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Lehre.Lernen.Digital


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       Inhalt

       Editorial

      Alexandra Altmann

       Erfolgsfaktoren für Live-Online VeranstaltungenSo machen Sie das Beste aus virtuellen Klassenräumen

      Prof. Dr. Waltraud Nolden

       Digitale Herausforderungen im Studium des Polizeivollzugsdienstes an der Fachhochschule (FH) Polizei Sachsen-Anhalt in Zeiten der Corona-Pandemie

      Christian Dichtl

       Akzeptanz von E-Learning

      Torsten Fell

       Learning AnalyticsErfolge messen, Daten interpretieren und Maßnahmen ableiten

      Prof. Dr. Tanja Hollmann, Katja Drasdo, Susanne Mey, Prof. Dr. Marcus Birkenkrahe

       Mediendidaktik im Fach Rechtsmedizin des Bachelorstudiengangs „Gehobener Polizeivollzugs-dienst“ der HWR Berlin - E-Learning-Einheiten als zusätzliches Angebot der Wissensvermittlung

      Olaf Resch

       Open Knowledge Interface (OKI) Ein digitaler Assistent für wissenschaftliche Arbeiten

      Thomas Schroeder

       Fundamentale Veränderung

      Prof. Dr. Thomas Sauerland

       E-Learning im Fernstudiengang „Master of Public Administration“ der HS Bund

      Prof. Dr. Steffen Bug

       Die neue Vertiefungsrichtung „Cyberkriminalistik“ im Bachelorstudiengang „Kriminalpolizei“

       Editorial

      Liebe Leserinnen und Leser,

      am 16.03.2020 änderte sich alles! Von außen betrachtet könnte man meinen, dass die Zwangsumstellung auf das digitale Lehren ein Siegeszug aller digitalen Enthusiasten und Überzeugungstätern sei. Auch unsere Erstausgabe fiel genau in diese Zeit. Doch baute sich Mitte März eine gewaltige Herausforderung auf, die jede Hochschule mit ihren Akteuren (Lehrende, Studierende, Verwaltung) meistern musste. Dabei wurden enorme Anstrengungen von verschiedensten Seiten unternommen, um den Hochschulbetrieb „aufrechtzuerhalten“. Niemand hatte die Zeit, seine Lehre oder - aus Studierendensicht - seine Lerngewohnheiten wirklich zu ändern. Die Coronakrise wirkte, um es mit den Worten unseres Bundespräsidenten zu sagen, vielmehr wie ein Brennglas. Die unterschiedlichsten Missstände wurden durch die Krise nur verstärkt.

      Wenn ich durch mein Brennglas als Teildezernent des Bereichs E-Learning an der HSPV NRW schaue, dann sehe ich aber auch, wie mit positivem Mindset in der Krise die Chancen gesehen werden, die Hochschule vorteilhaft zu verändern.

      Doch dieser Umschwung kommt nicht von heute auf morgen. Prof. Dr. Waltraud Nolden spricht in ihrem Artikel dieser Ausgabe von einem dreijährigen Vorsprung bei der Auseinandersetzung mit der digitalen Lehre. Die Veränderung und Weiterentwicklung einer Hochschule ist, so führe ich es in meinem Artikel aus, als Organisationsformierung zu sehen, die ihre Zeit braucht.

      Die Zeit nach dem 16.03.2020 hat gezeigt, dass sich nicht alles verändert hat. Vielmehr wurde oft der Versuch unternommen, die Didaktik aus der Präsenzveranstaltung in die virtuellen Klassenräume zu heben, wo jedoch andere didaktische Überlegungen hilfreich wären, wie Sie es bei Frau Altmann in dieser Ausgabe lesen können.

      Wir als Herausgeberteam möchten Sie dazu animieren, sich die Zeit zu nehmen, die spannenden Beiträge zu lesen, die Ihnen die 2. Ausgabe von Lehre. Lernen. Digital. bietet.

      Wir sind überzeugt, dass die Autorinnen und Autoren Ihr Interesse für das Thema digitale Lehre wecken oder intensivieren und (wie es unsere erste Amazon-Rezension beschrieb) Sie dazu ermutigen können, selbst aktiv zu werden.

      Lassen Sie uns positiv denken und handeln: Im Alltag, in der Lehre, beim Lernen oder in der Verwaltung.

