Julia Schmitz

Arthrosefrei für immer


Скачать книгу

ob Kniegelenk, das Drehen des Kopfes, das Spreizen der Zehengelenke, das Bewegen des Daumens usw. All dies sind alltägliche Bewegungen, die wir normalerweise wie selbstverständlich ausführen. Erst wenn sich schmerzhafte Entzündungsprozesse bilden oder sich das Gelenk verschleißt, weiß man diese Selbstverständlichkeiten zu schätzen.

      Dass der Knorpel unsere Bewegungen so gut dämpfen kann, liegt an seiner einzigartigen Beschaffenheit. Es besteht hauptsächlich aus kollagenen Bindegewebsfasern, eiweißhaltigen Zuckerbaustoffen, Fett und Wasser.

      Die Gelenkschmiere, die von der Gelenkinnenhaut produziert wird, umfließt den Gelenkknorpel unablässig. Dabei versorgt sie ihn einerseits mit Nährstoffen und nimmt andererseits die Abbauprodukte mit. Diese Gelenkflüssigkeit hat die gleiche Wirkung wie das Fett in einem mechanischen Getriebe. Das Gelenk wird sozusagen geschmiert.

      Die Knorpelzellen bilden Kollagenfasern, die miteinander vernetzt werden, das sog. Kollagengewebe. Zwischen den Fasern kann viel Wasser gebunden werden, um Elastizität zu ermöglichen und vor Druckbelastung zu schützen. Chemisch gesehen bestehen die Knorpelzellen aus Proteinen (ca. 70%), aus einem anderen Protein, dem Elastin, und sog. Mucopolysacchariden. Sie haben eine gelartige Festigkeit.

      Das Wachstum der Knorpelzellen erfolgt von außen durch die Knorpelhaut, den bindegewebigen Überzug des Knorpels. Von außen werden neue Zellen gebildet, die in das Knorpelgewebe einwandern.

      Die Gelenkschmiere besteht ebenfalls aus Proteinen, deren Konsistenz der des Hühnereiweißes sehr ähnlich ist. Ein wichtiger Bestandteil der körpereigenen Gelenkschmiere ist die Hyaluronsäure. Sie verfügt über eine hohe Wasserbindungskapazität und wirkt sich günstig auf die Zusammensetzung des Gelenkknorpels aus (der Grund, warum oftmals in der Arztpraxis Hyaluronsäure Spritzen empfohlen werden).

      Im Knorpel selbst befinden sich keine Blutgefäße. Folglich müssen alle Nährstoffe durch die Knorpelhaut und die Gelenkflüssigkeit in das Gewebe eingeschleust werden. Wird der Knorpel nicht ausreichend ernährt, kommt es zur Unterversorgung und Rückbildung der Knorpelzellen.

      Der lebende Teil der Knochen besteht ebenfalls hauptsächlich aus Kollagen und Mucopolysacchariden.

      Normalerweise sind alle unsere Körperteile einem ständigen Abbau unterworfen. Sie werden aber im gleichen Rhythmus sowohl tags als auch nachts wieder aufgebaut. Man spricht auch von einem sog. Turnover (Umsetzung oder Erneuerung).

      Bei einer Leber beispielsweise, bei der viele chemische Umwandlungen stattfinden, dauert es 9 Tage, bis sich die Proteine wieder erneuern. Die Proteine und Zellen der Muskeln und des Blutes werden in ca. 120 Tagen ersetzt.

      Für die Erneuerung des Knorpels und der lebenden Knochenteilen sind beim Erwachsenen ungefähr zwei Jahre notwendig.

      Bei einer Arthrose baut sich Knorpel wesentlich schneller ab als er erneuert wird, die Knochen rücken enger zusammen und drücken auf die Nerven. Diese werden eingeklemmt und es kommt zu starken Schmerzen.

      Wenn sich nun die Proteine nicht so schnell wieder aufbauen wie sie sich abbauen, dann kommt die Produktion der Schmiere ins Stocken. Selbst bei zu geringer Bewegung oder falscher Belastung eines Gelenkes wird die Produktion und der konstante Fluss der Gelenkschmiere gehemmt. Dadurch kann die notwendige Versorgung des Gelenkknorpels nicht mehr im ausreichenden Maß erfolgen. D. h. bei einer Unterversorgung mit Nährstoffen wird der Knorpel dünn und brüchig.

