Heike Hornig

Faszination Outdoor-Küche


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er im Feuer steht und vor sich hin köchelt. Wird er mit der Zeit bitter, wird einfach ein bisschen kaltes Wasser nachgegossen und somit die verdampfte Flüssigkeit ersetzt.

      Eine Kohlenzange, eine lange Gabel und eine Schöpfkelle mit langem Stiel erleichtern uns außerdem die Arbeit an der Feuerstelle. Zusätzlich haben wir dann auch Schneidebretter und verschiedene Schüsseln zur Zubereitung von Teig und Salat dabei. Unterwegs ersetzen die Töpfe diese Funktionen, komfortabler ist es jedoch, wenn man nicht nach jeder Aktion den Topf gleich wieder abwaschen muss.

       Foto: Cowboykanne

      Apropos „Abwasch“: In der Outdoor-Küche können wir gut auf Spülmittel verzichten! Mit Wasser und Sand werden alle Essensreste genauso gut beseitigt, selbst Angebranntes in Töpfen oder Pfannen ist damit leicht wegzuscheuern. Wollen wir unter keinen Umständen auf Spülmittel verzichten, dann sollte es auf alle Fälle ein zu 100 % biologisch abbaubares sein.

      Ob unterwegs oder vor Ort – eine Rolle Schnur sollte auf keinen Fall in der Outdoor-Küche fehlen. Die Schnur dient zum Einwickeln, Aufhängen und Befestigen und kommt recht häufig zum Einsatz. Gut ist hier eine etwas dickere Paketschnur zu verwenden, da Schnüre oder Seile mit Plastikanteilen schmelzen können.

      Außerdem haben sich kleinere und mittelgroße Plastikdosen mit Verschluss bewährt, um Gewürze, aber auch Essensreste aufzubewahren und zu transportieren. Für die Gewürze z.B. lohnt es sich, die nach und nach rar werdenden Filmdosen für Kleinbildfilme zu sammeln. Im Zeitalter der Digitalbilder verschwinden diese kleinen schwarzen oder durchsichtigen Plastikdöschen mit Deckel leider immer mehr von der Bildfläche. Leider, da diese Kleinstbehälter, so viele wunderbare Funktionen in der Wiederverwendung erfüllen können. Hier als luftdichte und trockene Aufbewahrung von Gewürzen und Kräutern, aber auch als ideal zu transportierendes Material für unterschiedliche Kooperationsaufgaben.

      Wie einleitend bereits erwähnt, kann es an dieser Stelle keine vollständige Liste der benötigten Materialien für eine Outdoor-Küche geben, da dies von zu vielen Faktoren und auch vom jeweils eigenen Gusto des Outdoor-Kochs abhängen wird. Die oben genannten Materialien sollen der Anregung dienen und können die individuell zu erstellende Materialliste nicht ersetzen, die auch vom jeweiligen Speiseplan geprägt sein wird.

      Da wir natürlich keinen Müll an unserer Koch- und Lagerstelle hinterlassen wollen, empfehlen wir, für den entstandenen Abfall reißfeste Mülltüten mitzunehmen. Organische Abfälle, die sich zum Kompostieren eignen, können wir etwas abseits unseres Lagers mit einem Klappspaten vergraben. Andere organische Abfälle, die sich nicht gut kompostieren lassen (wie beispielsweise Orangen- oder Bananenschalen) und gekochte Essensreste verbrennen wir nach dem Essen in einem heißen Lichtfeuer.

      6. Hygiene und Vorratshaltung in der Outdoor-Küche

      6. Hygiene und Vorratshaltung in der Outdoor-Küche

      In der erlebnispädagogischen Arbeit mit Gruppen sind wir für die psychische und physische Sicherheit unserer TeilnehmerInnen verantwortlich. Im Sinne der physischen Sicherheit bedeutet das für uns speziell in der Outdoor-Küche auch die Förderung und Erhaltung der Gesundheit. Dabei spielt das Thema „Hygiene“ selbstverständlich eine wichtige Rolle.

      Wärme, Feuchtigkeit und Sauerstoff in Verbindung mit Lebensmitteln sind ideale Brutstätten für Pilze und Bakterien. Ohne Kühlung beziehungsweise trockene Lagerung können Lebensmittel schnell verderben und es besteht die Gefahr, dass wir an Übelkeit oder Durchfall erkranken. Wer schon einmal eine leichte, mittlere oder gar schwere Lebensmittelvergiftung erlitten hat, weiß, dass diese nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist.

