Sonja Pistracher

wellenschwer und federleicht


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weltfremd fern

      als Gedanken uns allein.

      Glaub gern die Mär der Dichter,

      dass, wenn das Wort gemolken

      sie himmelwärts entfliehen

      und leben in den Wolken.

       Eingestellt am 14.07.2020 / Kategorie Gedanken

      IN MIR

      Diese Frage, wie es denn so ist,

      weil ich älter im Gesicht,

      „was fühlst du? Wie du bist?“

      warum wundert es mich nicht?

      Kopfgefühl und Intuition

      lächeln frech das Gegenüber

      an, sozusagen als Reaktion

      „ich bin da und nicht hinüber“.

      Kann dir sagen, was ich fühle,

      wenn feinsinnig faltenlos

      ich im Rad der Lebensmühle

      stelle mein Innerstes dir bloß.

      Lebensfreude, Freiheit, Liebe,

      gepaart mit Zukunft und Vergangenheit,

      nichts bereuen und dass bliebe

      so manch Augenblick der Zeit.

      Lust, Vertrauen, verrückte Visionen,

      so leb' ich den Moment in mir

      Lebensglück in Rationen,

      das versteckt sich hinter meiner Tür.

       Eingestellt am 15.07.2020 / Kategorie Gedanken

      DES, WOS I MOG (RÄTSEL)

      Kennst den Duft

      in der Luft,

      den i man,

      wann i sog,

      dass i'n mog?

      Wos is rund,

      net so g'sund,

      oba tuat

      mir so guat?

      Denk a wengerl,

      hot zwa Schenkerl,

      is kurvig g'schnitt'n

      in der Mitten?

      Endorphine wern munter,

      jetzt greif i d'runter

      und heb's mir entgegen,

      so ein Segen!

      Ich speichelt so recht

      und ruck ma's zurecht,

      g'schmackig und dick

      hob is im Blick,

      hoilt hin mei Nos'n,

      nur net blos'n

      und scho hob i

      einibiss'n ins Zipferl

      von mein Vanille.........!

       Eingestellt am 16.07.2020 / Kategorie Humorecke

       MARILLENMARMELADE

      Golden und mit roten Backen

      standen sie morgens vor der Tür,

      und schon saßen mir im Nacken,

      der Fleiß, das Muss, wie ein Geschwür.

      Duftend nahm ich sie wohl wahr

      und sah Ameisen zu Hauf

      sie stellten eine Symbiose dar,

      ich goss Wasser auf sie drauf.

      Ohrwürmer flüchteten zuerst,

      die gleich ausgesetzt im Garten

      von mir zum Thema gut belehrt

      nun auf neue Futterquellen warten.

      Schürze um in Arbeitsschritten

      mit Messern, die auch Zacken

      schnell entkernt und beschnitten

      Kugeln mit vollroten Backen.

      Welche Kugeln sind das wohl,

      von denen hier die Rede,

      wenn entkernt, dann sind sie hohl,

      und ich mag und liebe jede.

      Klein geschnipselt und zerlegt

      kommen sie ins Zuckerbad,

      dieses kochen, das bewegt,

      vor allem so bei hundert Grad.

      Doch nur kurz und nicht zu lang

      darf diese Frucht entschwitzen

      widerstehe diesem Drang,

      sonst wird sie dir nicht nützen.

       Eingestellt am 18.07.2020 / Kategorie Humorecke

       SORNARSONUR (ENKEL)

      Irden feuchtnass angekommen

      im Gedränge einer Nacht,

      laut den Weg zu dir erklommen

      du hast im Hintergrund gewacht.

      Leise gewartet und die Tränen,

      die im Augenblick verweilten,

      drückten aus ein feines Sehnen

      während Eltern zu mir eilten.

      Heute sind wir herzensgleich

      uns immer sehr verbunden,

      ich tauch in dein Gedankenreich

      gern ein in vielen Stunden.

      Wir spüren Nähe immerzu

      im Alltag unserer Tage

      das graue Haar ist unser du,

      ein Band, das niemals vage.

      Und ist die Zeit gekommen,

      dass du im Gedränge einer Nacht,

      ich fühle mich beklommen - gehst - ,

      dann sei von mir bewacht.

      Auch Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) dürfte einmal so empfunden haben:

       „Erhabne Groß-Mama! Des Jahres erster Tag erweckt in meiner Brust ein zärtliches

       Empfinden.......”

       Eingestellt am 19.07.2020 / Kategorie Herzensangelegenheiten

       FÜRCHTETRÄNEN

      Gehörte Wörter liebe ich,

      wenn sie dem Mund entfliehen,

      Kreationen, die an sich

      ein Lächeln nach sich ziehen.

      Besonders Kindermund lässt

      oftmals klar den Sinn erkennen,

      weil ohne Scham oder Geäst

      sie ihr Gefühl beim Namen nennen.

      Dazu ein Beispiel in der Waschanlage:

      Im wasserspeienden Ungeheuer,

      gebaut für Autos frischer Zier

      saß ich am ungelenkten Steuer

      ein kleines Mädchen fuhr mit mir.

      Perlend rannen alsbald Tränen

      über