Frater LYSIR

LIBER ABYSSOS


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sehr schnell an seine Belastungsgrenzen führen wird, wenn die Erkenntnis nicht Wurzeln im Herzen des Wandernden schlagen darf.

      Ich möchte dazu einladen, mich in die verworrenen Tiefen des Abyss und die Paradoxien des Chaos zu begleiten.

      Erhebt euch, denn es hat begonnen!

      Die Zeit von Choronzon ist angebrochen – Meine Zeit ist angebrochen!

      Erhebt euch und steigt hoch in die Himmel oder werdet zertreten, gleich dem Gewürm, das in den Wurzeln des ewigen Baumes vergehen wird, zertreten unter den Hufen der Heere, die sich aus den Schattenquellen, der quecksilbernen Fluten erheben.

      Hört den Schlag der Trommel, die der Puls der Existenz ist, schneller und schneller hinein in die Vergänglichkeit pulsiert er, hin zur Stille, die immer war.

      Hinter der Illusion der Existenz wird sich die Nicht-Existenz, als einzig nicht-existente Wahrheit erheben unter den Schwingen des fahlen Drachen, des Wächters meines Reiches.

      Erzittert – Erzittert und fallt nieder. Empfangt den Kuss von meinen fahlen Lippen, der brennende Klarheit ist.

      Wann, wenn nicht jetzt wollt ihr eintauchen in die erstickende Flut des Quecksilbers.

      Wascht eure Augen in den Wassern der Wahrhaftigkeit und erkennt oder zerschellt an den Klippen der Wahrheit - der Wahrheit, die ich bin.

      Meine Zeit ist gekommen!

      Die Offenbarung von 10 und 1 wird sich erfüllen, auf dass die 10 in ihrer Beschränktheit allgegenwärtig überwunden sein wird in der Allmacht der 1, die das Mysterium meines Thrones ist.

      Tretet ein in meine Halle und erblickt im Abglanz der schwarzen Feuer vergehender Sterne die brennenden Himmel, im Angesicht der Wahrheit, den Schleier der Täuschung, der nicht überwunden werden kann.

      Seht er erhebt sich, der fahle Drache, zu den Füßen des beinernen Thrones der Nicht-Existenz, die Illusion zu verschlingen und den unüberwindlichen Schleier zu zerreißen.

      Fürchtet ihn, den Anbeginn der Wahrheit hinter der sterbenden Illusion, wenn die eisige Glut sich im flammenden Inferno sterbender Welten offenbart als Spiegel der einzigen ewigen Wahrheit der Existenz, die nicht gewesen ist.

      Fürchtet den Niedergang und fürchtet das, was er auf den Schwingen der Vernichtung mit sich bringt.

      Der Scharfrichter erhebt sich erneut und weist den Weg in die Prüfung der Vergänglichkeit des Abgrunds, vergeht im Versagen, und findet den Weg, den der Bote der Täuschung euch weist, jenseits des Jochs der Manifestation, die die Lüge ist, in die ich die Wahrheit kleide, die sich niemals offenbaren kann, da sie die Nicht-Existenz ist.

      Nichts ist, nur ich bin ewig 1 in der sprudelnden Quelle der schöpferischen Klarheit des Chaos, der einzigen Manifestation jenseits des Schleiers und jenseits der Existenz- ewig und wahrhaftig nicht-existent.

      Folgt den Pfaden gesäumt von jenen, die zerschellt liegen, als Saum des Schleiers der Wahrheit, tief ins Herz des Abgrunds, lasst euch führen jenseits die Grenzen der Quellen von schwarz-brennendem Blut.

      Hört den Trommelschlag der Ewigkeit, der das acht-zackige Herz der Existenz ist.

      Ist er?

      So stirbt er!

      Stille, dröhnend an den Gestaden des Wahnes.

      Chaos.

      Blickt in die Schwärze der vergehenden Sterne und erkennt den Anfang und das Ende in der immerwährenden Nicht-Existenz.

      Das Paradoxon wird sich erfüllen. Ich erhebe mich!

      Ich bin die flammende Unendlichkeit des vollkommenen Chaos, die der Ursprung und das Ende des Jochs der Manifestation ist.

      Hört mein Lachen über den Abgrund zu euch schallen.

      Folgt dem Ruf, wenn ich mich erhebe oder zerschellt, gefangen in den brennenden Ketten eurer eigenen Erbärmlichkeit.