      Wir haben daher im Folgenden Tipps und Tricks zusammengetragen, die dabei helfen sollen auch in einer Outdoor-Küche für möglichst hygienische und saubere Verhältnisse zu sorgen.

      Allem voran steht hier erst mal das Thema „sauberes, keimfreies Wasser“. Unser Körper verliert regelmäßig Flüssigkeit durch Ausscheiden, Schwitzen und Atmen. Wir müssen daher unseren Flüssigkeitshaushalt immer wieder auffüllen.

      Um leistungsfähig zu bleiben, benötigt unser Körper mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag (besser noch mehr!).

      Insbesondere durch Schwitzen verlieren wir zusätzlich noch eine ganze Menge Mineralien (in erster Linie Kalium und Calcium), die es ebenfalls aufzufüllen gilt. Wenn es uns nicht gelingt diese Mineralien wieder angemessen aufzufüllen, dann kann es zu Wadenkrämpfen, Schwindelgefühl und Beeinträchtigung unseres Reaktionsvermögens kommen.

      Im besten Fall nehmen wir uns ausreichend Wasservorräte in Trinkwasserqualität mit. Das geht aber natürlich nur begrenzt, je nachdem, wie lange wir unterwegs sind, bis wir wieder an neue Trinkwasserquellen herankommen.

      Apropos mitnehmen: Zum Transport eignen sich Wassersäcke besonders gut. Auf eine Wanderung nehme ich zum Beispiel bevorzugt einen spanischen Ledertrinksack mit, der das Wasser lange kühl hält und sich gut im Rucksack verstauen lässt, da er nicht so starr ist wie eine Flasche oder ein Kanister.

      Wenn wir unterwegs Wasser aus Bächen, Flüssen oder Seen verwenden müssen, dann ist Abkochen immer noch die beste Methode, um es keimfrei zu bekommen. Dazu sollte das Wasser ca. 10 Minuten sprudelnd kochen. Oder aber wir benutzen chemische Entkeimungsmittel und/oder im Handel angebotene Filter.

      Auf jeden Fall ist schnell fließendes, kaltes Wasser aus einer möglichst quellnahen Entnahmestelle zu bevorzugen. Auch ein reiches Tierleben im Wasser spricht für eine gute Wasserqualität. Die Angler unter uns kennen Tricks, die ihnen zur Bestimmung einer guten Wasserqualität verhelfen. So ist es beispielsweise für sie ein sicheres Zeichen für sauberes, sauerstoffhaltiges Wasser, wenn sie Steine in einem Bach umdrehen und daran die Larven von Wasserfliegen entdecken.

      Dass die Hygienebedingungen einer Outdoor-Küche während einer erlebnispädagogischen Aktivität meist nicht den häuslichen Bedingungen entsprechen, versteht sich von selbst. Aber gerade aus diesem Grund verlässt man mit den TeilnehmerInnen ja deren gewohnte „Komfortzone“, um in ein neues und ungewohntes Lern- und Erfahrungsfeld einzutreten. Die allgemein gültigen Hygienevorschriften müssen hier reduziert werden, dürfen aber natürlich keinesfalls die psychische oder physische Sicherheit der TeilnehmerInnen gefährden!

       Deshalb gilt grundsätzlich:

       nur frische (oder sachgemäß konservierte) Lebensmittel verwenden

       lange Lagerung vermeiden

       Lebensmittel möglichst sachgemäß lagern

       bei Unsicherheit keine selbstgepflückten Beeren, Pilze oder Kräuter verwenden

       Wasser bei Unsicherheit abkochen, filtern oder chemisch behandeln

      Lebensmittel sollten grundsätzlich für Kleintiere oder nächtliche „Besucher“ unzugänglich aufbewahrt werden. Im Idealfall besteht die Möglichkeit sie in einem Sack an den Ast eines Baums zu hängen, bzw. an einem Seil zwischen zwei Bäumen mehrere kleine Pakete festzubinden.

      Fliegen und andere Krankheitsüberträger werden abgehalten, indem man die Nahrungsmittel mit einem Tuch oder Netz bedeckt, wobei kein Kontakt zu den Nahrungsmitteln entstehen sollte.

      Um Schimmelbefall bei Nahrungsmitteln wie Käse, Brot oder Speck zu vermeiden, kann man diese in ein Tuch einwickeln, das man zuvor mit Essig getränkt und wieder getrocknet hat. Auf keinen Fall sollte man sie in Plastiktüten aufbewahren, in denen sie „schwitzen“ und einen hervorragenden Nährboden für Schimmelpilze und dergleichen bieten.

      Salz und andere Gewürze