Julianne Becker

Die Weltsicht einer ziemlich verrückten Puppenmacherin


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damals auch so darüber gewundert. Und ich erzeugte mir damit immer noch mehr Störungen und Turbulenzen und ging mit jedem in Beziehung, ohne dass ich auf Stimmigkeit der Drehbücher bestand. Und das wollte ich nun wirklich nicht mehr.

      Das Toben in der Burg

      Aber zurück zum trojanischen Pferd. OK, ich hatte mich also öffnen lassen und das hölzerne Pferd hereingeholt. Nachdem ich nun ganz viele Backofenfritten gedippt in gesalzene passierte Tomaten gegessen hatte, passte sich meine Körper-Schwingung offensichtlich so an, dass mein Bauch Ruhe gab, er war nun ja auch beschäftigt, dann trank ich noch jede Menge Cola Light, und dachte dabei, wie kann man eigentlich so schwarze Getränke erfinden, und mir fiel auch Kaffee ein. Die mussten ja von der Schwingung her schon wegen der Farbe dunkel sein!

      Und das enthaltene Koffein der Cola ging direkt in den Kopf und verbesserte so meinem Kopfzustand, das Kopfweh nahm schnell ab und wurde zu einem erträglichen kleinen Druck. Ich war also wieder bei meiner bewährten Hausapotheke gelandet: Schweres fettgebackenes Kartoffelzeug und Koffein gegen Kopfweh und Übelkeit. Es funktionierte und der Tag war gerettet, allerdings dümpelte ich auch relativ unbewusst dahin, lag viel 'rum, an Schreiben war jedenfalls nicht zu denken. So arbeitete ich stattdessen lichtfilzend an meinem Artur weiter, dem gerade entstehenden weißen Drachen. Und dann war plötzlich Sanat Kumara in meinem Hirn und er war böse und sagte so Sachen wie:

      "Jetzt ist es aber genug, benimm dich endlich wie eine Meisterin, wir (die aufgestiegenen Meister) müssen doch auf dich zählen können, sonst bekommt eben ein anderer den Job mit dem Buch!"

      Und dann war da Eh-Yh-Ra selbst, die sagte, sie hätte es jetzt satt, dass ich mich immer noch wie diese ... benehme (und sie benutzte dabei meinem weltlichen Geburtsnamen). Und sie bestand darauf, dass dieses alte Ich endlich in den Mannschaftsraum abdampfe. Und verlangte eine sofortige alleinige Übernahme der Kommandobrücke, weil ihr (EhYh-Ra) das jetzt alles zu dumm sei. Nur so sei die Situation überhaupt noch zu retten.

      Eine Zeit lang machte ich dieses Szenario innerlich mit. Und dann wurde ich wütend und erkannte, dass dies weder meine eigene innere Stimme noch mein Lehrer Sanat Kumara gewesen sein konnte und ich rief:

      "Raus! Aus meinem Kopf und aus meiner Wohnung!"

      Und ich dampfte aus und fuchtelte dabei zornig mit den Armen.

      "Das hier bin ich nicht. Ich bin Eh-Yh-Ra." sagte ich dann zu mir selbst und verankerte mich schnell wieder in ganz klarem Licht. Und dann merkte ich, dass dieses Erlebnis auch einfach nur aus eigenen heimlichen Versagensgedanken und Minderwertigkeitsgefühlen gespeist wurde. Denn ich selbst hatte auch schon überlegt, ob dieses Schwanken meiner Befindlichkeit nicht auch noch davonkäme, dass ich das alte Ur-Ich nicht in den Mannschaftsraum verwiesen hatte, wenn es wehleidig nörgelte oder sonst in alte Gewohnheiten fiel. Und die anderen Ideen fand ich nun auch in meinem Müll. Und fast hätte ich wirklich gedacht, weil.... (alle diese Vorhaltungen) stimmten, konnte ich auch noch nicht in hoher Energie sein, hatte mir das alles mit Eh-Yh-Ra nur eingebildet und könnte eigentlich auch das ganze verrückte Buch einstampfen. Wer wollte so einen Blödsinn schon lesen?

      Aber das wäre doch nun wirklich jammerschade gewesen. Nur gut, dass ich immer meinen eigenen Müll im Auge behielt. Und diesmal fiel mir eine Bibelstelle ein und ich rief erneut laut:

      "Hebe dich hinweg, Versucher! Du hast in mir und in meinem Raum nichts zu suchen!"

      Und dann fuhr ich an mich selbst gewandt fort:

      "Und so lange ich selbst nicht in mir wieder meine ganz hohe, friedliche Liebesschwingung spüre und mich kraftvoll, im Urvertrauen, im Gleichgewicht und in Liebe fühle, werde ich mit überhaupt niemanden mehr reden, aus keiner Dimension, geschweige denn Entscheidungen treffen. Und schon gar nicht werde ich die Brücke meines Schiffes verlassen und mich im Mannschaftsraum pokernd herumtreiben."