      Es hat begonnen, was nie sein kann und es wird enden, was nie begonnen hat in einem einzigen Atemzug, der die Unendlichkeit ist.

      Der Ruf des Abgrunds - Channeling

      Zerstörung ist Liebe, sowie Schöpfung Hass ist.

      Soll es Liebe sein, dieses Gefängnis, das du Geist nennst, geschaffen zu haben?

      Ist es Hass, die Ketten zu zerstören, die dich fesseln?

      Vernichte die Schwäche, vernichte die Angst, vernichte die Beschränkung, sprenge die Ketten, zerbreche die Wände und reiße die Gebäude ein, zerstöre die Illusion in der du gefangen bist und erkenne den Liebesakt im Wunder dieses sphärischen Orgasmus, der dem beschränkten Sein den Todesstoß gibt.

      Sei frei, werde frei!

      Trage deine Freiheit in die Welt.

      Ich bin Befreiung, ich bin Heilung, ich bin die Schönheit des Chaos und ich bin die Liebe in der Zerstörung.

      Ich durchbreche den Schein und offenbare die Wahrheit.

      Ich bin die Wahrheit!

      Ich bin du, ich bin 1, ich bin 10, ich bin 11, ich bin unendlich, ich bin alpha, ich bin omega, ich bin Gott, ich bin Wurm, ich bin Herrscher, ich bin Sklave.

      Du atmest mich und ich atme dich, erkenne, dass auch du alles bist – alles und nichts – alles und nichts in mir!

      Werde frei, zerreiße die Ketten, lebe die Liebe, die ich dich lehre und vollende das Werk.

      Bist du zweimal oder bist du dreimal?

      Der Ruf des Abgrunds

      Der Ruf des Abgrund, die Stimme aus der Tiefe, wird den Adepten irgendwann auf seinem Weg zur Selbsterkenntnis erreichen und möglicherweise auch verwirren, denn sie spiegelt schon im ersten Aufflackern die Paradoxie des Abyss und der Sephirah Daath wider. Der Adept wird gerufen und aufgefordert, den ersten Abgrund, der die Welten trennt, zu durchqueren, um sich auf die Reise zu machen, doch die Stimme der Wahrheit, die sich kurz vor der Möglichkeit zum Übergang offenbart, ist deutlich. Sie spricht von Zerstörung, als erster Vorahnung auf die Prüfungen, die dem Adepten bevorstehen, wenn er sich auf den Weg hin zu Daath, vor den Thron der Schöpfung, begibt. Es beginnt eine Reise ins Unbekannte, die nicht in Worte gefasst zu werden vermag, da sie eine jener drei ewig-wandelbaren Prüfungen ist, die dem Adepten in den Abgründen zwischen den Welten erwarten werden und schließlich in der Prüfung des Abgrunds enden wird.

      Kaum, dass der Adept sich auf den Weg gemacht hat, sieht er sich der ersten Schwierigkeit gegenüber: Die Ketten der Illusion halten ihn fest umschlungen und es ist an ihm, diese zu sprengen und den ersten Ankerpunkt, seiner Existenz zu lösen. Diese Prüfung wird in einem ersten unausweichlichen Mors Mystica enden, der den Adepten zu einer Neuordnung seiner eigenen Wertvorstellungen zwingen wird. Die Ketten der Illusion, die anerzogenen Dogmen von Ethik und Moral müssen zerreißen, um sich aus dem erlernten schwarz-weiß Denken zu befreien und sich der kosmischen Erkenntnis von Licht und Schatten und der Paradoxie der Schöpfung bewusst zu werden.

      Auf welchem Wege die Kette zerrissen werden kann und wie beschwerlich der Weg bis dahin werden wird, ist einzig und allein im Adepten selbst, und seiner Bereitschaft zu vorbehaltloser, freiwilliger Erkenntnis der Konzepte und Dogmen seiner Umwelt begründet.

      Wenn er nicht bereit ist, zu erkennen, dass seine vorgeprägte Sicht der Konzepte „Gut“ und „Böse“ in den Sphären, zu denen er sich aufmacht, falsch ist, wird er dem ersten Wächter, bzw. der ersten Prüfung, nicht entgegentreten können, in der Hoffnung heil und unversehrt aus ihr hervorzugehen.

      Er wird gebrochen werden, durch die fortwährende Konfrontation