      Ihr

      Thomas Schroeder

      (namens des Herausgeberteams)

       Erfolgsfaktoren für Live-Online-Veranstaltungen

      So machen Sie das Beste aus virtuellen Klassenräumen

      Alexandra Altmann1, virtuu

       Erfahrungsbericht

       Die Corona Pandemie hat in vielen Bildungsinstitutionen zu einer „Schnell-Digitalisierung“ geführt. Fast über Nacht musste allerorts die Präsenzlehre auf eine reine Online-Lehre umgestellt werden. Das hat gezeigt, was aktuell schon möglich ist, aber auch, an welchen Stellen noch nachgesteuert werden muss. Denn auch in Zukunft werden die digitalen Lernformate wohl nicht mehr wegzudenken sein. Dieser Artikel gibt Anregungen für die Ausgestaltung und Einführung von Live-Online-Veranstaltungen im virtuellen Klassenraum.

       1. Was bedeutet “Live Online“?

      Bei Live-Online-Veranstaltungen kommen Lehrbeauftragte und Lernende gleichzeitig (live) über das Internet (online) in einem virtuellen Klassenraum zusammen. Dort können sie sich dann über Webcams sehen, miteinander sprechen, gemeinsam Präsentationen oder Dokumente ansehen, ihren Bildschirm miteinander teilen und auf vielfältige Weise miteinander interagieren.

      Live-Online-Veranstaltungen werden häufig auch als „Web-Seminare“, Webkonferenzen“, „virtueller Unterricht“ oder „Online Vorlesungen“ bezeichnet.

       2. Der Nutzen von Live-Online-Veranstaltungen

      Live-Online-Unterricht stellt eine effektive Alternative zu aufwändiger Präsenzlehre und zum unpersönlichen asynchronen E-Learning, bei dem die Lernenden eigenständig das Lernmaterial bearbeiten, dar:

      • Dieses Format bringt Menschen und verschiedene Experten schnell zusammen. Man sieht sich über Webcams von Angesicht zu Angesicht und kann sich persönlich austauschen. So ist trotz physischer Distanz soziale Nähe möglich. Gerade in Krisenzeiten kann das bei aller Unsicherheit und Isolation den Studierenden wertvollen Halt bieten.

      • Die Funktionalitäten der virtuellen Klassenräume erlauben vielfältige Interaktionsmöglichkeiten, sodass man auch ohne Sprechen schnell Fragen stellen und erörtern oder Meinungen zusammentragen kann (siehe Punkt 4.).

      • Niemand muss extra anreisen und es braucht keine Präsenzräume, die organisiert, betreut und gereinigt werden müssen. Virtuelle Räume sind also insgesamt wesentlich kostengünstiger. Natürlich fallen dafür Lizenzgebühren an. Die Kosten für die IT-Infrastruktur sind aber im Vergleich wesentlich niedriger als die Kosten für zentrale Schulungsorte und für Reise- und Verpflegungsaufwand bei Präsenzveranstaltungen.

      • Mehrere kürzere Einheiten können zeitlich verteilt hintereinandergeschaltet werden. Dieses „verteilte Lernen“ wirkt nachhaltiger als geballte Präsenztage, denn so kann der Stoff zwischen den Unterrichtseinheiten individuell vertieft oder angewendet werden.

      • Gerade in der Weiterbildung ist es für viele Studierende einfacher, sich für ein paar Stunden aus dem Arbeitsalltag zu ziehen als für mehrere Tage.

      • Diese Unterrichtsform spart im Vergleich zu Präsenzveranstaltungen durchschnittlich 80-90% der schädlichen Klimaemissionen ein, abhängig davon, wie sich die Anreise der Teilnehmenden gestalten würde.

      • Und was jetzt gerade sehr wichtig ist: dieses Format ist garantiert virenfrei und erlaubt es, den Lehrbetrieb auch bei reduzierten Kontaktzeiten aufrecht zu erhalten.

      Auch in Nicht-Krisenzeiten schaffen Sie mit digitaler Lehre attraktive Angebote für Ihre Studierenden, die diese Form des Lernens ergänzend zu Präsenzveranstaltungen gerne akzeptieren.2 Sie können effektiv und kostenfreundlich auch wachsende Studiengänge ohne wesentliches Aufstocken der Lehrkapazität betreuen. Und bei sich ständig verändernden Anforderungen können Sie so schnell neues Wissen und neue