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Geschichte des Fremdsprachenstudiums in der Romania


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kommunikativer Sprachfertigkeit hin.

      Auf der anderen Seite spricht Sanchez Pérez vom Geist der Aufklärung, der dazu beigetragen habe, mit traditionellen Vorgehensweisen zu brechen. Dieses Bedürfnis nach einer Verbesserung der Lehrmethode äußert sich auch anhand der zunehmenden Anzahl der didaktisch-methodische Reflexionen. Diese Auseinandersetzung weist auf ein steigendes Bewusstsein der Sprachlehrer hin, sich mit den Bedürfnissen der Lernenden auseinanderzusetzen und führt so zu einer Verbesserung ihres eigenen Sprachunterrichts bzw. der darin verwendeten Materialien.

Autor (Jahr) Tätigkeitsbereich Lexik Mündliche Sprachkompetenz Fremdsprachliche Texte Didaktischmethodische Reflexionen Übungen Methode
Sotomayor (1565) Privatlehrer im Umkreis des königlichen Hofes  (de Liaño) x x Praktisch
Cisneros (1635) kein Französischlehrer (Professor für Theologie) x x x x x Keine
Billet (41688 [1673]) Privatlehrer im Umkreis des königlichen Hofes x ~ (Arte poética) x x Grammatisch-traditionell
Núñez de Prado (1728) Lehrer am Real Seminario de Nobles x x x x Grammatisch-traditionell
Galmace (1745, 1748) Privatlehrer im Umkreis des königlichen Hofes (de Liaño) x x Grammatisch-traditionell / eklektisch
Contaut (1763) Privatlehrer in Cádiz und im Umkreis des königlichen Hofes x Praktisch
Chantreau (²1786 [1781]) Sotomayor (1565) Eklektisch

      Tab. 1:

      Klassifizierung ausgewählter Französisch-Grammatiken (von 1565 bis 1786)

      5 Zusammenfassung und Ausblick

      Nach zwei relativ isolierten Grammatiken (Sotomayor und Cisneros) bildet sich mit Billet eine Tradition von Grammatiken heraus, die hispanophonen Französischlernern als Lehrwerk dienen sollen. Diese hatten anfangs eine grammatikalisch-traditionelle Orientierung (beispielsweise Núñez de Prado) bis sich ab Galmace eine Entwicklung in Richtung moderner Lehrwerke abzeichnet, welche mit Chantreau und der Übernahme der eklektischen Methode einen ersten Abschluss findet. Die Debatte zwischen direkten — also ohne den Umweg über die Erstsprache der Lernenden — und indirekten Methoden bzw. die Frage, inwiefern eine Sprache durch eine induktive Herangehensweise über die Praxis oder durch eine deduktive Vermittlung von explizitem Regelwissen gelernt wird, hat hier ihren Ursprung und erreicht im 19. und 20. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Chantreau ragt durch sein linguistisches Wissen und seine Methode heraus und kann als Ende dieser ersten Etappe der Französisch-„Lehrwerke“ bzw. als Startpunkt einer zweiten Phase gesehen werden.

      Dank des umfangreichen Forschungsprojektes rund um Juan F. García Bascuñana et al. (2016) wurde ein Diccionario de historia de la enseñanza del francés en España (siglos XVI-XX) erstellt, das als idealer Ausgangspunkt für weitere Studien dienen kann. Ein ähnliches Projekt, das sich mit dem Deutschunterricht auf der iberischen Halbinsel beschäftigt, gibt es meines Wissens nach nicht (für einen ausführlichen Überblick über die Geschichte des Deutschstudiums in Spanien siehe Sánchez Prieto 2020, in diesem Band). Des Weiteren wären Studien, die den Unterricht anderer moderner Sprachen vor allem des Deutschen, Englischen und Italienischen mit jenem des Französischen vergleichen, von großem Interesse. Gefragt sind auch Forschungen, die sich „verstärkt länderübergreifenden Fragestellungen zuwenden […], allerdings mit zeitlichen, räumlichen und thematischen Einschränkungen“ (Reinfried 2007, 626). So wären beispielsweise Studien, die sich mit den Grammatiken dieses Artikels und Französisch-Grammatiken, die in Deutschland oder Österreich erschienen sind, wünschenswert.

      6 Bibliographie

      6.1 Primärliteratur

      Berlaimont, Noël de (1536): Vocabulaire pour apprendre legièrement à bien lire, escripre, parler François et Flameng, lequel est mis tout le plus part par personnaiges, Antwerpen, Willem Vorsterman.

      Billet, Pedro Pablo (41688): Gramatica francesa, dividida en tres partes, Madrid, Bernardo de Villa-Diego.

      Chantreau, Pedro Nicolas (²1786): Arte de hablar bien frances o gramatica completa dividida en tres partes […] con un suplemento que contiene una nomenclatura muy ámplia, las frases mas precisas para romper en una conversacion, un tratado de la propiedad de las voces, y algunas observaciones sobre el arte de traducir, Madrid, Antonio de Sancha.

      Chantreau, Pierre Nicolas/Bergnes de las Casas, Antonio (1845): Novísimo Chantreau, o gramática francesa, Barcelona, Juan Olivares.

      Cisneros, Diego (1635): De grammatica francesa en Español, Madrid, Imprenta del Reyno.

      Comenius, Johann Amos (1648): Linguarum Methodus Novissima, Leszno, Daniel Vetter.

      Contaut, Pedro (1763): Gramatica española y francesa, novissimo selecto methodo, para aprender a hablar con perfeccion el idioma Francès, segun reglas ajustadas al Español, y faciles à los principiantes, Madrid, Imprenta del Diario.

      Galmace, Antonio (1745): Adiciones a la gramatica francesa, que compuso el R.P. Núñez, para el uso de los Cavalleros del Seminario de Nobles, con que brevemente se puede leer, entender, y hablar perfectamente el Idioma Francès, sin auxilio de Maestro,