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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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10,41; 21,32; 25,37.46; vgl. Lk 1,6). Gerechtigkeit steht in engem Zusammenhang zu Recht, Ethik und der Befolgung der Tora (Gen 6,9; Lev 18,5; Dtn 6,25; Ps 85,11). Zu verlassen, Scheidung; vgl. z.B. mNed 11,12; bGit 9a-b; 32a-b; 62b; 64a. 1,20 Engel, in der apokalyptischen Literatur aus dieser Periode vermitteln Engel häufig Prophetien (vgl. „Übernatürliche Wesen“). Traum, Anspielung auf den Josef der Genesis und Amram, den Vater des Mose (Jos.Ant. 2,210–17). 1,21Jesus, hebr. Jehoschua, ein gebräuchlicher Name im ersten Jahrhundert, der „Gott rettet“ bedeutet. Philo kommentiert: „Aber auch den Namen des Osee [hebr. Hoschea/Hosea] ändert Mose zu Jesus [hebr: Jehoschua/Josua] (Num 13,17[LXX]) und prägt den irgendwie beschaffenen in eine Verhaltungsweise um. Denn Osee bedeutet ‚dieser irgendwie beschaffene’, Jesus aber ‚Heil des Herrn’, Name der besten Verhaltungsweise“ (Philo mut. 121). Die Namensänderung war in der Regel wichtigen biblischen Charaktären vorbehalten, darunter Abraham (von Abram; Gen 17,5) Sarah (von Sarai; Gen 17,15), and Israel (von Jakob; Gen 32,29). Im Tanach sind vier Männer mit dem Namen „Josua“ aufgelistet (Num 13,16; 1Sam 6,14; 2Kön 23,8; Hag 1,1). Der Auftrag Jesu ist es, Menschen aus ihren Sünden zu retten (Mt 9,1–8; 20,28; 26,28). Jüdinnen und Juden sahen Rettung traditionell als Teil des Bundes an (Ps 130,8; 2Chr 7,14; mSan 10,1: „Ganz Israel hat Anteil an der zukünftigen Welt […]“) und verstanden die immerwährende göttliche Präsenz als Teil der idealen Zukunft (z.B. Ez 48,35). 1,23 Jungfrau, Matthäus zitiert die gr. Übersetzung (LXX) von Jes 7,14, die parthenos überliefert (vgl. „Schriftverheißung und Erfüllung“). Matthäus behauptet häufig, Jesus erfülle hebräische Prophetie. Diese Aussagen, die sog. „Erfüllungszitate“, dienen als Beweis dafür, dass Jesus der Höhepunkt der Schriften Israels sei. Immanuel, wörtl. „Gott mit uns“, umrahmt das Evangelium (Mt 28,20). 1,25 Und er erkannte sie nicht, dieser Ausdruck schließt eine sexuelle Beziehung zwischen den beiden nach Jesu Geburt nicht aus. Die Annahme von Marias immerwährender Jungfräulichkeit entwickelt sich erst im zweiten Jahrhundert; zum ersten Mal wird im Protoevangelium des Jakobus darauf angespielt (vgl. Protev 9,2: Jesu Brüder werden als Söhne Josefs beschrieben, die dieser mit einer anderen Frau hatte); vgl. „Maria in der jüdischen Tradition“.

       Mt 2,1–12 König Herodes und die Magoi 2,1 König, Matthäus hebt diesen Titel hervor, um die Herrschaft Herodes‘ mit der von Jesus zu kontrastieren, der als Sohn Davids und somit als wahrer König Israels dargestellt wird. Herodes, regierte von 37–4 v.u.Z. Bethlehem, 10 km südlich von Jerusalem. Weise, gr. magoi waren zoroastrische Priester; frühe jüdische Leserinnen und Leser könnten sie für persische Astrologen gehalten und sie somit nicht als weise, sondern als töricht gedeutet haben. Philo nennt Bileam einen magos (Mos. 1,264); vgl. auch Dan 2,2 (LXX). Sie verweisen – wie auch Tamar, Rahab und Rut im Stammbaum – voraus auf die Völkermission (Mt 28,19). 2,2 König der Juden, vgl. Mt 27,11.29.37. Stern, steht hier vielleicht für einen Engel (Num 24,17, in Verbindung mit Bileams Prophetie; CD 7,18–26; TestLev 18,3); keine antike Quelle belegt dieses astronomische Phänomen und kein Stern im heutigen Sinn könnte über einem Haus stehenbleiben, ohne die Erde zu verbrennen. Aufgehen, sowohl das gr. anatolē als auch das hebr. qedem bedeuten auch „Osten“. 2,3 Ganz Jerusalem, Matthäus hat eine negative Einstellung gegenüber dem Jerusalem seiner Zeit (Mt 21,10; 23,37). 2,4 [Er] erforschte von ihnen, Herodes scheint, obwohl er als Jude wahrgenommen wurde, diese Tradition nicht zu kennen. Christus, vgl. Anm. zu 1,1. 2,5–6 Matthäus paraphrasiert Mi 5,1. 2,8 Forscht fleißig, Herodes trachtet danach, die magoi zu betrügen. 2,11 Gold, Weihrauch und Myrrhe, spätere Interpretationen sahen darin eine Anspielung auf Jes 60,6 (vgl.