für die Hinterbliebenen sein wie für die, die hinübergehen. Dass es eine Herausforderung ist, ist jedoch nicht immer gleichbedeutend damit, dass es schwierig ist. Dennoch ist der Tod, auch wenn es sich dabei um einen normalen Teil des Lebens handelt, ein tiefer Wandel in der Energie eines Menschen und daher kein Kinderspiel – das ist niemals eine echte Veränderung. Doch um die Sache zu verstehen, können Sie sie in folgendem Rahmen sehen. Ganz so, wie manche Geburten leichter sein können als andere, können einige ein viel größeres Risiko oder eine größere Herausforderung bedeuten, dasselbe gilt für das Hinübergehen. Beim Sterben können die unterschiedlichsten Faktoren den Prozess des Hinübergehens beeinflussen.
Manchmal kann es davon abhängen, wie bereit diese Person ist. Mit anderen Worten: War es ein plötzlicher Übergang? War er tragisch? Kam die Ruhe zum Schluss, aber erst nach langer Krankheit, einem gut gelebten Leben – das ist wichtig. Umgekehrt gilt – da dieses Thema offensichtlich zu komplex ist, als ein simpler Überblick aus einer begrenzten Perspektive liefern kann –, dass letztlich nichts davon eine Rolle spielen mag. Das Hinübergehen ist, einfach formuliert, die Akzeptanz und die Transformation in einen neuen energetischen Zustand sowie das Aufgeben des physischen Körpers. Das ist der Prozess, den wir als Tod bezeichnen. Das ist vielleicht der perfekte Zeitpunkt für mich, um hinzuzufügen, dass ich das Wort »Tod« nicht besonders schätze, da es sich dabei um eine Fehlbezeichnung handelt. Ich bevorzuge es, vom Tod so oft wie möglich als einem Übergang oder einer Transformation zu sprechen. Für unsere Zwecke hier sieht man ihn am besten sowieso unter diesem Blickwinkel.
Was geschieht
Während der Transformation erfährt die Seele eine Energieverlagerung. Die Seele existiert nicht länger auf einer rein physischen Ebene, sondern zieht weiter, erfährt den Übergang vom Körper zum Geist im Leben nach dem Tod. Er oder sie geht über von seiner menschlichen Erfahrungswelt in ein neues Reich und streift die physische Hülle ab. Wie bei jeder Veränderung stellt sich Kampf nur durch Widerstand ein. Das ist ein interessanter Aspekt – sobald die Zeit nach dem Trauerprozess gekommen ist und Sie eine gewisse Weite und Perspektive gewonnen haben, werden Sie wissen, dass sowohl die Seele, die hinübergegangen ist, als auch der Trauernde sich der Herausforderung stellen müssen, auf dieser Reise ihren Widerstand gegen die Veränderung aufzugeben. Es ist eine Aufforderung, sich dem tiefsten, umwälzendsten Energiewandel zu stellen, den man je erleben kann.
Schritte zum Verstorbenen
Zum Zeitpunkt des Übergangs ist ein Moment der absoluten Achtsamkeit und Akzeptanz der erste Schritt, den man auf sich nehmen muss, wenn man wachsen und spirituell weiterkommen möchte. Das gilt auf der physischen wie auf der spirituellen Ebene, ob Sie es glauben oder nicht. Bedenken Sie Folgendes – die Person, die hinübergeht, muss ebenfalls den neuen Zustand ihrer Energie und ihres Bewusstseins akzeptieren. Wenn das nicht geschieht, wird es eine lange Reise. Es gibt wenige, die hinübergehen, aber sich in der Tat weigern, es anzunehmen. Aber in den meisten Fällen, außer bei Nahtoderfahrungen und Blicken ins Jenseits, haben beide Parteien nicht wirklich eine Option. Ganz so wie die, die zurückbleiben und trauern, die gegenwärtige Realität akzeptieren müssen, müssen sich auch beide Seiten einem neuen Normalzustand fügen.
Wir haben dennoch immer die Wahl. Auch wenn Sie in diesem Fall beide Optionen eher einschüchtern mögen. Wir alle müssen uns dieser Wahl stellen. Man kann sich an eine geringere Schwingung klammern, an Widerstand, endlosen Zorn und Trauer, oder im Fall der Seele, die hinübergeht, an die Weigerung, den Übergang zu vollziehen – wir haben die Wahl. Wenn dem so ist, ist mit beiden Entscheidungen keinerlei Urteil verbunden, denn in beiden Fällen schaffen beide oft zuletzt den Durchbruch, auch wenn sie Widerstand leisten. Die Entscheidung und Akzeptanz verzögern sich nur. Dann wird es einfach eine längere Reise zur Akzeptanz.
