Giorgio Veloce

Der Guru ist in dir selbst


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nicht vorstellen können. Wie wir alle wissen, ist exakt dies mittlerweile die traurige Wahrheit. Was heute noch unvorstellbar ist, kann morgen Realität sein. Hinterfrage alles, denn nichts ist unmöglich, wenn es auch noch so unwahrscheinlich erscheint.

      Ich bringe dir dazu ein Zitat von Mark Twain.

      „Es ist wesentlich einfacher, jemanden zu belügen, als ihm zu erzählen, dass er belogen worden ist.“

      Deine zwei Welten

      In diesem Kapitel stelle ich dar, warum ich der Meinung bin, dass du tatsächlich in zwei sehr verschiedenen Welten lebst. Ich betrachte die große, physische, materielle Welt getrennt von meiner kleinen, geistigen Welt. Mit meinem Körper lebe ich in der großen, physischen Welt. Mit meinem Bewusstsein lebe ich in meiner kleinen, geistigen Welt. Wie mein Leben verläuft, ist das Ergebnis der Verschmelzung dieser beiden Welten.

      Beginnen wir ganz am Anfang, als du auf die Welt gekommen bist.

      Du hast überhaupt nichts gewusst, auch nicht warum du plötzlich hier bist.

      Alles was du wahrgenommen hast, war für dich Realität und hast es auch so abgespeichert.

      Da waren zuerst immer zwei Menschen, die du jeden Tag gesehen hast. Der eine davon war immer bei dir, hat dir die Brust gegeben, wenn du Hunger hattest, vielleicht auch nur ein Fläschchen. Sie hat dir die Windeln gewechselt, wenn du in die Hosen gemacht hast.

      Der andere Mensch war meistens erst da, wenn es Abend wurde aber auch sehr oft und regelmäßig. Dir wurde also sehr schnell klar, dass diese beiden Menschen sehr wichtig sein müssen.

      Sie haben dir auch immer versucht zu erklären, wer die Mama ist und wer der Papa ist. Das waren dann auch die ersten zwei Worte, die du durch ständiges Wiederholen gelernt hast. Deine Eltern waren somit deine ersten Vertrauenspersonen auf der Welt.

      Sie haben dir jetzt jeden Tag Neues gezeigt, was es auf der Welt gibt. Deine Welt ist langsam gewachsen und alles wurde in deinem Unterbewusstsein gespeichert.

      Sie sind mit dir in Restaurants gegangen, einkaufen gegangen, in den Urlaub gefahren. Deine Welt wurde größer und größer. Sie haben dir Märchen erzählt von Prinzessinnen, Zauberfeen, Hans im Glück... und auch das war für dich Realität.

      Du hattest noch kein Bewusstsein, konntest nicht logisch denken, alles war die Wahrheit und diese wurde immer schöner. Schau mal in die Augen eines kleinen Kindes, wenn du ihm was schönes erzählst. Sie strahlen, wie sie später nur noch sehr selten strahlen werden.

      Ich kann mich noch erinnern, dass mir meine Eltern vom Nikolaus erzählt haben. Ich bin in einem kleinen Dorf in Niederbayern aufgewachsen und tatsächlich kam der Nikolaus auch zu uns ins Haus. Er wusste Dinge über mich, die konnte er doch eigentlich gar nicht wissen.

      Dann haben sie mir vom Christkind erzählt, wie schön das aussieht, in einem weißen Kleid und Flügeln und das wird mir an Weihnachten Geschenke bringen und ich darf mir jetzt was wünschen. Das Christkind war dann jahrelang mein absoluter Favorit, denn es hat mir tatsächlich immer die größten Geschenke im Jahr gebracht. Ich habe es zwar nie gesehen aber ich wusste ja von meinen Eltern, wie es aussieht und es war echt, denn die Geschenke waren ja da.

      Dann haben sie mir vom Osterhasen erzählt. Wir hatten damals einen großen Garten und meine Mutter hat den immer hüpfen sehen. Ich habe den leider nie gesehen aber immer wenn ich dort im Garten gesucht habe, wo ihn meine Mutter ganz genau gesehen hat, habe ich entweder ein buntes Osterei oder einen Osterhasen aus Schokolade gefunden. Und zu Ostern hat er dann im Wohnzimmer sogar ein großes Osternest mit all den Süßigkeiten versteckt. Den Osterhasen habe ich auch wirklich sehr geliebt. Ich habe mir so sehr gewünscht, den mal zu sehen. Leider habe ich ihn niemals selber gesehen aber auch der Osterhase war jetzt Wirklichkeit.

      Meine Welt wurde also immer größer und größer und schöner und schöner.

      Warum glauben Kinder alles, was man ihnen erzählt?