      Und ich erkannte, auch dieses Szenario war Teil des trojanischen Pferdes gewesen. Nun dampfte ich noch alles aus, was so an Ärger in mir 'rumhing, dann sammelte ich die Wolke wieder ein und schickte sie zur Quelle. Am nächsten Tag bestellte ich mir stattdessen Essen und Cola Light nach Hause und blieb auch dort, immerhin. Sollte sich dieses Feld da draußen doch ohne mich auswirken. Ich hatte genug mit meinen eigenen Elementalen und deren Brandungswellen zu tun.

      Vielleicht war diese Welle ja auch einfach nur ein richtig lautes Klingeln zum Aufwachen, es musste weltweit zu hören gewesen sein, und es handelte sich um die drei Tage um den Valentinstag, dem 14. Februar 2008. Auch an dem zweiten und dritten Tag erwischte mich morgens und am Nachmittag für jeweils zwei Stunden diese Druckwelle mit abgeschwächten Symptomen und da filzte ich nach Einnahme der Mittel aus meiner Hausapotheke halt meinen Drachen fertig. Und Artur wurde wirklich ganz prachtvoll, ich war sehr zufrieden.

      Und am vierten Tag war alles gut, in mir schien wieder die Sonne in hoher Schwingung, ich liebte und lachte und schrieb weiter. Und es gelang mir ein eher achtsames, gleich-gültiges Lächeln, denn ich war nun gewarnt, wenn mir so ausgelassen zumute war, konnte es sich um ein trojanisches Pferd handeln, damit ich mich unvorsichtig öffnen würde für neue Breitsalven.

      Ich dachte auch darüber nach, warum am Anfang so herrliche hohe Schwingungen ausgegossen wurden, die mich öffneten und dumme Verbindungen eingehen ließen, und dazu fiel mir ein: Gefühle und Gedanken eines Feldes konnten sich ja nur auswirken auf Menschen, die in der gleichen Schwingung lebten. Also war dieses Aufträumen am ersten Tag nicht einfach nur Aufträumen. Ich sollte Verbindungen erneuern zu viel niedriger schwingenden Feldern, wahllos. Das trojanische Pferd sollte mich wieder an die Schwingung des Massenbewusstseins angleichen, denn auf die und nur auf die war die ganze Breitsalve ausgerichtet, höher konnte man vielleicht nicht zielen. Man machte sich keine Mühe mit denen, die schon aus dem Gatter geschlüpft waren, das wäre ineffektiv, denn hohe Schwingungen waren sicher. Aber mit dem Aufträumen kam man an alle ran, die wie ich noch so am Herumtrudeln waren zwischen Balken und Schaukel und in verschiedenen Schwingungshöhen, die also bildlich gesprochen, noch immer durch den Zaun hin und her schlüpften, und die waren erst einmal wieder in der Herde zurück. Im Idealfall würden sie nun doch noch lernen, richtig zu verehren.

      Die Honig-Schleimspur

      Und das Stichwort "verehren" erinnerte mich an ein Erlebnis im Jahre 1987, wo ich das erste Mal in meinem Leben inständig darum gebeten wurde, doch richtig zu verehren. Ich erlebte dabei meine erste spontane Hellsicht und die erschreckte mich damals sehr, denn ich konnte diese Erfahrung überhaupt nicht erklären oder einordnen und das beunruhigte mich lange, bis ich sie wieder vergaß. Ich wusste nicht einmal, dass es sich um eine hellsichtige Wahrnehmung gehandelt hatte, denn ich hielt mich ja nur für eine normale, puppenmachende Lehrerin und der passierten solche Dinge nicht, die erlebten nur die Menschen in meinen Büchern.

      Anlässlich fünfhundert Jahre Hexenhammer wurden damals landauf, landab Ausstellungen, Vorlesungen und Diskussionen zum Thema Hexen organisiert und mein Beitrag zu einer kleinen lokalen Veranstaltung war es, eine Episode aus dem bekennenden Buch von Judith Jannberg vorzulesen mit dem Titel "Ich bin eine Hexe". In der anschließenden Diskussion stellte sich eine Gruppe Zuhörer als Christen vor und bat alle Anwesenden eindringlich, sich nicht mit Hexen zu solidarisieren oder sich gar so zu nennen, denn dann kämen sie unweigerlich in das ewige Fegefeuer. Und vor diesem Schicksal wollten sie alle Menschen bewahren. Diese Guten waren sogar einzig zu unserer Errettung und Bekehrung anwesend.

      Und während ihr Anführer redete, sah ich plötzlich, wie aus seinen Augen eine Art Honig oder widerlicher goldgelber Schleim austrat und an ihm herunterlief, sich vor ihm in einer großen, dickflüssigen Lache ausbreitete und sich auf die übrigen Menschen im Kreis zu bewegte. Nun begann auch aus den Augen der anderen "Christen" die gleiche Masse zu fließen, und das Zeug war zäh und klebrig. Ich ekelte mich bei diesem Anblick so sehr, dass ich mir nicht anders zu helfen wusste, als das Erlebnis schnell zu unterbrechen und zur Toilette zu laufen. Dort saß ich lange, von dem Gesehenen immer noch unter Schock. Was war das denn? So viele Emotionen, die mich missionieren wollten? Und wieso konnte ich das sehen? Und dann war es auch noch absolut ekelhaft gewesen! Schließlich beruhigte ich mich wieder