Wenn Sie jedoch wie die meisten von uns sind, dann werden Sie sich entscheiden, in einer schnelleren Schwingung zu agieren. Bei dieser Option müssen Sie in gewissem Sinn durchs Feuer gehen, sich der Herausforderung direkt stellen und geheilt aus ihr hervorgehen. In diesem Zustand findet sofortige Annahme statt und dann eine spirituelle Reinigung, die so lange dauert wie eben nötig, und schließlich geschieht endlich das Lernen. Darauf folgt oft eine große Chance, echte Heilung von der Reise des Lebens, von Liebe und Verlust zu finden. Selbst wenn das schmerzlich ist, sind Sie vielleicht in der Lage zu erkennen, dass das ebenso gut magisch ist. Es ist die Dualität von Leben und Tod. Die parallelen Prozesse, über die wir vermutlich nie nachdenken, aber die nichtsdestoweniger geschehen, wenn beide Seelen auf die andere Seite hinüberwechseln, sei es auf die andere Seite von Schmerz und Verlust oder buchstäblich »die andere Seite« in der geistigen Welt.
Was ist das also für ein Ort, zu dem die Seelen hinüberwechseln, und wie sieht dieser Prozess aus? Die Chancen stehen gut, dass die meisten von Ihnen, die diesen Satz lesen, schon irgendeine Form eines Trauerprozesses durchgemacht haben, aber wahrscheinlich sind Sie noch nicht hinübergewechselt – es sei denn, Sie wären zurückgekommen. Aber ich würde mal vermuten, dass 99,9 % von Ihnen keine Ahnung haben, was passiert. Was geschieht in genau dem Moment, wenn die Seele den physischen Körper verlässt? Nun, ganz ähnlich, wie wenn man aus einem Traum aufwacht, stellt sich bei der Seele, die hinübergeht, ein Gefühl von »Realität« ein, egal was das sein mag. Wenn Sie nun bereit waren loszulassen und sich bereits verabschiedet hatten, dann ist das vermutlich kein allzu großer Schock für die Seele. Aber wenn Sie plötzlich und unerwartet hinübergegangen sind, müssen Sie vielleicht Ihre Sinne erst daran gewöhnen. Ich gebe Ihnen ein Beispiel, das es vielleicht klarer macht.
Sind Sie je aus einem Traum aufgewacht und wussten nicht, wo Sie sind? Sie sind zu schnell aufgewacht und wussten nicht, ob Montag oder ob es morgens war? Haben Sie vergessen, die Kinder zur Schule zu bringen? Haben Sie verschlafen? Dann merken Sie nach ein paar Minuten, dass Sonntag ist und Sie einfach nur auf der Couch eingeschlafen sind. So ist das. Ja, die Seele muss es auch akzeptieren, dass die physische Form, die er oder sie jahrelang gekannt hat und die er oder sie noch vor ein paar Stunden hatte, gestorben ist.
Aber anders als das Sprichwort »Du kommst allein auf die Welt und stirbst auch allein« aussagt, gehst du nicht allein. Sicher, Sie gehen normalerweise nicht mit Ihrem Partner an der Seite hinüber, aber Sie werden dort einem Engel und Führer begegnen. Dessen können Sie sich sicher sein. Die Seele begegnet normalerweise einem Engel oder einem verstorbenen Verwandten. Dadurch wird der Übergang erträglicher und lässt die Person wissen, dass sie nicht allein auf ihrer Reise ist. Das ist so, als bekäme sie gesagt: »Hey, Kumpel, du hast recht. Du bist tot.« Leichtigkeit ist stets willkommen. Aber wenn Sie einer der Menschen sind, die sich Sorgen wegen Ihrer Lieben gemacht haben, ob sie allein waren, als sie hinübergegangen sind, dann machen Sie sich jetzt klar, dass die sterbende Seele stets von lieben Menschen auf der anderen Seite begrüßt und dann sachte durch den Übergang geführt wird.
Meist ist es ein Ehepartner, der den anderen auf der anderen Seite begrüßt, oder vielleicht eine Mutter ihren Sohn oder ihre Tochter, wenn sie hinübergehen und bereit sind, ihre Körper zu verlassen. Machen Sie sich also keine Gedanken wegen dieser Details. Das ist eine rein physische Sorge – dass die Person hätte allein sein können – denn er oder sie war es nicht. Selbst wenn die Person in einem Zimmer oder auf der Straße gestorben ist und niemand da war, keine Panik, keiner muss allein hinübergehen. Selbst wenn Sie denken: »Nun, er oder sie hatte niemanden auf der anderen Seite.« Das stimmt nicht. Jeder hat einen Führer, das können sogar Verwandte sein, die wir gar nicht gekannt haben, oder lange vergessene Ahnen – es wird immer jemand für die Seele da sein. Verlassen Sie sich darauf, dass Sie in dem Wissen ruhen können, dass die geistigen Führer und Engel Ihren geliebten Menschen bei seinem Übergang und dem Abstreifen seines physischen Körpers unterstützen werden.
Dann beginnt die neue Reise. Aber versuchen Sie, die Sache nicht aus dem Blickwinkel »Schwierigkeiten« zu sehen. Natürlich ist es eine Veränderung, aber es ist auch nicht schwieriger, als wenn ein Baby durch den Geburtskanal kommt und in die Arme seiner Mutter gelegt wird. Tatsächlich könnte das sogar schwieriger sein. Es handelt sich lediglich um das Annehmen eines neuen energetischen Bewusstseins. Der Tod oder der Prozess des Übergangs mögen seltsamerweise in mancherlei Hinsicht leichter sein, weil die Person eine ganze Reihe von Bezugspunkten und Lektionen namens »gerade gelebtes Leben« hinter sich hat. Dennoch muss es niemand