      Die Folge ist, dass unsere Gelenke steif werden und wir Schmerzen haben.

       Man kann zusammenfassen:

       Die Knorpelzellen werden über die Gelenkflüssigkeit ernährt.

       Bei Bewegung werden die Nährstoffe quasi in den Knorpel einmassiert. Daher ist Bewegung sehr wichtig, da sonst die Knorpelzellen nicht mit genügend Nährstoffe versorgt werden und im schlimmsten Fall sogar absterben.

       Um Knorpelzellen zu bilden, bedarf es geeigneter Proteine, Mucopolysacchariden sowie Mineralstoffe.

      Wenn der Aufbau des Knochen- und Knorpelgewebes langsamer vonstatten geht als der Abbau, kommt es zwangsläufig zu einer vorzeitigen Alterung des Knochengerüstes.

       Typische Symptome einer Arthrose sind:

       Der Anlaufschmerz

       Das ist das häufigste Alarmzeichen; z. B. beim morgendlichen Aufstehen, wenn das Aufrichten in die Knie fährt und die Gelenke etwas Zeit brauchen, um richtig warm zu werden

       Das Bagatelltrauma: Wenn man mit dem Knie irgendwo anrempelt, z. B. an einem Tisch; beim gesunden Knie ist spätestens nach 3 Tagen alles wieder in Ordnung; beim kranken Knie bleiben die Schmerzen.

       Ein dickes Knie : Das Knie sieht dicker aus als früher; zu erkennen an der verstärkten Schwellneigung des Knies; oberhalb der Kniescheibe bildet sich ein fingerdicker Wulst.

       Abgelaufene Schuhe : Um beginnende Schmerzen auszugleichen wird oftmals der Fuß falsch aufgesetzt und abgerollt; dadurch sind die Sohlen nicht gleichmäßig abgenutzt - so wie beim Profil eines Autoreifens.

       Eingeschränkte Bewegung : z. B. kommt man nicht mehr im Einbeinstand mit der freien Ferse an den Po

       Nachlassende Muskelkraft in den Beinen: Dies merkt man z. B. beim Fahrradfahren, wenn man nicht mehr so kräftig in die Pedale treten kann.

       Knirschen in der Bewegung: Auch dies ist ein typisches Zeichen - gilt aber nicht beim Aufrichten aus der Hocke. In diesem Fall wäre es kein Indikator.

       Untypische Symptome einer Arthrose

      Es ist aber auch sehr wichtig zu wissen, dass bei einer fortgeschrittenen Arthrose weitere Störungen hinzukommen. Diese stehen zwar in keinem direkten Zusammenhang, und werden daher von den meisten Ärzten meist gar nicht als Anzeichen einer Arthrose interpretiert. Auf jeden Fall können auch die folgenden Beschwerden Alarmsignale einer Arthrose sein.

      Hierzu zählen

       Kopf- und Nackenschmerzen

       Gereiztheit und Nervosität

       Schmerzen in der Lendengegend und Ischias

       Übelkeit

       Anfälligkeit gegen Erkältungen, Grippe, Bronchitis

       Blasenentzündung

       Verdauungsbeschwerden

       Völlegefühl und Leibschmerzen nach den Mahlzeiten

       Müdigkeit oder die Neigung, jederzeit einschlafen zu können

       Depressionen und Verstimmungen

      Ich selbst hatte auch vorher schon sehr oft Kopfschmerzen verbunden mit Übelkeit und war oft müde und gereizt. Lange Zeit hatte ich dies aber gar nicht mit der Arthrose in Verbindung gehabt, sondern dachte, dass ich einfach nur ausgelaugt und gestresst bin und an einer speziellen Form von Migräne leide.

      Wenn eine Maschine kaputt geht, wissen wir, dass wir zuerst nach den Ursachen suchen müssen, bevor wir sie reparieren. Solange wir nicht die Ursachen kennen, macht es auch keinen Sinn, etwas zu reparieren. Letztendlich gilt das auch für den Menschen - mit dem kleinen Unterschied, dass der Mensch einen entscheidenden Vorteil hat, er kann im Gegensatz zur Maschine einen körperlichen Schaden selbst reparieren.

      Als Ursachen werden in der medizinischen Fachliteratur heutzutage üblicherweise folgende