlich haben, produziert Hormone, die Entzündungen im Körper fördern. Dadurch wird auch Ihr Knorpel angegriffen und die Knorpelsubstanz abgebaut. Ihr Knorpel ist dann weicher und nicht mehr so resistent gegenüber Belastungen.
Sie können diese Negativspirale durchbrechen, indem Sie regelmäßig trainieren. Wenn Sie Ihre Muskulatur kräftigen, Muskelgewebe aufbauen und Fettgewebe abbauen, werden Sie nicht nur Ihr Körpergewicht