Rainer Maderthaner

Psychologie


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die statistisch-methodischen Schwächen in der Forschung, wie etwa die immer noch verbreitete Nutzung der Korrelationsrechnung für Effektanalysen, 3.) auf die zu geringe Komplexität psychologischer Prognosemodelle (z.B. Vernachlässigung von Multikausalität und bedingter Kausalität) sowie 4.) auf mangelnde (formale) Integration und Kodifizierung psychologischer Erkenntnisse („Theoretische Psychologie“), mit dem Zusatznutzen einer effizienteren Forschungsplanung zur systematischen Beseitigung von Lücken im psychologischen Wissenskanon.

      Für fachliche Anregungen, kritisches Feedback oder Korrekturlesen für die zweite Auflage des Buches bedanke ich mich besonders bei Univ.-Prof. Dr. Giselher Guttmann, Mag. Reinhard Schott sowie bei meiner Tochter Dr. med. Lydia Maderthaner, während mir Diskussionen mit Mirjam Uher, B.Sc., und Elijah Uher psychologische Themen aus der Sicht der jungen Generation näherbrachten.

      Meiner Lebenspartnerin, Dr. med. Eva Uher, bin ich in vielfältiger Hinsicht zu Dank verpflichtet, vor allem aber für die konstante Ermunterung zu einer Neuauflage des Buches, für sexualkundliche Informationen zum neuen Kapitel sowie für das verständnisvolle Hinnehmen privater Einschränkungen zugunsten der Buchbearbeitung.

      Rainer Maderthaner

      Vorwort zur ersten Auflage

      Das vorliegende Buch will einen kompakten, verständlichen Überblick über die Grundlagen und Forschungsbereiche der Psychologie liefern. Es wendet sich an Studienanfänger im Fach Psychologie sowie an Nebenfachstudierende aus den Human- und Sozialwissenschaften, aber auch an Angehörige angrenzender Berufe, und darüber hinaus an alle, die sich für die Erkenntnisse der empirischen Psychologie interessieren. Von anderen Einführungswerken unterscheidet es sich vor allem dadurch, dass es sich auf die fundamentalen Wissensinhalte der akademischen Psychologie beschränken möchte, das heißt auf jene psychologischen Erkenntnisse, die mit ihrem wissenschaftlichen und praktischen Erklärungswert innerhalb der Scientific Community allgemein akzeptiert sind. Angestrebt war also gewissermaßen der kleinste gemeinsame Nenner all dessen, was gegenwärtig im Fach Psychologie gelehrt wird, und gleichzeitig eine Integration und Zusammenfassung dieses psychologischen Wissensbestands. Dass man dennoch viele relevante Wissensinhalte vermissen kann, liegt an der extremen Breite des aktuellen Wissensbestands, an der notwendigen Beschränkung auf den Buchumfang sowie an der Unvermeidlichkeit einer individuellen Schwerpunktsetzung.

      Bei der Auswahl der Kapitel wurde nicht von den universitär gelehrten Subdisziplinen ausgegangen (Allgemeine Psychologie, Biologische Psychologie, Methodenlehre etc.). Die Einteilung erfolgte vielmehr nach jenen Phänomenen, die den wichtigsten psychischen Abläufen zugrunde liegen: Bewusstsein, Wahrnehmung, Lernen, Gedächtnis, soziale Prozesse usw. Dadurch sollte einem fachspezifischen Isolationismus entgegengewirkt und dem Bestreben nach Wissensintegration Rechnung getragen werden. Vorausgehend erschien es wichtig, die Entwicklungslinie aufzuzeigen von den philosophischen und religiösen Strömungen des Altertums bis zu den Grundlagen des heutigen empirischen Wissenschaftsverständnisses in der Psychologie. Das Kapitel über Statistik und Methodenlehre umreißt danach das Forschungsinstrumentarium einer Psychologie, wie sie heute gelehrt wird. Bei der Auswahl der Literaturverweise im Text wurde möglichst sparsam vorgegangen, einerseits, um den Lesefluss nicht unnötig zu stören, und andererseits, um auch optisch – neben der notwendigen Empirie – der theoretischen Integration und inhaltlichen Zusammensicht Raum zu geben. Die verwendeten Literaturzitate wurden nach wissenschaftlicher Bedeutsamkeit (z.B. Zitierhäufigkeit in Fachpublikationen), nach vermuteter Verfügbarkeit in Fachbibliotheken bzw. Fachliteraturdatenbanken sowie nach ihrer Aktualität ausgesucht.