      Weil ein Kind unter sechs Jahren kein Bewusstsein hat. Es kann nicht logisch denken. Es kann nicht erkennen, dass ein Osterhase keine Eier und Schokoladenhasen legt und schon gar nicht eine großes Osternest auf den Rücken schleppen kann. In diesem Fall ist das auch überhaupt nicht negativ. Die Eltern erzählen den Kindern schöne Geschichten und machen ihnen damit Freude. Sie machen es mit guter Absicht und das ist auch gut so.

      Ein Kind lernt rein nach Instinkt und durch Learning by Doing. Da es nicht zwischen Realität und Märchen unterscheiden kann, empfindet es alles als Realität. Auch alles, was ein Kind im Fernsehen sieht, ist Realität und die Welt wird auch dadurch immer größer.

      In den ersten 6 Jahren hatte also JEDER Zugriff auf dein Unterbewusstsein und konnte dort alles als Realität abspeichern.

      Nur du selbst konntest das nicht, weil du noch gar nicht in deinem Körper aus Fleisch und Blut warst. Du kannst mir das glauben, dich gab es nur als physischen Mensch aus Fleisch und Blut. Du hattest lediglich ein Unterbewusstsein. Der physische Körper und das Unterbewusstsein sind unzertrennbar miteinander verbunden. Das Unterbewusstsein speichert Informationen nicht im Hirn ab, so wie es oft erzählt wird. Das Gehirn ist lediglich die Schaltzentrale. Die Informationen werden im ganzen Körper abgelegt, deswegen sind Unterbewusstsein und Körper unzertrennlich.

      Irgendwann zwischen dem sechsten und siebten Lebensjahr bist du als geistiges Wesen mit deinem Bewusstsein in diesen Körper eingezogen. Jetzt erst warst du ein dualer Mensch, ein Wesen aus physischem Körper und gleichzeitig ein geistiges Wesen.

      Du kannst das wahrscheinlich gar nicht glauben aber er ist erwiesen (glauben wir mal den Wissenschaftlern), dass ein Kind unter sechs Jahren kein Bewusstsein hat. Da du selbst das Bewusstsein bist, ist das die einzig logische Schlussfolgerung.

      Wenn kein Bewusstsein da war, kannst du nicht da gewesen sein, du hattest lediglich eine Seele und einen Körper. Dies solltest du nicht mit Bewusstsein verwechseln.

      Am einfachsten ist es, ich erzähle dir, wie du deine Welt betrachten sollst, indem du es mit einem Computer vergleichst. Deine Welt funktioniert tatsächlich exakt genau so, wie ein Computer. Sogar so exakt ähnlich, dass es mittlerweile immer mehr Wissenschaftler der Quantenphysik gibt, die davon ausgehen, dass wir überhaupt nicht in einer realen Welt leben sondern wir würden in einer Computersimulation, also in einer Art Hologramm leben.

      Was ist nun richtig und was ist falsch?

      Gibt es eine reale Welt oder leben wir in einer Simulation und es ist nur Vorstellung, so ähnlich wie im Film Matrix.

      Wer kennt schon die Wahrheit aber meine Meinung dazu ist, beides ist richtig.

      Die große Welt, in der wir als physischer Mensch leben, ist meiner Meinung nach real und besteht aus Materie, so wie wir sie wahrnehmen. Wir wissen lediglich nicht, was Materie wirklich ist. Deine ganz persönliche, eigene, geistige Welt ist aber tatsächlich lediglich nur eine Simulation. Warum denke ich das? Stell dir das so vor:

      Als du geboren wurdest, haben deine Eltern einen absolut leistungsfähigen Computer gekauft, der auch ein Leben lang hält. Dieser Computer bist du selbst. Dein Körper ist die Hardware und dein Unterbewusstsein ist der Festplattenspeicher des Computers. Auf diesem Festplattenspeicher war das Betriebssystem bereits vorinstalliert, damit dein Körper so perfekt funktioniert, wie er es von Geburt an tut.

      Exakt so funktioniert das Unterbewusstsein. Es speichert alles ab, was du erlebst und kann die Daten so enorm schnell abrufen, wie es kein Computer diese Welt kann. Man spricht von einer Datenmenge bis zu 400 Milliarden Bytes pro Sekunde. An vieles, was dir wichtig erscheint, kannst du dich erinnern. Es ist dein Gedächtnis. Die unwichtigen Dinge werden zwar ebenfalls im Unterbewusstsein abgespeichert aber du kannst dich nicht daran erinnern. Sie erscheinen dir nicht wichtig aber sie haben trotzdem enormen Einfluss auf dein weitere Leben. Du machst oftmals Dinge, die du dir nicht erklären kannst. Sie ergeben offensichtlich keinen Sinn aber du machst sie trotzdem, weil das Unterbewusstsein es so gespeichert hat. Du kannst das lediglich nicht verstehen, weil du dich nicht daran erinnern kannst.

      Was ist also dann das Bewusstsein?