278
259 279
260 280
261 281
262 282
263 283
264 284
265 285
266 286
267 287
268 288
269 289
270 290
271 291
272 292
273 293
274 294
275 295
276 296
277 297
278 298
279 299
280 300
281 301
282 302
283 303
284 304
285 305
286 306
287 307
288 308
289 309
290 310
291 311
292 312
293 313
294 314
295 315
296 316
297 317
298 319
299 320
300 321
301 322
302 323
303 324
304 325
305 326
306 327
307 328
308 329
Einführung
Worte und Papier – mehr brauchte Martin Luther zunächst einmal nicht, um die damals herrschende Weltordnung zu erschüttern. Als er am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte, sollten sie zunächst nur eine Art Diskussionspapier sein. Die Tür der Schlosskirche – das war so etwas wie das Facebook des Mittelalters. Allerdings reichte eine Kirchentür für die Postings aus, weil kaum jemand schreiben konnte.
Heute, so ziemlich genau 500 Jahre später, sind die Folgen von Martin Luthers Tun rund um die Welt zu sehen. Evangelisch nannte man bald die Christen, die den Gedanken Martin Luthers und seiner Mitstreiter folgten – und irgendwann Protestanten.
Evangelisch für Dummies wird Sie durch Geschichte und Gegenwart der evangelischen Kirchen führen. Es geht nicht nur darum, den evangelischen Glauben darzustellen. Denn der Inhalt des evangelischen Glaubens wird nicht einfach von jemandem festgelegt, wie man das von der katholischen Kirche her kennen mag. Evangelischer Glaube hat seine Grundlage in der Bibel (im Gegensatz zu Bibel und Tradition in der katholischen Kirche). Dann aber auch darin, wie jeder einzelne Gläubige die Bibel versteht. Hierin äußern sich Besonderheit, Freiheit und Problematik des evangelischen Glaubens: Jeder einzelne Gläubige sollte seinem Gewissen folgen, wenn er die Bibel liest, und nicht blind Autoritäten. Vom Wort Gottes, vom Gewissen und von der Freiheit wird in diesem Buch oft die Rede sein.
Deshalb ist die Geschichte zum Verständnis des evangelischen Glaubens genauso wichtig wie die Inhalte des Glaubens. Er entstand aus dem Widerstand gegen menschliche Autoritäten und Bevormundung der Gläubigen, aus dem Wunsch heraus, Gott persönlich, ohne menschlichen Vermittler begegnen zu können, und auch aus dem Wunsch heraus, dem Menschen die Angst vor Gott zu nehmen.
Und so informiert Sie dieses Buch:
über die Geschichte der Reformation und die Entstehung des evangelischen Glaubens,
über evangelische Theologie und wichtige Glaubensinhalte,
über viele verschiedene evangelische Kirchen und ihre Entstehungsgeschichte,
über die Vielfalt des Glaubenslebens evangelischer Christen.
Über dieses Buch
Evangelisch für Dummies ist das richtige Buch für Sie,
wenn Sie keine Ahnung vom evangelischen Glauben haben, aber immer schon mal wissen wollten, was »evangelisch« eigentlich bedeutet.
wenn Sie generell allen Kirchen fernstehen, aber einmal genauer wissen möchten, was es mit dem Zeitalter der »Reformation« eigentlich auf sich hat.
wenn Sie evangelisch sind und gern mehr über die Grundlagen Ihrer Kirche und Ihres Glaubens wissen möchten.
wenn Sie evangelisch sind und sich schon immer mal gefragt haben, warum es auch andere evangelische Kirchen gibt und was diese überhaupt glauben.
Ist dieses Buch für Theologen, Pfarrer oder Theologiestudenten geeignet? Es gibt keine Fremdwörter, keine komplizierten theologischen Diskussionen und vieles könnte man sicher ausführlicher darstellen. Fachleute werden Auslassungen schmerzen und manche Zusammenfassungen zu grob sein. Andererseits: Wer von den Fachleuten sich nicht scheut, ganz einfach und ohne Fachsprache von seinem Glauben und seiner Kirche zu reden, der wird in diesem Buch vielleicht manche Anregung finden.
Konventionen in diesem Buch
Dieses Buch brauchen Sie nicht von vorn bis hinten durchzulesen. Es gibt Teile zur Geschichte der Reformation, zu den einzelnen Kirchen und zu den Inhalten evangelischen Glaubens. Wer zum Beispiel etwas über die Taufe wissen möchte, findet im entsprechenden Kapitel Erklärungen zu Ansichten, Diskussionen und Praxis in den verschiedenen evangelischen Kirchen. Wer eher etwas zu Martin Luther oder Johannes Calvin wissen möchte, findet das in den historischen Kapiteln.
Internetadressen von Kirchen und Organisationen sind in Schreibmaschinenschrift
gedruckt.
Übrigens schadet es nicht, wenn Sie bei der Lektüre dieses Buches auch eine Bibel griffbereit haben. Wenn Sie sich mit den verschiedenen Bibelausgaben und dem Auffinden von Bibelstellen nicht auskennen, finden Sie in Kapitel 16 entsprechende Tipps.
Törichte Annahmen über den Leser
Und welchen Leser habe ich jetzt vor Augen? Das sind ganz verschiedene:
Menschen, die sich einfach einmal darüber informieren möchten, was evangelischer Glaube eigentlich ist und wie die evangelischen Kirchen entstanden sind
Menschen, die den Anschluss an ihr evangelisches Erbe verloren haben und sich ein wenig eingehender mit der Frage beschäftigen wollen, woher sie eigentlich kommen
jeden,