      Bedanken möchte ich mich bei all jenen Kolleginnen und Kollegen der Fakultät für Psychologie an der Universität Wien, die mich mit wertvollen Hinweisen, fachlicher Kritik und nützlichen Anregungen unterstützt haben, besonders bei Brigitte Flatschacher, Mag. Reinhard Schott, Mag. Günther Schreder, Mag. Julia Keil, Mag. Alice Stoffel, Mag. Julia Puaschunder, Mag. Michael Peter, Dr. Ingrid-Marianne Braunschmid, MMag. DDr. Martin Voracek, Prof. Dr. Herbert Bauer, Prof. Dr. Werner Herkner sowie Dekanin Prof. Dr. Eva Dreher.

      Auch die fachlichen Diskussionen mit Dr. Peter Hexel, Dr. Wolfgang Knopf, Günther Gettinger und Maryam Bigdeli gaben mir wertvolle praxisbezogene Anregungen.

      Der Verlag zeigte viel Geduld bei meinen ausführlichen Vorarbeiten und unterstützte mich beharrlich, vielen Dank an Sabine Kruse, Sigrid Wieser und Sandra Illibauer. Bei Wolfgang Straub möchte ich mich für seine präzise und verständige Lektoratstätigkeit bedanken. Auch dem Grafik-Team Graf+Zyx gilt mein Dank für seine anspruchsvolle Arbeit.

      Besonders verbunden bin ich meiner Frau, Dr. Maria Maderthaner, die nicht nur alle Kapitel mehrfach gelesen hat und mir mit produktiver Kritik zur Seite stand, sondern von der ich auch so manche prägnante Formulierung übernommen habe. Meine Tochter, Lydia Maderthaner, trug mit ihrem konstanten Interesse, ihrem fröhlichen Engagement und ihrer jugendlichen Begeisterung für psychologische Fragestellungen dazu bei, dass ich immer den Eindruck hatte, mit psychologischem Wissen und Forschen am Puls des Lebens zu sein.

      Rainer Maderthaner

      Inhaltsverzeichnis

       1 Einleitung

      1.1 Trivialpsychologie und Psychologie als Wissenschaft – 1.2 Seelenvorstellungen und Religion – 1.3 Philosophie als Vorläuferin der Psychologie – 1.4 Die Entwicklung der akademischen Psychologie

       2 Definition, Ziele und Positionen der Psychologie

      2.1 Definitionen von Psychologie – 2.2 Allgemeine Zielsetzungen wissenschaftlicher Psychologie – 2.3 Kontroversielle Grundannahmen der Psychologie – 2.4 Gegenwärtige Forschungsorientierungen der Psychologie

       3 Forschungsmethodik der Psychologie – Grundbegriffe der psychologischen Methodenlehre und Statistik

      3.1 Wissenschaftlichkeit – 3.2 Von der Empirie zur Theorie – 3.3 Fälle und Variablen – 3.4 Kausalität und Wahrscheinlichkeit – 3.5 Relationen und Funktionen – 3.6 Beschreibende und hypothesenprüfende Statistik – 3.7 Forschungsmethoden der Psychologie – 3.8 Forschungsablauf

       4 Psyche und Bewusstsein

      4.1 Menschliche Informationsverarbeitung – 4.2 Bewusstseinszustände – 4.3 Besondere Aspekte des Bewusstseins

       5 Wahrnehmung und Interpretation

      5.1 Psychophysik – 5.2 Biologische Grundlagen visueller Wahrnehmung – 5.3 Raumwahrnehmung – 5.4 Objektwahrnehmung – 5.5 Gesichtswahrnehmung – 5.6 Bewegungswahrnehmung – 5.7 Farbwahrnehmung – 5.8 Akustische Wahrnehmung – 5.9 Andere Sinne

       6 Lernen und Anpassung

      6.1 Umwelt und Verhalten – 6.2 Aktivierung und Lernen – 6.3 Speicherstrukturen des Gehirns – 6.4 Neuronale Netzwerkmodelle – 6.5 Habituation – 6.6 Prägungsartiges Lernen – 6.7 Klassische Konditionierung – Signallernen – 6.8 Instrumentelles Konditionieren – Erfolgslernen – 6.9 Fertigkeiten – Motorisches Lernen – 6.10 Kognitives Lernen – Kategorien, Begriffe und Schemata – 6.11 Imitationslernen – Beobachtungslernen – Modelllernen

       7 Gedächtnis und Wissen

      7.1 Einprägen und Vergessen – 7.2 Kurzzeitspeicherung – 7.3 Langzeitspeicherung – 7.4 Komponenten des Langzeitgedächtnisses – 7.5 Stadien der Gedächtnisbildung – 7.6 Gedächtnisregeln – 7.7 Die PQ4 R-Methode

       8 Problemlösen – Denken – Intelligenz

      8.1 Definition von Problemen – 8.2 Problemkategorisierung und Problemräume – 8.3 Förderliche und